Thumbshirn, Wilhelm Abraham von; Jugel, Caspar: Oeconomia. Leipzig, 1616.

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Nothwendiger Vnterricht

mals etwas verseumet/ vnd durch eingefallente vnge-
witterung an außseen vnd einernden des getreidigs
schaden erfolget. So können auch alle felder bey ei-
nem gar grossen Ackerbaw mit nottürfftiger hülffe
in Würden nicht erhalten werden/ daß letztlich die-
selben den Vnkosten vnd auffwendung nicht ertra-
gen mögen/ Jn summa/ der Ackerbaw berühret für-
nemlich/ neben Gottes Segen vnnd Gedeyen/ auff
zweyen gründen/ als gebürlicher zeit hülffe/ vnnd
tüglicher Arbeith.

Weil dann nach anzahl der Schaff vnd Viehe-
haltung die grösse des Ackerbawes vmb des tüngens
vnd pfirchens willen angestellet werden sol/ so wird
es dafür gehalten auch in erfahrung befunden/ daß
wo 40. Kühe vnnd 1000. Schafe mit nottürfftiger
Gräserey/ guter Hütung/ trifft vnd Winterfütte-
rung zu halten/ jährlich 100. Scheffel Feld/ Dreß-
nisch maß/ vngefehrlichen auch wol etwas mehrers/
nach dem das Feld ist/ mit tüngen vnd pfirchen in
Würden zu erhalten sey/ vnd würde also die grösse
des Ackerbaues in 3. Feld/ 600. Scheffel Feld/ nach
Dreßnischem maß/ nach Zwickischen 400. seyn vnd
erhalten werden können. Wo nun noch so viel Schafe/
Kühe/ Rindviehe oder Ochsen gehalten werden/ ist

der

Nothwendiger Vnterricht

mals etwas verſeumet/ vñ durch eingefallente vnge-
witterung an außſeen vnd einernden des getreidigs
ſchaden erfolget. So koͤnnen auch alle felder bey ei-
nem gar groſſen Ackerbaw mit nottuͤrfftiger huͤlffe
in Wuͤrden nicht erhalten werden/ daß letztlich die-
ſelben den Vnkoſten vnd auffwendung nicht ertra-
gen moͤgen/ Jn ſumma/ der Ackerbaw beruͤhret fuͤr-
nemlich/ neben Gottes Segen vnnd Gedeyen/ auff
zweyen gruͤnden/ als gebuͤrlicher zeit huͤlffe/ vnnd
tuͤglicher Arbeith.

Weil dann nach anzahl der Schaff vnd Viehe-
haltung die groͤſſe des Ackerbawes vmb des tuͤngens
vnd pfirchens willen angeſtellet werden ſol/ ſo wird
es dafuͤr gehalten auch in erfahrung befunden/ daß
wo 40. Kuͤhe vnnd 1000. Schafe mit nottuͤrfftiger
Graͤſerey/ guter Huͤtung/ trifft vnd Winterfuͤtte-
rung zu halten/ jaͤhrlich 100. Scheffel Feld/ Dreß-
niſch maß/ vngefehrlichen auch wol etwas mehrers/
nach dem das Feld iſt/ mit tuͤngen vnd pfirchen in
Wuͤrden zu erhalten ſey/ vnd wuͤrde alſo die groͤſſe
des Ackerbaues in 3. Feld/ 600. Scheffel Feld/ nach
Dreßniſchem maß/ nach Zwickiſchen 400. ſeyn vnd
erhalten werden koͤnnen. Wo nun noch ſo viel Schafe/
Kuͤhe/ Rindviehe oder Ochſen gehalten werden/ iſt

der

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[70/0082] Nothwendiger Vnterricht mals etwas verſeumet/ vñ durch eingefallente vnge- witterung an außſeen vnd einernden des getreidigs ſchaden erfolget. So koͤnnen auch alle felder bey ei- nem gar groſſen Ackerbaw mit nottuͤrfftiger huͤlffe in Wuͤrden nicht erhalten werden/ daß letztlich die- ſelben den Vnkoſten vnd auffwendung nicht ertra- gen moͤgen/ Jn ſumma/ der Ackerbaw beruͤhret fuͤr- nemlich/ neben Gottes Segen vnnd Gedeyen/ auff zweyen gruͤnden/ als gebuͤrlicher zeit huͤlffe/ vnnd tuͤglicher Arbeith. Weil dann nach anzahl der Schaff vnd Viehe- haltung die groͤſſe des Ackerbawes vmb des tuͤngens vnd pfirchens willen angeſtellet werden ſol/ ſo wird es dafuͤr gehalten auch in erfahrung befunden/ daß wo 40. Kuͤhe vnnd 1000. Schafe mit nottuͤrfftiger Graͤſerey/ guter Huͤtung/ trifft vnd Winterfuͤtte- rung zu halten/ jaͤhrlich 100. Scheffel Feld/ Dreß- niſch maß/ vngefehrlichen auch wol etwas mehrers/ nach dem das Feld iſt/ mit tuͤngen vnd pfirchen in Wuͤrden zu erhalten ſey/ vnd wuͤrde alſo die groͤſſe des Ackerbaues in 3. Feld/ 600. Scheffel Feld/ nach Dreßniſchem maß/ nach Zwickiſchen 400. ſeyn vnd erhalten werden koͤnnen. Wo nun noch ſo viel Schafe/ Kuͤhe/ Rindviehe oder Ochſen gehalten werden/ iſt der

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Zitationshilfe:	Thumbshirn, Wilhelm Abraham von; Jugel, Caspar: Oeconomia. Leipzig, 1616, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thumbshirn_oeconomia_1616/82>, abgerufen am 22.11.2024.

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