Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794.Zweyte Abtheilung. Reise von Dezima hinsetzte, worauf ein, ebenfalls aufs schönste geschmück-tes, Geschenk lag. Dies bestand in einigen Apfelsinen, von gewöhnlicher Größe, aber sehr dicker Schale, einigen Mikan oder kleinen Apfelsinen mit dünner Schale, und einigen gedörrten Feigen oder Kaki. Oben auf lag ein zusammen gelegtes, mit rothen, vergoldeten papiernen Fä- den umwundnes Papier, an dessen Enden ein Streif von Tank (Fucus) fest geklebt war. Umher lagen ei- nige, auch aus Tank geschnittne kleine Würfel. Dies alles gehört zum Cerimoniell, und bezeichnet die größte Achtung gegen die ankommenden Fremden. Zu Abend bekamen wir unter andern Gerichten eine Art Fisch, die man hier Abrame nennet, und von sehr gutem Ge- schmacke ist. Das erste, was wir zu thun hatten, war: dem Zu Osaka hielten wir uns nur einen Tag und Nacht Zweyte Abtheilung. Reiſe von Dezima hinſetzte, worauf ein, ebenfalls aufs ſchoͤnſte geſchmuͤck-tes, Geſchenk lag. Dies beſtand in einigen Apfelſinen, von gewoͤhnlicher Groͤße, aber ſehr dicker Schale, einigen Mikan oder kleinen Apfelſinen mit duͤnner Schale, und einigen gedoͤrrten Feigen oder Kaki. Oben auf lag ein zuſammen gelegtes, mit rothen, vergoldeten papiernen Faͤ- den umwundnes Papier, an deſſen Enden ein Streif von Tank (Fucus) feſt geklebt war. Umher lagen ei- nige, auch aus Tank geſchnittne kleine Wuͤrfel. Dies alles gehoͤrt zum Cerimoniell, und bezeichnet die groͤßte Achtung gegen die ankommenden Fremden. Zu Abend bekamen wir unter andern Gerichten eine Art Fiſch, die man hier Abrame nennet, und von ſehr gutem Ge- ſchmacke iſt. Das erſte, was wir zu thun hatten, war: dem Zu Oſaka hielten wir uns nur einen Tag und Nacht <TEI> <text> <body> <div n="2"> <p><pb facs="#f0112" n="78"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Zweyte Abtheilung. Reiſe von <placeName>Dezima</placeName></hi></fw><lb/> hinſetzte, worauf ein, ebenfalls aufs ſchoͤnſte geſchmuͤck-<lb/> tes, Geſchenk lag. Dies beſtand in einigen Apfelſinen,<lb/> von gewoͤhnlicher Groͤße, aber ſehr dicker Schale, einigen<lb/> Mikan oder kleinen Apfelſinen mit duͤnner Schale, und<lb/> einigen gedoͤrrten Feigen oder Kaki. Oben auf lag ein<lb/> zuſammen gelegtes, mit rothen, vergoldeten papiernen Faͤ-<lb/> den umwundnes Papier, an deſſen Enden ein Streif<lb/> von Tank (<hi rendition="#aq">Fucus</hi>) feſt geklebt war. Umher lagen ei-<lb/> nige, auch aus Tank geſchnittne kleine Wuͤrfel. Dies<lb/> alles gehoͤrt zum Cerimoniell, und bezeichnet die groͤßte<lb/> Achtung gegen die ankommenden Fremden. Zu Abend<lb/> bekamen wir unter andern Gerichten eine Art Fiſch,<lb/> die man hier Abrame nennet, und von ſehr gutem Ge-<lb/> ſchmacke iſt.