Thünen, Johann Heinrich von: Der isolirte Staat in Beziehung auf Landwirthschaft und Nationalökonomie. Hamburg, 1826.Dritter Satz. Von den mit der Produktion des Zu jenem Theil habe ich die Aussaat- und Bestel- Man kann die Richtigkeit der von mir gemachten Wenn nun Jemand ein anderes Gut -- unter Ver- Dritter Satz. Von den mit der Produktion des Zu jenem Theil habe ich die Ausſaat- und Beſtel- Man kann die Richtigkeit der von mir gemachten Wenn nun Jemand ein anderes Gut — unter Ver- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0046" n="32"/> <p><hi rendition="#g">Dritter Satz</hi>. Von den mit der Produktion des<lb/> Getreides verbundenen Koſten, ſteht ein Theil im Ver-<lb/> haͤltniß mit der Groͤße der beſtellten Flaͤche, ein anderer<lb/> Theil mit der Groͤße der Ernten.</p><lb/> <p>Zu jenem Theil habe ich die Ausſaat- und Beſtel-<lb/> lungskoſten, zu dieſem die Erntekoſten und allgemeinen<lb/> Kulturkoſten gerechnet.</p><lb/> <p>Man kann die Richtigkeit der von mir gemachten<lb/> Eintheilung in Zweifel ziehen; man kann ſagen, daß die<lb/> Ausſaat und die Beſtellungskoſten nicht unveraͤndert blei-<lb/> ben, wenn der Ertrag von derſelben Flaͤche ſich aͤndert;<lb/> daß ferner die Erntekoſten nicht gleich bleiben, wenn die-<lb/> ſelbe Ernte von einer groͤßern oder geringern Flaͤche ge-<lb/> wonnen wird. Aber nimmermehr wird man behaupten<lb/> koͤnnen, daß die Arbeit des Pfluͤgens ſich nach der Groͤße<lb/> der Ernte, oder daß das Einfahren des Getreides ſich<lb/> ganz nach der Groͤße des Feldes richte. Wie man nun<lb/> auch die von mir gewaͤhlte Eintheilung modifiziren mag,<lb/> immer wird man darauf zuruͤckkommen, daß irgend ein<lb/> Antheil der Arbeit der Groͤße des beſtellten Feldes, ein<lb/> anderer der Groͤße der Ernte proportional ſey, und hierin<lb/> liegt ſchon die Anerkennung des oben ausgeſprochenen<lb/> Satzes.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Wenn nun Jemand ein anderes Gut — unter Ver-<lb/> haͤltniſſen, die denen des Guts T. nicht aͤhnlich ſind —<lb/> zum Standpunkt ſeiner Betrachtung naͤhme, die Koſten<lb/> der Arbeit, die Produktionskoſten des Getreides, die Land-<lb/> rente u. ſ. w. nach den aus der Wirklichkeit entnommenen<lb/> Daten berechnete, und nun auf der Baſis der obigen<lb/> Saͤtze und nach derſelben hier beobachteten Methode die<lb/> Rechnung fortfuͤhrte und Folgerungen daraus zoͤge: ſo<lb/> wuͤrde ſich aus der Vergleichung beider Unterſuchungen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [32/0046]
Dritter Satz. Von den mit der Produktion des
Getreides verbundenen Koſten, ſteht ein Theil im Ver-
haͤltniß mit der Groͤße der beſtellten Flaͤche, ein anderer
Theil mit der Groͤße der Ernten.
Zu jenem Theil habe ich die Ausſaat- und Beſtel-
lungskoſten, zu dieſem die Erntekoſten und allgemeinen
Kulturkoſten gerechnet.
Man kann die Richtigkeit der von mir gemachten
Eintheilung in Zweifel ziehen; man kann ſagen, daß die
Ausſaat und die Beſtellungskoſten nicht unveraͤndert blei-
ben, wenn der Ertrag von derſelben Flaͤche ſich aͤndert;
daß ferner die Erntekoſten nicht gleich bleiben, wenn die-
ſelbe Ernte von einer groͤßern oder geringern Flaͤche ge-
wonnen wird. Aber nimmermehr wird man behaupten
koͤnnen, daß die Arbeit des Pfluͤgens ſich nach der Groͤße
der Ernte, oder daß das Einfahren des Getreides ſich
ganz nach der Groͤße des Feldes richte. Wie man nun
auch die von mir gewaͤhlte Eintheilung modifiziren mag,
immer wird man darauf zuruͤckkommen, daß irgend ein
Antheil der Arbeit der Groͤße des beſtellten Feldes, ein
anderer der Groͤße der Ernte proportional ſey, und hierin
liegt ſchon die Anerkennung des oben ausgeſprochenen
Satzes.
Wenn nun Jemand ein anderes Gut — unter Ver-
haͤltniſſen, die denen des Guts T. nicht aͤhnlich ſind —
zum Standpunkt ſeiner Betrachtung naͤhme, die Koſten
der Arbeit, die Produktionskoſten des Getreides, die Land-
rente u. ſ. w. nach den aus der Wirklichkeit entnommenen
Daten berechnete, und nun auf der Baſis der obigen
Saͤtze und nach derſelben hier beobachteten Methode die
Rechnung fortfuͤhrte und Folgerungen daraus zoͤge: ſo
wuͤrde ſich aus der Vergleichung beider Unterſuchungen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |