Thünen, Johann Heinrich von: Der isolirte Staat in Beziehung auf Landwirthschaft und Nationalökonomie. Hamburg, 1826.ten Staat, die D. W. schon bei dem Preise von 0,470 Wir haben ferner in §. 16. gesehen, daß in der rei- Denken wir uns nun, statt des beharrenden Zustan- ten Staat, die D. W. ſchon bei dem Preiſe von 0,470 Wir haben ferner in §. 16. geſehen, daß in der rei- Denken wir uns nun, ſtatt des beharrenden Zuſtan- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0138" n="124"/> ten Staat, die D. W. ſchon bei dem Preiſe von 0,470<lb/> Thlr. fuͤr den Schfl. Rocken betrieben werden kann, und<lb/> daß erſt bei einem Preiſe, der hoͤher als 0,665 Thlr. fuͤr<lb/> den Schfl. iſt, die K. W. einen groͤßern Reinertrag gibt,<lb/> als die D. W. Gaͤbe es nun keine andern als die reinen<lb/> Wirthſchaftsformen, ſo wuͤrde der Acker bei den Preiſen,<lb/> die zwiſchen 0,470 Thlr. und 0,665 Thlr. liegen, nur<lb/> durch D. W. genutzt werden koͤnnen, waͤhrend hier doch<lb/> ſchon eine ſtaͤrkere Dungerzeugung, als die reine D. W.<lb/> liefert, vortheilhaft wird, wenn dieſe nur mit mindern<lb/> Koſten als bei der reinen K. W. ſtatt finden, bewirkt<lb/> werden kann — welches beides durch die gemiſchten Wirth-<lb/> ſchaften geſchieht.</p><lb/> <p>Wir haben ferner in §. 16. geſehen, daß in der rei-<lb/> nen Koppelwirthſchaft nur ein mittlerer Reichthum von<lb/> 373° in 1000 □R. genutzt werden kann, waͤhrend die<lb/> F. W. W. einen mittlern Reichthum von 510° nuͤtzlich<lb/> verwendet. Sollte nun beim ſteigenden Reichthum die<lb/> K. W. ploͤtzlich und auf einmal zur F. W. W. uͤberge-<lb/> hen: ſo wuͤrde hier eine Wirthſchaft eingefuͤhrt werden,<lb/> fuͤr die der Boden noch nicht reich genug iſt, und durch<lb/> die deshalb der reine Geldertrag vermindert wuͤrde. Die<lb/> K. W. mit geduͤngtem Nachſchlag kann einen hoͤhern mitt-<lb/> lern Reichthum als 373° ſehr gut nutzen, ohne in ihrer<lb/> Organiſation koſtbarer zu werden, als die reine K. W. —<lb/> und ſie wird dadurch zu einer nuͤtzlichen Stuffenleiter<lb/> zwiſchen der reinen K. W. und der F. W. W.</p><lb/> <p>Denken wir uns nun, ſtatt des beharrenden Zuſtan-<lb/> des ein leiſes und allmaͤliges aber dauerndes Steigen<lb/> des Getreidepreiſes und des Bodenreichthums — wie dies<lb/> auch in der Wirklichkeit in der Regel der Fall iſt — ſo<lb/> wuͤrden wir in einer einzelnen Wirthſchaft im Laufe der<lb/> Zeit alle Formen erblicken, die wir hier als vereinzelt<lb/> und neben einanderſtehend betrachtet haben.</p><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [124/0138]
ten Staat, die D. W. ſchon bei dem Preiſe von 0,470
Thlr. fuͤr den Schfl. Rocken betrieben werden kann, und
daß erſt bei einem Preiſe, der hoͤher als 0,665 Thlr. fuͤr
den Schfl. iſt, die K. W. einen groͤßern Reinertrag gibt,
als die D. W. Gaͤbe es nun keine andern als die reinen
Wirthſchaftsformen, ſo wuͤrde der Acker bei den Preiſen,
die zwiſchen 0,470 Thlr. und 0,665 Thlr. liegen, nur
durch D. W. genutzt werden koͤnnen, waͤhrend hier doch
ſchon eine ſtaͤrkere Dungerzeugung, als die reine D. W.
liefert, vortheilhaft wird, wenn dieſe nur mit mindern
Koſten als bei der reinen K. W. ſtatt finden, bewirkt
werden kann — welches beides durch die gemiſchten Wirth-
ſchaften geſchieht.
Wir haben ferner in §. 16. geſehen, daß in der rei-
nen Koppelwirthſchaft nur ein mittlerer Reichthum von
373° in 1000 □R. genutzt werden kann, waͤhrend die
F. W. W. einen mittlern Reichthum von 510° nuͤtzlich
verwendet. Sollte nun beim ſteigenden Reichthum die
K. W. ploͤtzlich und auf einmal zur F. W. W. uͤberge-
hen: ſo wuͤrde hier eine Wirthſchaft eingefuͤhrt werden,
fuͤr die der Boden noch nicht reich genug iſt, und durch
die deshalb der reine Geldertrag vermindert wuͤrde. Die
K. W. mit geduͤngtem Nachſchlag kann einen hoͤhern mitt-
lern Reichthum als 373° ſehr gut nutzen, ohne in ihrer
Organiſation koſtbarer zu werden, als die reine K. W. —
und ſie wird dadurch zu einer nuͤtzlichen Stuffenleiter
zwiſchen der reinen K. W. und der F. W. W.
Denken wir uns nun, ſtatt des beharrenden Zuſtan-
des ein leiſes und allmaͤliges aber dauerndes Steigen
des Getreidepreiſes und des Bodenreichthums — wie dies
auch in der Wirklichkeit in der Regel der Fall iſt — ſo
wuͤrden wir in einer einzelnen Wirthſchaft im Laufe der
Zeit alle Formen erblicken, die wir hier als vereinzelt
und neben einanderſtehend betrachtet haben.
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