Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Thünen, Johann Heinrich von: Der isolirte Staat in Beziehung auf Landwirthschaft und Nationalökonomie. Hamburg, 1826.

Bild:
<< vorherige Seite

Für das Gut B geben 70000 #R. Acker a 8 Kör-
ner Ertrag,

1) auf 100 Ruthen Entfernung eine Land-
rente von 763 ÷ 197 x 100/210 = 669 Thlr.
2) auf 400 Ruthen Entfernung eine Land-
rente von 763 ÷ 197 x 400/210 = 388 "
Durch den Umtausch gewinnt das Gut B 281 Thlr.
Landrente und an Kapitalwerth beim Zins-
fuß von 5 prct.     5620 "
Das Gut C gewinnt durch die Erwerbung
von 70000 #R. Acker, welche nur 100 Ru-
then vom Hofe entfernt sind,
an Landrente     669 "
an Kapitalwerth     13380 "

Durch diese Veränderung gewinnt also

das Gut B an Kapitalwerth     5620 "
das Gut C " " "     13380 "
zusammen 19000 Thlr.
das Gut A verliert dagegen     7760 "
bleiben 11240 Thlr.

Die drei Güter zusammen haben also bloß durch die
bessere Vertheilung des Ackers 11240 Thlr. an Kapital-
werth gewonnen.

Es ist zu bemerken, daß der aus diesem Umtausch
des Grundeigenthums hervorgehende Gewinn, nicht wie
der Gewinn bei einem gewöhnlichen, so genannten guten
Handel, wo der eine Kontrahent so viel verliert als der
andere gewinnt, zu betrachten ist; sondern dieser Gewinn
ist ein reiner Zuschuß zum Nationaleinkommen und zum
Nationalvermögen.


Fuͤr das Gut B geben 70000 □R. Acker à 8 Koͤr-
ner Ertrag,

1) auf 100 Ruthen Entfernung eine Land-
rente von 763 ÷ 197 × 100/210 = 669 Thlr.
2) auf 400 Ruthen Entfernung eine Land-
rente von 763 ÷ 197 × 400/210 = 388 »
Durch den Umtauſch gewinnt das Gut B 281 Thlr.
Landrente und an Kapitalwerth beim Zins-
fuß von 5 prct.     5620 »
Das Gut C gewinnt durch die Erwerbung
von 70000 □R. Acker, welche nur 100 Ru-
then vom Hofe entfernt ſind,
an Landrente     669 »
an Kapitalwerth     13380 »

Durch dieſe Veraͤnderung gewinnt alſo

das Gut B an Kapitalwerth     5620 »
das Gut C » » »     13380 »
zuſammen 19000 Thlr.
das Gut A verliert dagegen     7760 »
bleiben 11240 Thlr.

Die drei Guͤter zuſammen haben alſo bloß durch die
beſſere Vertheilung des Ackers 11240 Thlr. an Kapital-
werth gewonnen.

