Diese treiben hernach oft weit umher Tauschhandel damit, und nehmen dafür Vieh und andre Sachen. Hier muß ich anmerken, daß weder Hottentotten noch Kaffern ir- gend Geld oder etwas ähnliches haben, um so viel be- quemer Handlung zu treiben, sondern daß alles, was sie von Kauf und Handlung haben, in Tausch, entweder mit Vieh oder andern Sachen besteht.
Das hiesige warme Bad entspringt unterhalb der großen Bergstrecke einige Klafter weit vom Fuße dersel- ben. Die Steinart am Fuße des Berges besteht aus ganz schwarzem Eisensteine, der einige Aehnlichkeit mit Eisenschlacken hat. Die Erde umher ist ganz bräunlich. Der Berg selbst enthält viel weißen Quarz. Das Was- ser ist sehr warm, aber nicht siedend heiß, und man kann selbst da, wo es aus der Erde kommt, darin sitzen. Der Quellen des Brunnens sind drey. Die größte, welche nach Osten liegt, kommt eigentlich aus sehr vielen, zum Theil größern, zum Theil kleinern, Quellen zusammen, und das Becken dieser Quelle hat über ein Klafter im Durch- messer; diese ist es auch, welche am meisten gebraucht wird. Die zweyte ist um einige Klafter weiter nach Westen, und kommt nur aus einem einzigen Loche hervor. Die dritte und kleinste liegt wieder einige Klafter von dieser. Oben auf dem Wasser sieht man eine blaue, dünne, feine Haut, und an den Zweigen und Steinen im Wasser setzt sich safrangelber Ocker. Der Geschmack ist wie von schwar- zer Tinte; der Geruch ist gar nicht stark. Von Thee- wasser wird das Wasser bläulich und vom Pulver der Chinarinde etwas schwarz, woraus erhellet, daß es ei- senhaltig sey. Zum Kochen des Essens gebraucht man das Wasser nicht; zum Waschen aber soll es sehr brauch- bar seyn, und keine Flecken geben. Die zunächst um die Quelladern liegende Erde ist sehr locker, sieht bräunlich
Erſte Abtheilung. Vierter Abſchnitt.
Dieſe treiben hernach oft weit umher Tauſchhandel damit, und nehmen dafuͤr Vieh und andre Sachen. Hier muß ich anmerken, daß weder Hottentotten noch Kaffern ir- gend Geld oder etwas aͤhnliches haben, um ſo viel be- quemer Handlung zu treiben, ſondern daß alles, was ſie von Kauf und Handlung haben, in Tauſch, entweder mit Vieh oder andern Sachen beſteht.
Das hieſige warme Bad entſpringt unterhalb der großen Bergſtrecke einige Klafter weit vom Fuße derſel- ben. Die Steinart am Fuße des Berges beſteht aus ganz ſchwarzem Eiſenſteine, der einige Aehnlichkeit mit Eiſenſchlacken hat. Die Erde umher iſt ganz braͤunlich. Der Berg ſelbſt enthaͤlt viel weißen Quarz. Das Waſ- ſer iſt ſehr warm, aber nicht ſiedend heiß, und man kann ſelbſt da, wo es aus der Erde kommt, darin ſitzen. Der Quellen des Brunnens ſind drey. Die groͤßte, welche nach Oſten liegt, kommt eigentlich aus ſehr vielen, zum Theil groͤßern, zum Theil kleinern, Quellen zuſammen, und das Becken dieſer Quelle hat uͤber ein Klafter im Durch- meſſer; dieſe iſt es auch, welche am meiſten gebraucht wird. Die zweyte iſt um einige Klafter weiter nach Weſten, und kommt nur aus einem einzigen Loche hervor. Die dritte und kleinſte liegt wieder einige Klafter von dieſer. Oben auf dem Waſſer ſieht man eine blaue, duͤnne, feine Haut, und an den Zweigen und Steinen im Waſſer ſetzt ſich ſafrangelber Ocker. Der Geſchmack iſt wie von ſchwar- zer Tinte; der Geruch iſt gar nicht ſtark. Von Thee- waſſer wird das Waſſer blaͤulich und vom Pulver der Chinarinde etwas ſchwarz, woraus erhellet, daß es ei- ſenhaltig ſey. Zum Kochen des Eſſens gebraucht man das Waſſer nicht; zum Waſchen aber ſoll es ſehr brauch- bar ſeyn, und keine Flecken geben. Die zunaͤchſt um die Quelladern liegende Erde iſt ſehr locker, ſieht braͤunlich
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Erſte Abtheilung. Vierter Abſchnitt.
Dieſe treiben hernach oft weit umher Tauſchhandel damit,
und nehmen dafuͤr Vieh und andre Sachen. Hier muß
ich anmerken, daß weder Hottentotten noch Kaffern ir-
gend Geld oder etwas aͤhnliches haben, um ſo viel be-
quemer Handlung zu treiben, ſondern daß alles, was ſie
von Kauf und Handlung haben, in Tauſch, entweder
mit Vieh oder andern Sachen beſteht.
Das hieſige warme Bad entſpringt unterhalb der
großen Bergſtrecke einige Klafter weit vom Fuße derſel-
ben. Die Steinart am Fuße des Berges beſteht aus
ganz ſchwarzem Eiſenſteine, der einige Aehnlichkeit mit
Eiſenſchlacken hat. Die Erde umher iſt ganz braͤunlich.
Der Berg ſelbſt enthaͤlt viel weißen Quarz. Das Waſ-
ſer iſt ſehr warm, aber nicht ſiedend heiß, und man kann
ſelbſt da, wo es aus der Erde kommt, darin ſitzen. Der
Quellen des Brunnens ſind drey. Die groͤßte, welche
nach Oſten liegt, kommt eigentlich aus ſehr vielen, zum
Theil groͤßern, zum Theil kleinern, Quellen zuſammen, und
das Becken dieſer Quelle hat uͤber ein Klafter im Durch-
meſſer; dieſe iſt es auch, welche am meiſten gebraucht wird.
Die zweyte iſt um einige Klafter weiter nach Weſten, und
kommt nur aus einem einzigen Loche hervor. Die dritte
und kleinſte liegt wieder einige Klafter von dieſer. Oben
auf dem Waſſer ſieht man eine blaue, duͤnne, feine
Haut, und an den Zweigen und Steinen im Waſſer ſetzt
ſich ſafrangelber Ocker. Der Geſchmack iſt wie von ſchwar-
zer Tinte; der Geruch iſt gar nicht ſtark. Von Thee-
waſſer wird das Waſſer blaͤulich und vom Pulver der
Chinarinde etwas ſchwarz, woraus erhellet, daß es ei-
ſenhaltig ſey. Zum Kochen des Eſſens gebraucht man
das Waſſer nicht; zum Waſchen aber ſoll es ſehr brauch-
bar ſeyn, und keine Flecken geben. Die zunaͤchſt um die
Quelladern liegende Erde iſt ſehr locker, ſieht braͤunlich
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Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 1. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1792, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen01_1792/424>, abgerufen am 27.12.2024.
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