Thünen, Johann Heinrich von: Der isolirte Staat in Beziehung auf Landwirthschaft und Nationalökonomie. Hamburg, 1826.an Pachtzins 10 Pf. Sterling Nun ist der Pachtzins zwar noch keine reine Land- So hoch nun auch durch die hohe Nutzung der Kauf- Forschen wir den Ursachen, warum die Grundrente an Pachtzins 10 Pf. Sterling Nun iſt der Pachtzins zwar noch keine reine Land- So hoch nun auch durch die hohe Nutzung der Kauf- Forſchen wir den Urſachen, warum die Grundrente <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0180" n="166"/> an Pachtzins <space dim="horizontal"/> 10 Pf. Sterling<lb/> an Armentaxen, Zehnten und andern Ab-<lb/><hi rendition="#et">gaben <space dim="horizontal"/> <hi rendition="#u">8 Pf. »</hi><lb/> zuſammen alſo 18 Pf. Sterling;</hi><lb/> dies macht fuͤr 100 □R. ungefaͤhr 58 Thaler.</p><lb/> <p>Nun iſt der Pachtzins zwar noch keine reine Land-<lb/> rente, ſondern von der Pacht muͤſſen die Zinſen des in<lb/> den Glasfenſtern, den Bewehrungen u. ſ. w. ſteckenden Ka-<lb/> pitals abgezogen werden, um die wirkliche Landrente zu<lb/> finden; aber dieſe Zinſen koͤnnen ſehr betraͤchtlich ſeyn,<lb/> und die reine Nutzung des Bodens uͤberwiegt doch noch<lb/> die, welche wir fuͤr den iſolirten Staat gefunden haben.</p><lb/> <p>So hoch nun auch durch die hohe Nutzung der Kauf-<lb/> preis dieſes Bodens in der Naͤhe der großen Stadt ſtei-<lb/> gen muß, ſo iſt dies doch nur das Vorſpiel einer ungleich<lb/> hoͤhern Steigerung des Grundwerths in der Stadt ſelbſt.<lb/> Wer außer den Thoren der Stadt ein neues Haus bauen<lb/> und ſich eine Bauſtelle dazu kaufen will, wird dafuͤr<lb/> nicht mehr als den Werth, den dieſe Stelle zur Produk-<lb/> tion von Gartengewaͤchſen hatte, zu bezahlen brauchen.<lb/> Nach der Erbauung des Hauſes verwandelt ſich die Land-<lb/> rente, die dieſer Platz ſonſt gab, in Grundrente; aber der<lb/> Betrag beider iſt an dieſer Stelle noch voͤllig gleich.<lb/> Weiter nach der Stadt herein ſteigt aber dieſe Grund-<lb/> rente immer hoͤher, bis am Ende in der Mitte der Stadt,<lb/> oder an dem Hauptmarktplatz, die bloße Stelle, wo ein<lb/> Haus ſtehen kann, mit mehr als 100 Thlr. fuͤr die □R.<lb/> bezahlt wird.</p><lb/> <p>Forſchen wir den Urſachen, warum die Grundrente<lb/> der Haͤuſer nach der Mitte der Stadt hin immer mehr<lb/> ſteigt, genauer nach; ſo finden wir dieſe in der Arbeits-<lb/> erſparung, der groͤßern Bequemlichkeit und der Vermin-<lb/> derung des Zeitverluſtes, bei der Betreibung der Ge-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [166/0180]
an Pachtzins 10 Pf. Sterling
an Armentaxen, Zehnten und andern Ab-
gaben 8 Pf. »
zuſammen alſo 18 Pf. Sterling;
dies macht fuͤr 100 □R. ungefaͤhr 58 Thaler.
Nun iſt der Pachtzins zwar noch keine reine Land-
rente, ſondern von der Pacht muͤſſen die Zinſen des in
den Glasfenſtern, den Bewehrungen u. ſ. w. ſteckenden Ka-
pitals abgezogen werden, um die wirkliche Landrente zu
finden; aber dieſe Zinſen koͤnnen ſehr betraͤchtlich ſeyn,
und die reine Nutzung des Bodens uͤberwiegt doch noch
die, welche wir fuͤr den iſolirten Staat gefunden haben.
So hoch nun auch durch die hohe Nutzung der Kauf-
preis dieſes Bodens in der Naͤhe der großen Stadt ſtei-
gen muß, ſo iſt dies doch nur das Vorſpiel einer ungleich
hoͤhern Steigerung des Grundwerths in der Stadt ſelbſt.
Wer außer den Thoren der Stadt ein neues Haus bauen
und ſich eine Bauſtelle dazu kaufen will, wird dafuͤr
nicht mehr als den Werth, den dieſe Stelle zur Produk-
tion von Gartengewaͤchſen hatte, zu bezahlen brauchen.
Nach der Erbauung des Hauſes verwandelt ſich die Land-
rente, die dieſer Platz ſonſt gab, in Grundrente; aber der
Betrag beider iſt an dieſer Stelle noch voͤllig gleich.
Weiter nach der Stadt herein ſteigt aber dieſe Grund-
rente immer hoͤher, bis am Ende in der Mitte der Stadt,
oder an dem Hauptmarktplatz, die bloße Stelle, wo ein
Haus ſtehen kann, mit mehr als 100 Thlr. fuͤr die □R.
bezahlt wird.
Forſchen wir den Urſachen, warum die Grundrente
der Haͤuſer nach der Mitte der Stadt hin immer mehr
ſteigt, genauer nach; ſo finden wir dieſe in der Arbeits-
erſparung, der groͤßern Bequemlichkeit und der Vermin-
derung des Zeitverluſtes, bei der Betreibung der Ge-
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