giert: Naka no Mikaddo no In, von 1709 bis 1735; Sakkura Matie no In, von 1735 bis 1746; Momi Zon no In, von 1746 bis 1761; Zentoogozio, von 1761 bis 1769; und Figasi jamma no In von 1770 an, welcher bey meiner Abreise auf dem Throne saß.
Man vergleiche hier übrigens, was ich im Vorher- gehenden bey Beschreibung der Stadt Miako vom Dairi und dessen Hofe schon angeführt habe.
Von der vortreflichen Polizey in Japan und den darauf sich beziehenden Einrichtungen habe ich im er- sten Theile dieses Bandes mehrmals Nachricht zu geben Gelegenheit gehabt. Besonders herrscht in allen Städ- ten eine fast unnachamliche Ordnung zu Aufrechthaltung öffentlicher Ruhe, Sicherheit, Bequemlichkeit und Wohlfahrt. Einiges hievon habe ich bey dem, was ich von den Städten Nangasacki und Jedo gesagt habe, schon erwähnt. Es sind nämlich in jeder Stadt vier Bürgermeister, von denen jeder ein Jahr lang den Vorsitz hat, das Wort führt und Ninban heißt. Aus- ser diesen ist über jede Straße ein Ottona gesetzt, der gleichsam ein Commissarius ist, und den Bürgermei- stern von allem was vorfällt, Rapport abstatten muß. Er hat verschiedene Stadtdiener zu seinem Dienste unter sich. Sein Amt ist, alle, die in seiner Straße ge- bohren werden, sterben, heyrathen, verreisen, weg- ziehen oder ankommen, aufzuschreiben und die Einig- keit unter den Einwohnern zu erhalten zu suchen. Er hat das Recht, die Verbrecher gefangen zu setzen und sogar in Fesseln zu legen. Er wird von den Einwoh- nern einer Straße gewählt und aus der Casse der Straße besoldet; die Miethsleute haben aber bey sei- ner Wahl keine Stimme. Jeder Ottona hat auch drey Beysitzer zu Gehülfen, einen Secretair, und einen
Staatsverfaſſ. Polizey, Geſetze ꝛc. in Japan.
giert: Naka no Mikaddo no In, von 1709 bis 1735; Sakkura Matie no In, von 1735 bis 1746; Momi Zon no In, von 1746 bis 1761; Zentoogozio, von 1761 bis 1769; und Figaſi jamma no In von 1770 an, welcher bey meiner Abreiſe auf dem Throne ſaß.
Man vergleiche hier uͤbrigens, was ich im Vorher- gehenden bey Beſchreibung der Stadt Miako vom Dairi und deſſen Hofe ſchon angefuͤhrt habe.
Von der vortreflichen Polizey in Japan und den darauf ſich beziehenden Einrichtungen habe ich im er- ſten Theile dieſes Bandes mehrmals Nachricht zu geben Gelegenheit gehabt. Beſonders herrſcht in allen Staͤd- ten eine faſt unnachamliche Ordnung zu Aufrechthaltung oͤffentlicher Ruhe, Sicherheit, Bequemlichkeit und Wohlfahrt. Einiges hievon habe ich bey dem, was ich von den Staͤdten Nangaſacki und Jedo geſagt habe, ſchon erwaͤhnt. Es ſind naͤmlich in jeder Stadt vier Buͤrgermeiſter, von denen jeder ein Jahr lang den Vorſitz hat, das Wort fuͤhrt und Ninban heißt. Auſ- ſer dieſen iſt uͤber jede Straße ein Ottona geſetzt, der gleichſam ein Commiſſarius iſt, und den Buͤrgermei- ſtern von allem was vorfaͤllt, Rapport abſtatten muß. Er hat verſchiedene Stadtdiener zu ſeinem Dienſte unter ſich. Sein Amt iſt, alle, die in ſeiner Straße ge- bohren werden, ſterben, heyrathen, verreiſen, weg- ziehen oder ankommen, aufzuſchreiben und die Einig- keit unter den Einwohnern zu erhalten zu ſuchen. Er hat das Recht, die Verbrecher gefangen zu ſetzen und ſogar in Feſſeln zu legen. Er wird von den Einwoh- nern einer Straße gewaͤhlt und aus der Caſſe der Straße beſoldet; die Miethsleute haben aber bey ſei- ner Wahl keine Stimme. Jeder Ottona hat auch drey Beyſitzer zu Gehuͤlfen, einen Secretair, und einen
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Staatsverfaſſ. Polizey, Geſetze ꝛc. in Japan.
giert: Naka no Mikaddo no In, von 1709 bis 1735;
Sakkura Matie no In, von 1735 bis 1746; Momi
Zon no In, von 1746 bis 1761; Zentoogozio, von
1761 bis 1769; und Figaſi jamma no In von 1770
an, welcher bey meiner Abreiſe auf dem Throne ſaß.
Man vergleiche hier uͤbrigens, was ich im Vorher-
gehenden bey Beſchreibung der Stadt Miako vom Dairi
und deſſen Hofe ſchon angefuͤhrt habe.
Von der vortreflichen Polizey in Japan und den
darauf ſich beziehenden Einrichtungen habe ich im er-
ſten Theile dieſes Bandes mehrmals Nachricht zu geben
Gelegenheit gehabt. Beſonders herrſcht in allen Staͤd-
ten eine faſt unnachamliche Ordnung zu Aufrechthaltung
oͤffentlicher Ruhe, Sicherheit, Bequemlichkeit und
Wohlfahrt. Einiges hievon habe ich bey dem, was
ich von den Staͤdten Nangaſacki und Jedo geſagt habe,
ſchon erwaͤhnt. Es ſind naͤmlich in jeder Stadt vier
Buͤrgermeiſter, von denen jeder ein Jahr lang den
Vorſitz hat, das Wort fuͤhrt und Ninban heißt. Auſ-
ſer dieſen iſt uͤber jede Straße ein Ottona geſetzt, der
gleichſam ein Commiſſarius iſt, und den Buͤrgermei-
ſtern von allem was vorfaͤllt, Rapport abſtatten muß.
Er hat verſchiedene Stadtdiener zu ſeinem Dienſte unter
ſich. Sein Amt iſt, alle, die in ſeiner Straße ge-
bohren werden, ſterben, heyrathen, verreiſen, weg-
ziehen oder ankommen, aufzuſchreiben und die Einig-
keit unter den Einwohnern zu erhalten zu ſuchen. Er
hat das Recht, die Verbrecher gefangen zu ſetzen und
ſogar in Feſſeln zu legen. Er wird von den Einwoh-
nern einer Straße gewaͤhlt und aus der Caſſe der
Straße beſoldet; die Miethsleute haben aber bey ſei-
ner Wahl keine Stimme. Jeder Ottona hat auch
drey Beyſitzer zu Gehuͤlfen, einen Secretair, und einen
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Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen02_1794/299>, abgerufen am 25.11.2024.
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