Trinken, Besuchen der Tempel und mancherley Ver- gnügungen hingebracht. Einige machen bey dieser Gelegenheit auch ein, wiewohl unbedeutendes, Geschenk. Oft giebt auch der älteste in der Familie eine Abendmahl- zeit. Das ganze Land ist in dieser Zeit in allgemeiner Bewegung, welche drey volle Tage währt. Der ganze erste Monath wird hernach beynahe zu nichts anderm, als zu Vergnügungen und Zeitvertreiben angewandt.
Das andre jährliche Fest fällt auf den dritten Tag des dritten Monaths; das dritte auf den fünften Tag des fünften Monaths; das vierte auf den siebenten Tag des siebenten Monaths, und das fünfte auf den neun- ten Tag des neunten Monaths. Diese Tage, welche sämmtlich eine ungerade Zahl haben, werden von den Japanern für unglückliche Tage gehalten, und deswe- gen gefeyert, und man verrichtet keine Arbeit oder Ge- schäfte an denselben, sondern wendet sie zu Vergnügun- gen, Glückwünschungen, und, wiewohl nur in gerin- gem Maße, zum Dienst der Götter an. An diesen Feyertagen stellen sie am liebsten ihre Hochzeiten, Gast- gebote und andre Lustbarkeiten an, weil sie glauben, daß die Götter an der Freude der Menschen Wohlgefallen haben.
Auch die übrigen feyerlichen Belustigungen der Japaner, sind mit zu ihrem Gottesdienste zu rechnen. Dies sind in vielem Betracht, eine Art Schauspiele. Die festlichsten sind, das Laternenfest und das soge- nannte Matsuri.
Das Laternen- oder Lampenfest wird am Schlusse des Augusts gefeyert, und von den Eingebohrnen Bong genannt. Es währt drey Tage, ist aber am zweyten Abend und in der darauf folgenden Nacht am feyerlich- sten. Es ist zum Andenken und zur Ehre der Ver-
Erſte Abtheilung. Zweyter Abſchnitt.
Trinken, Beſuchen der Tempel und mancherley Ver- gnuͤgungen hingebracht. Einige machen bey dieſer Gelegenheit auch ein, wiewohl unbedeutendes, Geſchenk. Oft giebt auch der aͤlteſte in der Familie eine Abendmahl- zeit. Das ganze Land iſt in dieſer Zeit in allgemeiner Bewegung, welche drey volle Tage waͤhrt. Der ganze erſte Monath wird hernach beynahe zu nichts anderm, als zu Vergnuͤgungen und Zeitvertreiben angewandt.
Das andre jaͤhrliche Feſt faͤllt auf den dritten Tag des dritten Monaths; das dritte auf den fuͤnften Tag des fuͤnften Monaths; das vierte auf den ſiebenten Tag des ſiebenten Monaths, und das fuͤnfte auf den neun- ten Tag des neunten Monaths. Dieſe Tage, welche ſaͤmmtlich eine ungerade Zahl haben, werden von den Japanern fuͤr ungluͤckliche Tage gehalten, und deswe- gen gefeyert, und man verrichtet keine Arbeit oder Ge- ſchaͤfte an denſelben, ſondern wendet ſie zu Vergnuͤgun- gen, Gluͤckwuͤnſchungen, und, wiewohl nur in gerin- gem Maße, zum Dienſt der Goͤtter an. An dieſen Feyertagen ſtellen ſie am liebſten ihre Hochzeiten, Gaſt- gebote und andre Luſtbarkeiten an, weil ſie glauben, daß die Goͤtter an der Freude der Menſchen Wohlgefallen haben.
Auch die uͤbrigen feyerlichen Beluſtigungen der Japaner, ſind mit zu ihrem Gottesdienſte zu rechnen. Dies ſind in vielem Betracht, eine Art Schauſpiele. Die feſtlichſten ſind, das Laternenfeſt und das ſoge- nannte Matſuri.
Das Laternen- oder Lampenfeſt wird am Schluſſe des Auguſts gefeyert, und von den Eingebohrnen Bong genannt. Es waͤhrt drey Tage, iſt aber am zweyten Abend und in der darauf folgenden Nacht am feyerlich- ſten. Es iſt zum Andenken und zur Ehre der Ver-
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Erſte Abtheilung. Zweyter Abſchnitt.
Trinken, Beſuchen der Tempel und mancherley Ver-
gnuͤgungen hingebracht. Einige machen bey dieſer
Gelegenheit auch ein, wiewohl unbedeutendes, Geſchenk.
Oft giebt auch der aͤlteſte in der Familie eine Abendmahl-
zeit. Das ganze Land iſt in dieſer Zeit in allgemeiner
Bewegung, welche drey volle Tage waͤhrt. Der ganze
erſte Monath wird hernach beynahe zu nichts anderm,
als zu Vergnuͤgungen und Zeitvertreiben angewandt.
Das andre jaͤhrliche Feſt faͤllt auf den dritten Tag
des dritten Monaths; das dritte auf den fuͤnften Tag
des fuͤnften Monaths; das vierte auf den ſiebenten Tag
des ſiebenten Monaths, und das fuͤnfte auf den neun-
ten Tag des neunten Monaths. Dieſe Tage, welche
ſaͤmmtlich eine ungerade Zahl haben, werden von den
Japanern fuͤr ungluͤckliche Tage gehalten, und deswe-
gen gefeyert, und man verrichtet keine Arbeit oder Ge-
ſchaͤfte an denſelben, ſondern wendet ſie zu Vergnuͤgun-
gen, Gluͤckwuͤnſchungen, und, wiewohl nur in gerin-
gem Maße, zum Dienſt der Goͤtter an. An dieſen
Feyertagen ſtellen ſie am liebſten ihre Hochzeiten, Gaſt-
gebote und andre Luſtbarkeiten an, weil ſie glauben,
daß die Goͤtter an der Freude der Menſchen Wohlgefallen
haben.
Auch die uͤbrigen feyerlichen Beluſtigungen der
Japaner, ſind mit zu ihrem Gottesdienſte zu rechnen.
Dies ſind in vielem Betracht, eine Art Schauſpiele.
Die feſtlichſten ſind, das Laternenfeſt und das ſoge-
nannte Matſuri.
Das Laternen- oder Lampenfeſt wird am Schluſſe
des Auguſts gefeyert, und von den Eingebohrnen Bong
genannt. Es waͤhrt drey Tage, iſt aber am zweyten
Abend und in der darauf folgenden Nacht am feyerlich-
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Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen02_1794/316>, abgerufen am 23.11.2024.
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