Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 1. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1792.Zurüstungen zur zweyt. Afrikanischen Reise. Reise, mit dem Unterschiede, daß ich mir anstattdes alten und zerbrochnen, einen neuen Karren machen, und ihn mit einem Zelte von Segeltuch bedecken ließ. Diesmahl blieb ich auch der einzige Besitzer desselben, und entging der Einquartierung des Sergeanten und des Gärtners, die mir das vorigemahl den kleinen Raum, auf dem ohnehin kleinen Karren gar sehr beenget hatten. Außer Pa- pier, Laden und Kisten, Pulver und Bley und andern Nothwendigkeiten, nahm ich diesmahl auch verschiedne Medicamente mit, um sie an die tie- fer im Lande wohnenden und Mangel daran lei- denden Kolonisten, welche mir Freundschaft und Dienstleistungen erweisen würden, austheilen zu können. Zum Reisegefährten hatte ich einen Englischen Zuruͤſtungen zur zweyt. Afrikaniſchen Reiſe. Reiſe, mit dem Unterſchiede, daß ich mir anſtattdes alten und zerbrochnen, einen neuen Karren machen, und ihn mit einem Zelte von Segeltuch bedecken ließ. Diesmahl blieb ich auch der einzige Beſitzer deſſelben, und entging der Einquartierung des Sergeanten und des Gaͤrtners, die mir das vorigemahl den kleinen Raum, auf dem ohnehin kleinen Karren gar ſehr beenget hatten. Außer Pa- pier, Laden und Kiſten, Pulver und Bley und andern Nothwendigkeiten, nahm ich diesmahl auch verſchiedne Medicamente mit, um ſie an die tie- fer im Lande wohnenden und Mangel daran lei- denden Koloniſten, welche mir Freundſchaft und Dienſtleiſtungen erweiſen wuͤrden, austheilen zu koͤnnen. Zum Reiſegefaͤhrten hatte ich einen Engliſchen <TEI> <text> <body> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0319" n="291"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Zuruͤſtungen zur zweyt. Afrikaniſchen Reiſe.</hi></fw><lb/> Reiſe, mit dem Unterſchiede, daß ich mir anſtatt<lb/> des alten und zerbrochnen, einen neuen Karren<lb/> machen, und ihn mit einem Zelte von Segeltuch<lb/> bedecken ließ. Diesmahl blieb ich auch der einzige<lb/> Beſitzer deſſelben, und entging der Einquartierung<lb/> des Sergeanten und des Gaͤrtners, die mir das<lb/> vorigemahl den kleinen Raum, auf dem ohnehin<lb/> kleinen Karren gar ſehr beenget hatten. Außer Pa-<lb/> pier, Laden und Kiſten, Pulver und Bley und<lb/> andern Nothwendigkeiten, nahm ich diesmahl auch<lb/> verſchiedne Medicamente mit, um ſie an die tie-<lb/> fer im Lande wohnenden und Mangel daran lei-<lb/> denden Koloniſten, welche mir Freundſchaft und<lb/> Dienſtleiſtungen erweiſen wuͤrden, austheilen zu<lb/> koͤnnen.</p><lb/> <p>Zum Reiſegefaͤhrten hatte ich einen Engliſchen<lb/> Gaͤrtner, Nahmens <persName>Maſſon</persName>, der vom Koͤnige in<lb/><placeName>England</placeName> hieher geſchickt war, um fuͤr den Gar-<lb/> ten zu <placeName>Kew</placeName> alle moͤgliche Afrikaniſche Gewaͤchſe<lb/> zu ſammeln. Er war vor einem Jahre mit eben<lb/> dem Schiffe hieher gekommen, auf welchem <persName>Cook</persName>,<lb/><persName>Forſter</persName> und <persName>Sparrmann</persName> die Reiſe um die Erde<lb/> und nach den Gegenden des <placeName>Suͤdpols</placeName> machen ſoll-<lb/> ten. Zu <placeName>Cap</placeName> war er angelangt, als ich bereits<lb/> meine Reiſe nach der Kuͤſte der Kaffern angetre-<lb/> ten hatte. Er hatte darauf ebenfalls eine Reiſe<lb/> ins Land vorgenommen, auf welcher ihn Herr <persName>Ol-<lb/> denburg</persName>, theils als Geſellſchafter, theils als Dol-<lb/> metſcher, begleitet hatte. Zu der jetzigen Reiſe<lb/> hatte er ſich ſehr gut ausgeruͤſtet; er hatte einen<lb/> großen, ſtarken, mit einem undurchdringlichen Zelte<lb/> von feſtem Sacklinnen verſehenen Wagen, und ei-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [291/0319]
Zuruͤſtungen zur zweyt. Afrikaniſchen Reiſe.
Reiſe, mit dem Unterſchiede, daß ich mir anſtatt
des alten und zerbrochnen, einen neuen Karren
machen, und ihn mit einem Zelte von Segeltuch
bedecken ließ. Diesmahl blieb ich auch der einzige
Beſitzer deſſelben, und entging der Einquartierung
des Sergeanten und des Gaͤrtners, die mir das
vorigemahl den kleinen Raum, auf dem ohnehin
kleinen Karren gar ſehr beenget hatten. Außer Pa-
pier, Laden und Kiſten, Pulver und Bley und
andern Nothwendigkeiten, nahm ich diesmahl auch
verſchiedne Medicamente mit, um ſie an die tie-
fer im Lande wohnenden und Mangel daran lei-
denden Koloniſten, welche mir Freundſchaft und
Dienſtleiſtungen erweiſen wuͤrden, austheilen zu
koͤnnen.
Zum Reiſegefaͤhrten hatte ich einen Engliſchen
Gaͤrtner, Nahmens Maſſon, der vom Koͤnige in
England hieher geſchickt war, um fuͤr den Gar-
ten zu Kew alle moͤgliche Afrikaniſche Gewaͤchſe
zu ſammeln. Er war vor einem Jahre mit eben
dem Schiffe hieher gekommen, auf welchem Cook,
Forſter und Sparrmann die Reiſe um die Erde
und nach den Gegenden des Suͤdpols machen ſoll-
ten. Zu Cap war er angelangt, als ich bereits
meine Reiſe nach der Kuͤſte der Kaffern angetre-
ten hatte. Er hatte darauf ebenfalls eine Reiſe
ins Land vorgenommen, auf welcher ihn Herr Ol-
denburg, theils als Geſellſchafter, theils als Dol-
metſcher, begleitet hatte. Zu der jetzigen Reiſe
hatte er ſich ſehr gut ausgeruͤſtet; er hatte einen
großen, ſtarken, mit einem undurchdringlichen Zelte
von feſtem Sacklinnen verſehenen Wagen, und ei-
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