Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794.Vierte Abtheilung. Rückreise nach Dezima. wurde genau visitirt. Ich hatte zwar eben nicht viel ver-bothne Sachen bey mir, wollte aber doch die seltnen Münzen und Landkarten, die ich mir mit so vieler Mühe und Beschwerden verschafft hatte, ungern missen, auch nicht gern jemanden dadurch unglücklich machen. Die Karten steckte ich daher unter andre Papiere, die dicken Münzen beklebte ich rund umher mit Pflaster, und die dünnen verwahrte ich in meinen Schuhen, und so kam ich glücklich durch. Den 30. Junius 1776 langten wir denn im be- Vierte Abtheilung. Ruͤckreiſe nach Dezima. wurde genau viſitirt. Ich hatte zwar eben nicht viel ver-bothne Sachen bey mir, wollte aber doch die ſeltnen Muͤnzen und Landkarten, die ich mir mit ſo vieler Muͤhe und Beſchwerden verſchafft hatte, ungern miſſen, auch nicht gern jemanden dadurch ungluͤcklich machen. Die Karten ſteckte ich daher unter andre Papiere, die dicken Muͤnzen beklebte ich rund umher mit Pflaſter, und die duͤnnen verwahrte ich in meinen Schuhen, und ſo kam ich gluͤcklich durch. Den 30. Junius 1776 langten wir denn im be- <TEI> <text> <body> <div n="2"> <p><pb facs="#f0170" n="136"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vierte Abtheilung. Ruͤckreiſe nach <placeName>Dezima</placeName>.</hi></fw><lb/> wurde genau viſitirt. Ich hatte zwar eben nicht viel ver-<lb/> bothne Sachen bey mir, wollte aber doch die ſeltnen<lb/> Muͤnzen und Landkarten, die ich mir mit ſo vieler Muͤhe<lb/> und Beſchwerden verſchafft hatte, ungern miſſen, auch<lb/> nicht gern jemanden dadurch ungluͤcklich machen. Die<lb/> Karten ſteckte ich daher unter andre Papiere, die dicken<lb/> Muͤnzen beklebte ich rund umher mit Pflaſter, und die<lb/> duͤnnen verwahrte ich in meinen Schuhen, und ſo kam<lb/> ich gluͤcklich durch.</p><lb/> <p>Den 30. Junius 1776 langten wir denn im be-<lb/> ſten Wohlſeyn auf unſrer Factorey endlich wieder an.<lb/> Wir ſchenkten jedem unſrer Aufwaͤrter 1 Thail 5 Mas,<lb/> und wurden von unſern Freunden mit der lebhafteſten<lb/> Freude empfangen. Die Reiſe hatte wider alle Ge-<lb/> wohnheit ſehr lange gewaͤhrt, und man hatte uns zu <placeName>De-<lb/> zima</placeName> ſchon eine geraume Zeit mit Sehnſucht erwartet.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </body> </text> </TEI> [136/0170]
Vierte Abtheilung. Ruͤckreiſe nach Dezima.
wurde genau viſitirt. Ich hatte zwar eben nicht viel ver-
bothne Sachen bey mir, wollte aber doch die ſeltnen
Muͤnzen und Landkarten, die ich mir mit ſo vieler Muͤhe
und Beſchwerden verſchafft hatte, ungern miſſen, auch
nicht gern jemanden dadurch ungluͤcklich machen. Die
Karten ſteckte ich daher unter andre Papiere, die dicken
Muͤnzen beklebte ich rund umher mit Pflaſter, und die
duͤnnen verwahrte ich in meinen Schuhen, und ſo kam
ich gluͤcklich durch.
Den 30. Junius 1776 langten wir denn im be-
ſten Wohlſeyn auf unſrer Factorey endlich wieder an.
Wir ſchenkten jedem unſrer Aufwaͤrter 1 Thail 5 Mas,
und wurden von unſern Freunden mit der lebhafteſten
Freude empfangen. Die Reiſe hatte wider alle Ge-
wohnheit ſehr lange gewaͤhrt, und man hatte uns zu De-
zima ſchon eine geraume Zeit mit Sehnſucht erwartet.
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