Es iſt zu bemerken, daß der aus dieſem Umtauſch
des Grundeigenthums hervorgehende Gewinn, nicht wie
der Gewinn bei einem gewoͤhnlichen, ſo genannten guten
Handel, wo der eine Kontrahent ſo viel verliert als der
andere gewinnt, zu betrachten iſt; ſondern dieſer Gewinn
iſt ein reiner Zuſchuß zum Nationaleinkommen und zum
Nationalvermoͤgen.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0080" n="66"/>
              <p>Fu&#x0364;r das Gut <hi rendition="#aq">B</hi> geben 70000 &#x25A1;R. Acker <hi rendition="#aq">à</hi> 8 Ko&#x0364;r-<lb/>
ner Ertrag,</p><lb/>
              <list>
                <item>1) auf 100 Ruthen Entfernung eine Land-<lb/>
rente von 763 ÷ 197 × 100/210 = 669 Thlr.</item><lb/>
                <item>2) auf 400 Ruthen Entfernung eine Land-<lb/>
rente von 763 ÷ 197 × 400/210 = <hi rendition="#u">388 »</hi></item><lb/>
                <item>Durch den Umtau&#x017F;ch gewinnt das Gut <hi rendition="#aq">B</hi> <hi rendition="#et">281 Thlr.</hi><lb/>
Landrente und an Kapitalwerth beim Zins-<lb/>
fuß von 5 <hi rendition="#aq">prct.</hi> <space dim="horizontal"/> 5620 »</item><lb/>
                <item>Das Gut <hi rendition="#aq">C</hi> gewinnt durch die Erwerbung<lb/>
von 70000 &#x25A1;R. Acker, welche nur 100 Ru-<lb/>
then vom Hofe entfernt &#x017F;ind,</item><lb/>
                <item>an Landrente <space dim="horizontal"/> 669 »</item><lb/>
                <item>an Kapitalwerth <space dim="horizontal"/> 13380 »</item>
              </list><lb/>
              <p>Durch die&#x017F;e Vera&#x0364;nderung gewinnt al&#x017F;o</p><lb/>
              <list>
                <item>das Gut <hi rendition="#aq">B</hi> an Kapitalwerth <space dim="horizontal"/> 5620 »</item><lb/>
                <item>das Gut <hi rendition="#aq">C</hi> » » » <space dim="horizontal"/> <hi rendition="#u">13380 »</hi></item><lb/>
                <item>zu&#x017F;ammen 19000 Thlr.</item><lb/>
                <item>das Gut <hi rendition="#aq">A</hi> verliert dagegen <space dim="horizontal"/> <hi rendition="#u">7760 »</hi></item><lb/>
                <item>bleiben 11240 Thlr.</item>
              </list><lb/>
              <p>Die drei Gu&#x0364;ter zu&#x017F;ammen haben al&#x017F;o bloß durch die<lb/>
be&#x017F;&#x017F;ere Vertheilung des Ackers 11240 Thlr. an Kapital-<lb/>
werth gewonnen.</p><lb/>
              <p>Es i&#x017F;t zu bemerken, daß der aus die&#x017F;em Umtau&#x017F;ch<lb/>
des Grundeigenthums hervorgehende Gewinn, nicht wie<lb/>
der Gewinn bei einem gewo&#x0364;hnlichen, &#x017F;o genannten guten<lb/>
Handel, wo der eine Kontrahent &#x017F;o viel verliert als der<lb/>
andere gewinnt, zu betrachten i&#x017F;t; &#x017F;ondern die&#x017F;er Gewinn<lb/>
i&#x017F;t ein reiner Zu&#x017F;chuß zum Nationaleinkommen und zum<lb/>
Nationalvermo&#x0364;gen.</p><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[66/0080] Fuͤr das Gut B geben 70000 □R. Acker à 8 Koͤr- ner Ertrag, 1) auf 100 Ruthen Entfernung eine Land- rente von 763 ÷ 197 × 100/210 = 669 Thlr. 2) auf 400 Ruthen Entfernung eine Land- rente von 763 ÷ 197 × 400/210 = 388 » Durch den Umtauſch gewinnt das Gut B 281 Thlr. Landrente und an Kapitalwerth beim Zins- fuß von 5 prct. 5620 » Das Gut C gewinnt durch die Erwerbung von 70000 □R. Acker, welche nur 100 Ru- then vom Hofe entfernt ſind, an Landrente 669 » an Kapitalwerth 13380 » Durch dieſe Veraͤnderung gewinnt alſo das Gut B an Kapitalwerth 5620 » das Gut C » » » 13380 » zuſammen 19000 Thlr. das Gut A verliert dagegen 7760 » bleiben 11240 Thlr. Die drei Guͤter zuſammen haben alſo bloß durch die beſſere Vertheilung des Ackers 11240 Thlr. an Kapital- werth gewonnen. Es iſt zu bemerken, daß der aus dieſem Umtauſch des Grundeigenthums hervorgehende Gewinn, nicht wie der Gewinn bei einem gewoͤhnlichen, ſo genannten guten Handel, wo der eine Kontrahent ſo viel verliert als der andere gewinnt, zu betrachten iſt; ſondern dieſer Gewinn iſt ein reiner Zuſchuß zum Nationaleinkommen und zum Nationalvermoͤgen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/thuenen_staat_1826
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/thuenen_staat_1826/80
Zitationshilfe: Thünen, Johann Heinrich von: Der isolirte Staat in Beziehung auf Landwirthschaft und Nationalökonomie. Hamburg, 1826, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thuenen_staat_1826/80>, abgerufen am 24.11.2024.