Verschiedne Bürger halten Pferde und Wagen, die sie nicht nur Fremden, sondern auch andern, welche sich keine eigne Equipage halten können oder wollen, für Geld zum Gebrauche überlassen. Einen solchen Mieth- wagen kann man auf Monathe, Wochen, Tage, auch einzelne Mahle bekommen. Man muß aber sehr viel da- für bezahlen, und die Miethkutscher werden gewöhnlich reiche Leute.
Vor der Stadt steht das astronomische Observato- rium, das der Prediger Moor zur Beförderung der Wissenschaften hat anlegen lassen, welches aber jetzt, nach dem Tode dieses Mannes, von niemand gebraucht wird, und nur von dem Eifer seines würdigen Er- bauers zeugt.
Zu Batavia ist auch eine zum Gebrauche der Com- pagnie angelegte Buchdruckerey, wie auch eine sehr gute Bibliothek, die ebenfalls der Compagnie gehört, und deren Verzeichniß schon im Jahr 1752 gedruckt ist, nebst einem Archiv.
Das Wasser zu Batavia ist weder sehr gesund, noch eben wohlschmeckend. Es enthält etwas Salz, wodurch leicht Diarrhöe verursacht wird. Bey dem, welcher zuerst hieher kommt, und mit Skorbut behaftet ist, entsteht davon manchmahl so gar die rothe Ruhr. Die Einwohner lassen es daher gemeiniglich einige Zeit in großen Japanschen irdenen Kruken stehen, damit die unreinen Theile sich auf den Boden setzen, und hernach löschen sie glühende eiserne Stangen darin. So zube- reitet kann man es ohne die mindesten nachtheiligen Fol- gen trinken; auch ist es denn zu Kaffee und Thee sehr gut zu gebrauchen; man trinkt es auch wohl mit rothem Weine vermischt.
Beſchreibung der Stadt Batavia.
Verſchiedne Buͤrger halten Pferde und Wagen, die ſie nicht nur Fremden, ſondern auch andern, welche ſich keine eigne Equipage halten koͤnnen oder wollen, fuͤr Geld zum Gebrauche uͤberlaſſen. Einen ſolchen Mieth- wagen kann man auf Monathe, Wochen, Tage, auch einzelne Mahle bekommen. Man muß aber ſehr viel da- fuͤr bezahlen, und die Miethkutſcher werden gewoͤhnlich reiche Leute.
Vor der Stadt ſteht das aſtronomiſche Obſervato- rium, das der Prediger Moor zur Befoͤrderung der Wiſſenſchaften hat anlegen laſſen, welches aber jetzt, nach dem Tode dieſes Mannes, von niemand gebraucht wird, und nur von dem Eifer ſeines wuͤrdigen Er- bauers zeugt.
Zu Batavia iſt auch eine zum Gebrauche der Com- pagnie angelegte Buchdruckerey, wie auch eine ſehr gute Bibliothek, die ebenfalls der Compagnie gehoͤrt, und deren Verzeichniß ſchon im Jahr 1752 gedruckt iſt, nebſt einem Archiv.
Das Waſſer zu Batavia iſt weder ſehr geſund, noch eben wohlſchmeckend. Es enthaͤlt etwas Salz, wodurch leicht Diarrhoͤe verurſacht wird. Bey dem, welcher zuerſt hieher kommt, und mit Skorbut behaftet iſt, entſteht davon manchmahl ſo gar die rothe Ruhr. Die Einwohner laſſen es daher gemeiniglich einige Zeit in großen Japanſchen irdenen Kruken ſtehen, damit die unreinen Theile ſich auf den Boden ſetzen, und hernach loͤſchen ſie gluͤhende eiſerne Stangen darin. So zube- reitet kann man es ohne die mindeſten nachtheiligen Fol- gen trinken; auch iſt es denn zu Kaffee und Thee ſehr gut zu gebrauchen; man trinkt es auch wohl mit rothem Weine vermiſcht.
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Beſchreibung der Stadt Batavia.
Verſchiedne Buͤrger halten Pferde und Wagen,
die ſie nicht nur Fremden, ſondern auch andern, welche
ſich keine eigne Equipage halten koͤnnen oder wollen, fuͤr
Geld zum Gebrauche uͤberlaſſen. Einen ſolchen Mieth-
wagen kann man auf Monathe, Wochen, Tage, auch
einzelne Mahle bekommen. Man muß aber ſehr viel da-
fuͤr bezahlen, und die Miethkutſcher werden gewoͤhnlich
reiche Leute.
Vor der Stadt ſteht das aſtronomiſche Obſervato-
rium, das der Prediger Moor zur Befoͤrderung der
Wiſſenſchaften hat anlegen laſſen, welches aber jetzt,
nach dem Tode dieſes Mannes, von niemand gebraucht
wird, und nur von dem Eifer ſeines wuͤrdigen Er-
bauers zeugt.
Zu Batavia iſt auch eine zum Gebrauche der Com-
pagnie angelegte Buchdruckerey, wie auch eine ſehr gute
Bibliothek, die ebenfalls der Compagnie gehoͤrt, und
deren Verzeichniß ſchon im Jahr 1752 gedruckt iſt,
nebſt einem Archiv.
Das Waſſer zu Batavia iſt weder ſehr geſund,
noch eben wohlſchmeckend. Es enthaͤlt etwas Salz,
wodurch leicht Diarrhoͤe verurſacht wird. Bey dem,
welcher zuerſt hieher kommt, und mit Skorbut behaftet
iſt, entſteht davon manchmahl ſo gar die rothe Ruhr.
Die Einwohner laſſen es daher gemeiniglich einige Zeit
in großen Japanſchen irdenen Kruken ſtehen, damit die
unreinen Theile ſich auf den Boden ſetzen, und hernach
loͤſchen ſie gluͤhende eiſerne Stangen darin. So zube-
reitet kann man es ohne die mindeſten nachtheiligen Fol-
gen trinken; auch iſt es denn zu Kaffee und Thee ſehr
gut zu gebrauchen; man trinkt es auch wohl mit rothem
Weine vermiſcht.
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Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 1. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1792, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen01_1792/535>, abgerufen am 25.11.2024.
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