richtete, Hochachtung hegten, sondern mir auch mit dem wärmsten Herzen zugethan waren, und über meine Abreise betrübt wurden. Ich habe auch hernach ver- schiedne Jahre hindurch so wohl mit ihnen, als mit mei- nen Freunden unter den Dolmetschern, nicht allein Brief- wechsel unterhalten, sondern ihnen auch verschiednes, was ihnen angenehm seyn konnte, zum Geschenke geschickt, und dagegen allerley Samen für den botanischen Garten zu Upsala, und verschiedne merkwürdige Sachen für die akademische Naturalien-Sammlung zurück erhalten.
Unter den Gewächsen und Bäumen, die ich zu Jedo sah, und die ich anderwärts im Lande nicht gesehen hatte, waren folgende: schwarze Wallnüsse (luglans nigra); ächte Castanien (Fagus castanea), die ich doch hernach zu Miako antraf; der wahre Alant (Inula helenium), dessen aromatische Wurzel zur Stärkung des Magens gebraucht wird, und unsre gewöhnliche Tanne oder Rothtanne (Pinus abies), wovon ich auf dem Wege nach der Kaiserlichen Burg verschiedne Bäu- me ansichtig wurde. Auch zeigten mir die Dolmetscher eine Wurzel, vermuthlich von einer Art Farrenkraut (Filix), welche sie Jaboki nannten, und die quer durchschnitten eine sternartige Figur zeigt, die von ihnen für etwas besonderes gehalten wird.
Ehe ich mich von Jedo trennte, konnte ich nicht umhin, zu erfahren zu suchen, theils was wenige Japa- ner selbst erfahren, den Nahmen des Monarchen, dessen Hof zu besuchen ich die seltne Ehre genossen hatte; theils die Nahmen der sämmtlichen, so wohl geistlichen als welt- lichen Regenten, welche seit Kämpfers Zeit dies geseg- nete Land, dies glückliche Volk beherrscht haben. Die Schwierigkeiten hiebey kannte ich, und an jedem andern Orte als hier, wo meine vertrauten Freunde mir dazu
Dritte Abtheilung.
richtete, Hochachtung hegten, ſondern mir auch mit dem waͤrmſten Herzen zugethan waren, und uͤber meine Abreiſe betruͤbt wurden. Ich habe auch hernach ver- ſchiedne Jahre hindurch ſo wohl mit ihnen, als mit mei- nen Freunden unter den Dolmetſchern, nicht allein Brief- wechſel unterhalten, ſondern ihnen auch verſchiednes, was ihnen angenehm ſeyn konnte, zum Geſchenke geſchickt, und dagegen allerley Samen fuͤr den botaniſchen Garten zu Upſala, und verſchiedne merkwuͤrdige Sachen fuͤr die akademiſche Naturalien-Sammlung zuruͤck erhalten.
Unter den Gewaͤchſen und Baͤumen, die ich zu Jedo ſah, und die ich anderwaͤrts im Lande nicht geſehen hatte, waren folgende: ſchwarze Wallnuͤſſe (luglans nigra); aͤchte Caſtanien (Fagus caſtanea), die ich doch hernach zu Miako antraf; der wahre Alant (Inula helenium), deſſen aromatiſche Wurzel zur Staͤrkung des Magens gebraucht wird, und unſre gewoͤhnliche Tanne oder Rothtanne (Pinus abies), wovon ich auf dem Wege nach der Kaiſerlichen Burg verſchiedne Baͤu- me anſichtig wurde. Auch zeigten mir die Dolmetſcher eine Wurzel, vermuthlich von einer Art Farrenkraut (Filix), welche ſie Jaboki nannten, und die quer durchſchnitten eine ſternartige Figur zeigt, die von ihnen fuͤr etwas beſonderes gehalten wird.
Ehe ich mich von Jedo trennte, konnte ich nicht umhin, zu erfahren zu ſuchen, theils was wenige Japa- ner ſelbſt erfahren, den Nahmen des Monarchen, deſſen Hof zu beſuchen ich die ſeltne Ehre genoſſen hatte; theils die Nahmen der ſaͤmmtlichen, ſo wohl geiſtlichen als welt- lichen Regenten, welche ſeit Kaͤmpfers Zeit dies geſeg- nete Land, dies gluͤckliche Volk beherrſcht haben. Die Schwierigkeiten hiebey kannte ich, und an jedem andern Orte als hier, wo meine vertrauten Freunde mir dazu
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Dritte Abtheilung.
richtete, Hochachtung hegten, ſondern mir auch mit
dem waͤrmſten Herzen zugethan waren, und uͤber meine
Abreiſe betruͤbt wurden. Ich habe auch hernach ver-
ſchiedne Jahre hindurch ſo wohl mit ihnen, als mit mei-
nen Freunden unter den Dolmetſchern, nicht allein Brief-
wechſel unterhalten, ſondern ihnen auch verſchiednes, was
ihnen angenehm ſeyn konnte, zum Geſchenke geſchickt,
und dagegen allerley Samen fuͤr den botaniſchen Garten
zu Upſala, und verſchiedne merkwuͤrdige Sachen fuͤr die
akademiſche Naturalien-Sammlung zuruͤck erhalten.
Unter den Gewaͤchſen und Baͤumen, die ich zu
Jedo ſah, und die ich anderwaͤrts im Lande nicht geſehen
hatte, waren folgende: ſchwarze Wallnuͤſſe (luglans
nigra); aͤchte Caſtanien (Fagus caſtanea), die ich
doch hernach zu Miako antraf; der wahre Alant (Inula
helenium), deſſen aromatiſche Wurzel zur Staͤrkung
des Magens gebraucht wird, und unſre gewoͤhnliche
Tanne oder Rothtanne (Pinus abies), wovon ich auf
dem Wege nach der Kaiſerlichen Burg verſchiedne Baͤu-
me anſichtig wurde. Auch zeigten mir die Dolmetſcher
eine Wurzel, vermuthlich von einer Art Farrenkraut
(Filix), welche ſie Jaboki nannten, und die quer
durchſchnitten eine ſternartige Figur zeigt, die von ihnen
fuͤr etwas beſonderes gehalten wird.
Ehe ich mich von Jedo trennte, konnte ich nicht
umhin, zu erfahren zu ſuchen, theils was wenige Japa-
ner ſelbſt erfahren, den Nahmen des Monarchen, deſſen
Hof zu beſuchen ich die ſeltne Ehre genoſſen hatte; theils
die Nahmen der ſaͤmmtlichen, ſo wohl geiſtlichen als welt-
lichen Regenten, welche ſeit Kaͤmpfers Zeit dies geſeg-
nete Land, dies gluͤckliche Volk beherrſcht haben. Die
Schwierigkeiten hiebey kannte ich, und an jedem andern
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Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen02_1794/152>, abgerufen am 23.07.2024.
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