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Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794.

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Münzen und Gewicht.
Goldstücke, ungefähr zwey Zoll lang, etwas über einen
Zoll breit, und nicht viel dicker als ein Schwedischer oder
Deutscher Kupferpfennig. Von Farbe sind sie hellgelb.
Auf der einen Seite sind sie mit eingeprägten abgebroche-
nen Querstrichen, und an beyden Enden mit der Figur
der kleineren viereckigen Münze, die den Nahmen Itjib
führt, und die ich so gleich beschreiben werde, bezeichnet.
Auf der andern Seite sieht man in der Mitte einen zirkel-
runden Stempel mit erhobenen Buchstaben, und an dem
einen Ende zwey dergleichen kleinere, die auf jedem
Stücke verschieden sind. Diese Münze gilt 60 Mas
oder 6 Thaler.

Die eben gedachte kleinere goldne Münze, Itjib,
nennen die Holländer Boontjes (Bohnen). Sie ist von
blassem Golde, länglich viereckig und flach, etwas dicker
als ein Kupferpfennig. Das Gepräge besteht auf einer
Seite aus vielen erhobenen Buchstaben, und auf der
andern aus zwey erhobenen Blumen und einer mondför-
migen Figur. Ihr Werth ist 5 Mas oder 1/4 Kobang.

Unter den Silbermünzen bemerke ich zuerst den
Nandio Gin. Er ist ebenfalls länglich viereckig, von
der Dicke eines Species-Thalers einen Zoll lang und ei-
nen Zoll breit, von feinem Silber. In den Rand selbst
sind Sternchen eingedruckt, und um den Rand her-
um geht eine Reihe erhobener Puncte. Die eine Seite
ist überall mit erhobenen Buchstaben bezeichnet, von der
andern ist die untere und zugleich größere Hälfte mit er-
hobenen Buchstaben angefüllt: auch zeigt sie eine doppelte
mondförmige Figur. Diese Münze ist nur auf der In-
sel Nipon, besonders in den Hauptstädten des Reichs,
gänge. Sie gilt 7 Mas, 5 Konderyn.

Die im Handel und Wandel allgemein gebräuchli-
chen Sorten sind die Itagame und Kodama. Dies sind

Muͤnzen und Gewicht.
Goldſtuͤcke, ungefaͤhr zwey Zoll lang, etwas uͤber einen
Zoll breit, und nicht viel dicker als ein Schwediſcher oder
Deutſcher Kupferpfennig. Von Farbe ſind ſie hellgelb.
Auf der einen Seite ſind ſie mit eingepraͤgten abgebroche-
nen Querſtrichen, und an beyden Enden mit der Figur
der kleineren viereckigen Muͤnze, die den Nahmen Itjib
fuͤhrt, und die ich ſo gleich beſchreiben werde, bezeichnet.
Auf der andern Seite ſieht man in der Mitte einen zirkel-
runden Stempel mit erhobenen Buchſtaben, und an dem
einen Ende zwey dergleichen kleinere, die auf jedem
Stuͤcke verſchieden ſind. Dieſe Muͤnze gilt 60 Mas
oder 6 Thaler.

Die eben gedachte kleinere goldne Muͤnze, Itjib,
nennen die Hollaͤnder Boontjes (Bohnen). Sie iſt von
blaſſem Golde, laͤnglich viereckig und flach, etwas dicker
als ein Kupferpfennig. Das Gepraͤge beſteht auf einer
Seite aus vielen erhobenen Buchſtaben, und auf der
andern aus zwey erhobenen Blumen und einer mondfoͤr-
migen Figur. Ihr Werth iſt 5 Mas oder ¼ Kobang.

Unter den Silbermuͤnzen bemerke ich zuerſt den
Nandio Gin. Er iſt ebenfalls laͤnglich viereckig, von
der Dicke eines Species-Thalers einen Zoll lang und ei-
nen Zoll breit, von feinem Silber. In den Rand ſelbſt
ſind Sternchen eingedruckt, und um den Rand her-
um geht eine Reihe erhobener Puncte. Die eine Seite
iſt uͤberall mit erhobenen Buchſtaben bezeichnet, von der
andern iſt die untere und zugleich groͤßere Haͤlfte mit er-
hobenen Buchſtaben angefuͤllt: auch zeigt ſie eine doppelte
mondfoͤrmige Figur. Dieſe Muͤnze iſt nur auf der In-
ſel Nipon, beſonders in den Hauptſtaͤdten des Reichs,
gaͤnge. Sie gilt 7 Mas, 5 Konderyn.

Die im Handel und Wandel allgemein gebraͤuchli-
chen Sorten ſind die Itagame und Kodama. Dies ſind

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[189/0223] Muͤnzen und Gewicht. Goldſtuͤcke, ungefaͤhr zwey Zoll lang, etwas uͤber einen Zoll breit, und nicht viel dicker als ein Schwediſcher oder Deutſcher Kupferpfennig. Von Farbe ſind ſie hellgelb. Auf der einen Seite ſind ſie mit eingepraͤgten abgebroche- nen Querſtrichen, und an beyden Enden mit der Figur der kleineren viereckigen Muͤnze, die den Nahmen Itjib fuͤhrt, und die ich ſo gleich beſchreiben werde, bezeichnet. Auf der andern Seite ſieht man in der Mitte einen zirkel- runden Stempel mit erhobenen Buchſtaben, und an dem einen Ende zwey dergleichen kleinere, die auf jedem Stuͤcke verſchieden ſind. Dieſe Muͤnze gilt 60 Mas oder 6 Thaler. Die eben gedachte kleinere goldne Muͤnze, Itjib, nennen die Hollaͤnder Boontjes (Bohnen). Sie iſt von blaſſem Golde, laͤnglich viereckig und flach, etwas dicker als ein Kupferpfennig. Das Gepraͤge beſteht auf einer Seite aus vielen erhobenen Buchſtaben, und auf der andern aus zwey erhobenen Blumen und einer mondfoͤr- migen Figur. Ihr Werth iſt 5 Mas oder ¼ Kobang. Unter den Silbermuͤnzen bemerke ich zuerſt den Nandio Gin. Er iſt ebenfalls laͤnglich viereckig, von der Dicke eines Species-Thalers einen Zoll lang und ei- nen Zoll breit, von feinem Silber. In den Rand ſelbſt ſind Sternchen eingedruckt, und um den Rand her- um geht eine Reihe erhobener Puncte. Die eine Seite iſt uͤberall mit erhobenen Buchſtaben bezeichnet, von der andern iſt die untere und zugleich groͤßere Haͤlfte mit er- hobenen Buchſtaben angefuͤllt: auch zeigt ſie eine doppelte mondfoͤrmige Figur. Dieſe Muͤnze iſt nur auf der In- ſel Nipon, beſonders in den Hauptſtaͤdten des Reichs, gaͤnge. Sie gilt 7 Mas, 5 Konderyn. Die im Handel und Wandel allgemein gebraͤuchli- chen Sorten ſind die Itagame und Kodama. Dies ſind

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Zitationshilfe: Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen02_1794/223>, abgerufen am 24.11.2024.