</p><lb/> <p>Das erſte, was wir zu thun hatten, war: dem<lb/> Schiffs-Capitain, welcher uns mit dem großen Fahr-<lb/> zeuge gluͤcklich bis <placeName>Fiogo</placeName> gebracht, und nebſt einigen von<lb/> der Beſatzung hieher begleitet hatte, unſre Dankbarkeit<lb/> zu beweiſen. Fuͤr mich mußte ich ihm ſechs Thail, und den<lb/> Matroſen ſieben Mas, fuͤnf Konderyn bezahlen. Auch<lb/> mußte, dem Gebrauche gemaͤß, hier jeder von uns den<lb/> Leuten, welche unſre Norimon in Verwahrung gehabt hat-<lb/> ten, ſechs Thail, und den vom Gouverneur uns mitge-<lb/> gebenen Bedienten gleichfalls ſechs Thail bezahlen. Zu-<lb/> ſammen belief ſich dies auf ſechzehn Thaler.</p><lb/> <p>Zu <placeName>Oſaka</placeName> hielten wir uns nur einen Tag und Nacht<lb/> auf. In dieſer Zeit beſuchten uns verſchiedne Kaufleute,<lb/> bey denen wir, nach Muſtern, die ſie bey ſich hatten,<lb/> allerley Sachen beſtellten, die zu unſrer Wiederkunft<lb/> fertig ſeyn ſollten, nahmentlich nachgemachte und uͤber-<lb/> firnißte Inſecten von Kupfer und Holz, verſchiedne Ar-<lb/> ten Faͤcher, Papier zum Schreiben und zu Tapeten, und<lb/> dergleichen mehr.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [78/0112]
Zweyte Abtheilung. Reiſe von Dezima
hinſetzte, worauf ein, ebenfalls aufs ſchoͤnſte geſchmuͤck-
tes, Geſchenk lag. Dies beſtand in einigen Apfelſinen,
von gewoͤhnlicher Groͤße, aber ſehr dicker Schale, einigen
Mikan oder kleinen Apfelſinen mit duͤnner Schale, und
einigen gedoͤrrten Feigen oder Kaki. Oben auf lag ein
zuſammen gelegtes, mit rothen, vergoldeten papiernen Faͤ-
den umwundnes Papier, an deſſen Enden ein Streif
von Tank (Fucus) feſt geklebt war. Umher lagen ei-
nige, auch aus Tank geſchnittne kleine Wuͤrfel. Dies
alles gehoͤrt zum Cerimoniell, und bezeichnet die groͤßte
Achtung gegen die ankommenden Fremden. Zu Abend
bekamen wir unter andern Gerichten eine Art Fiſch,
die man hier Abrame nennet, und von ſehr gutem Ge-
ſchmacke iſt.
Das erſte, was wir zu thun hatten, war: dem
Schiffs-Capitain, welcher uns mit dem großen Fahr-
zeuge gluͤcklich bis Fiogo gebracht, und nebſt einigen von
der Beſatzung hieher begleitet hatte, unſre Dankbarkeit
zu beweiſen. Fuͤr mich mußte ich ihm ſechs Thail, und den
Matroſen ſieben Mas, fuͤnf Konderyn bezahlen. Auch
mußte, dem Gebrauche gemaͤß, hier jeder von uns den
Leuten, welche unſre Norimon in Verwahrung gehabt hat-
ten, ſechs Thail, und den vom Gouverneur uns mitge-
gebenen Bedienten gleichfalls ſechs Thail bezahlen. Zu-
ſammen belief ſich dies auf ſechzehn Thaler.
Zu Oſaka hielten wir uns nur einen Tag und Nacht
auf. In dieſer Zeit beſuchten uns verſchiedne Kaufleute,
bey denen wir, nach Muſtern, die ſie bey ſich hatten,
allerley Sachen beſtellten, die zu unſrer Wiederkunft
fertig ſeyn ſollten, nahmentlich nachgemachte und uͤber-
firnißte Inſecten von Kupfer und Holz, verſchiedne Ar-
ten Faͤcher, Papier zum Schreiben und zu Tapeten, und
dergleichen mehr.
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