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Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 1. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1792.

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nach der dritten Afrikanischen Reise.
Hottentotten frey stand, geschahen weite Reisen ins In-
nere des Landes: eine im Jahr 1702 von fünf und vier-
zig Bürgern mit vier Wagen bis ins Land der Kaffern;
1704 eine andre ins Namaquasland; 1705 eine von
dreyßig bis vierzig Landbauern, von denen jeder seinen
Hottentotten bey sich hatte, noch weiter in eben dasselbe
Land.

Im Jahr 1705 reisete der Land-Drost Starren-
burg
auf Befehl der Regierung ebenfalls ins Land der Na-
maquas, hauptsächlich in der Absicht, um zum Behuf
der Compagnie eine Menge Vieh durch Tauschhandel an
sich zu bringen. Er hatte einen Corporal, den Gärtner
Hartog, verschiedne Sklaven und viele Hottentotten
bey sich.

Der Gouverneur Tulbagh schickte im Jahr 1761
eine aus siebzehn Christen, acht und sechzig Hotten-
totten und funfzehn Wagen bestehende Caravane unter
Befehl und Anführung eines Bürgers, Nahmens Hop,
nach denjenigen nördlichen Gegenden, die ich neulich be-
sucht hatte. Zugleich gingen von Seiten der Compa-
gnie der Landmesser Brink, der Gärtner Auge, und der
Feldscher Rykvoet mit. Auch wurden von der Com-
pagnie drey Wagen, ein großes Boot, Schießpulver,
Kugeln, Eisen, Tobak und dergleichen mitgeschickt. Die
Veranlassung zu dieser Caravane war die, daß ein Bauer,
der in jenen Gegenden weit ins Land hinein gereiset war,
dem Gouverneur berichtet hatte: ein Hottentotte habe
ihm erzählt, daß er von einem sehr tief ins Land hinein
an einem sehr großen Flusse wohnenden Volke gehört ha-
be, das sich in Leinwand kleide, gelb von Farbe sey, und
in die dasigen Berge hinein und wieder heraus gehe. Man
nahm hievon Anlaß zu glauben, auf der dortigen Küste
finde sich ein Portugiesisches Comtoir, das die Regierung

Thunbergs Reise. 1. Bandes 2. Theil. M

nach der dritten Afrikaniſchen Reiſe.
Hottentotten frey ſtand, geſchahen weite Reiſen ins In-
nere des Landes: eine im Jahr 1702 von fuͤnf und vier-
zig Buͤrgern mit vier Wagen bis ins Land der Kaffern;
1704 eine andre ins Namaquasland; 1705 eine von
dreyßig bis vierzig Landbauern, von denen jeder ſeinen
Hottentotten bey ſich hatte, noch weiter in eben daſſelbe
Land.

Im Jahr 1705 reiſete der Land-Droſt Starren-
burg
auf Befehl der Regierung ebenfalls ins Land der Na-
maquas, hauptſaͤchlich in der Abſicht, um zum Behuf
der Compagnie eine Menge Vieh durch Tauſchhandel an
ſich zu bringen. Er hatte einen Corporal, den Gaͤrtner
Hartog, verſchiedne Sklaven und viele Hottentotten
bey ſich.

Der Gouverneur Tulbagh ſchickte im Jahr 1761
eine aus ſiebzehn Chriſten, acht und ſechzig Hotten-
totten und funfzehn Wagen beſtehende Caravane unter
Befehl und Anfuͤhrung eines Buͤrgers, Nahmens Hop,
nach denjenigen noͤrdlichen Gegenden, die ich neulich be-
ſucht hatte. Zugleich gingen von Seiten der Compa-
gnie der Landmeſſer Brink, der Gaͤrtner Auge, und der
Feldſcher Rykvoet mit. Auch wurden von der Com-
pagnie drey Wagen, ein großes Boot, Schießpulver,
Kugeln, Eiſen, Tobak und dergleichen mitgeſchickt. Die
Veranlaſſung zu dieſer Caravane war die, daß ein Bauer,
der in jenen Gegenden weit ins Land hinein gereiſet war,
dem Gouverneur berichtet hatte: ein Hottentotte habe
ihm erzaͤhlt, daß er von einem ſehr tief ins Land hinein
an einem ſehr großen Fluſſe wohnenden Volke gehoͤrt ha-
be, das ſich in Leinwand kleide, gelb von Farbe ſey, und
in die daſigen Berge hinein und wieder heraus gehe. Man
nahm hievon Anlaß zu glauben, auf der dortigen Kuͤſte
finde ſich ein Portugieſiſches Comtoir, das die Regierung

Thunbergs Reiſe. 1. Bandes 2. Theil. M
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[177/0515] nach der dritten Afrikaniſchen Reiſe. Hottentotten frey ſtand, geſchahen weite Reiſen ins In- nere des Landes: eine im Jahr 1702 von fuͤnf und vier- zig Buͤrgern mit vier Wagen bis ins Land der Kaffern; 1704 eine andre ins Namaquasland; 1705 eine von dreyßig bis vierzig Landbauern, von denen jeder ſeinen Hottentotten bey ſich hatte, noch weiter in eben daſſelbe Land. Im Jahr 1705 reiſete der Land-Droſt Starren- burg auf Befehl der Regierung ebenfalls ins Land der Na- maquas, hauptſaͤchlich in der Abſicht, um zum Behuf der Compagnie eine Menge Vieh durch Tauſchhandel an ſich zu bringen. Er hatte einen Corporal, den Gaͤrtner Hartog, verſchiedne Sklaven und viele Hottentotten bey ſich. Der Gouverneur Tulbagh ſchickte im Jahr 1761 eine aus ſiebzehn Chriſten, acht und ſechzig Hotten- totten und funfzehn Wagen beſtehende Caravane unter Befehl und Anfuͤhrung eines Buͤrgers, Nahmens Hop, nach denjenigen noͤrdlichen Gegenden, die ich neulich be- ſucht hatte. Zugleich gingen von Seiten der Compa- gnie der Landmeſſer Brink, der Gaͤrtner Auge, und der Feldſcher Rykvoet mit. Auch wurden von der Com- pagnie drey Wagen, ein großes Boot, Schießpulver, Kugeln, Eiſen, Tobak und dergleichen mitgeſchickt. Die Veranlaſſung zu dieſer Caravane war die, daß ein Bauer, der in jenen Gegenden weit ins Land hinein gereiſet war, dem Gouverneur berichtet hatte: ein Hottentotte habe ihm erzaͤhlt, daß er von einem ſehr tief ins Land hinein an einem ſehr großen Fluſſe wohnenden Volke gehoͤrt ha- be, das ſich in Leinwand kleide, gelb von Farbe ſey, und in die daſigen Berge hinein und wieder heraus gehe. Man nahm hievon Anlaß zu glauben, auf der dortigen Kuͤſte finde ſich ein Portugieſiſches Comtoir, das die Regierung Thunbergs Reiſe. 1. Bandes 2. Theil. M

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Zitationshilfe: Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 1. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1792, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen01_1792/515>, abgerufen am 22.11.2024.