rer Jahre geben kann; es zeigt sich hier also, daß ein Fehler in der Fruchtfolge auf einem reichen Boden und durch eine höchst sorgfältige Bearbeitung unschädlich ge- macht werden kann. Ein solcher Verstoß gegen die Re- geln des Fruchtwechsels würde sich dagegen auf ärmern Boden strenge bestrafen.
Bemerkungen und Erklärungen.
Was den Verfasser zu der Vergleichung zwischen der belgischen und der mecklenburgischen Wirthschaft bewog, war das genauere Studium von Schwerz herrlichem Werke über die belgische Landwirthschaft. Er fand in die- sem Werke eine solche Menge schätzbarer Data, er fand die Angaben mit solcher Vorsicht und Umsicht gewählt, und in denselben einen solchen innern Zusammenhang, daß er glaubte, durch die Zusammenstellung und Vergleichung derselben mit seinen eigenen Erfahrungen, eine für ihn selbst höchst lehrreiche Arbeit zu unternehmen -- und diese Erwartung hat ihn nicht getäuscht.
Als der Verfasser diese Vergleichung unternahm, war es nicht seine Absicht, sie dieser Schrift, welche zum grö- ßern Theil bereits vor 6 Jahren zum erstenmal niederge- schrieben wurde, einzuverleiben; aber nach Vollendung derselben fand er in den Resultaten einen so nahen Zu- sammenhang mit den in dieser Schrift bereits entwickel- ten Sätzen, daß er glaubte die Resultate selbst dem Pu- blikum hier mittheilen zu dürfen -- obgleich er die Man- gelhaftigkeit dieser Vergleichung, für welche die Einheit des Standpunktes fehlt, sehr wohl erkennt, und deshalb diese Arbeit nur für einen Versuch ausgeben kann und will.
Wo die Berechnungen auf Punkte kamen, die in dem
rer Jahre geben kann; es zeigt ſich hier alſo, daß ein Fehler in der Fruchtfolge auf einem reichen Boden und durch eine hoͤchſt ſorgfaͤltige Bearbeitung unſchaͤdlich ge- macht werden kann. Ein ſolcher Verſtoß gegen die Re- geln des Fruchtwechſels wuͤrde ſich dagegen auf aͤrmern Boden ſtrenge beſtrafen.
Bemerkungen und Erklaͤrungen.
Was den Verfaſſer zu der Vergleichung zwiſchen der belgiſchen und der mecklenburgiſchen Wirthſchaft bewog, war das genauere Studium von Schwerz herrlichem Werke uͤber die belgiſche Landwirthſchaft. Er fand in die- ſem Werke eine ſolche Menge ſchaͤtzbarer Data, er fand die Angaben mit ſolcher Vorſicht und Umſicht gewaͤhlt, und in denſelben einen ſolchen innern Zuſammenhang, daß er glaubte, durch die Zuſammenſtellung und Vergleichung derſelben mit ſeinen eigenen Erfahrungen, eine fuͤr ihn ſelbſt hoͤchſt lehrreiche Arbeit zu unternehmen — und dieſe Erwartung hat ihn nicht getaͤuſcht.
Als der Verfaſſer dieſe Vergleichung unternahm, war es nicht ſeine Abſicht, ſie dieſer Schrift, welche zum groͤ- ßern Theil bereits vor 6 Jahren zum erſtenmal niederge- ſchrieben wurde, einzuverleiben; aber nach Vollendung derſelben fand er in den Reſultaten einen ſo nahen Zu- ſammenhang mit den in dieſer Schrift bereits entwickel- ten Saͤtzen, daß er glaubte die Reſultate ſelbſt dem Pu- blikum hier mittheilen zu duͤrfen — obgleich er die Man- gelhaftigkeit dieſer Vergleichung, fuͤr welche die Einheit des Standpunktes fehlt, ſehr wohl erkennt, und deshalb dieſe Arbeit nur fuͤr einen Verſuch ausgeben kann und will.
Wo die Berechnungen auf Punkte kamen, die in dem
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rer Jahre geben kann; es zeigt ſich hier alſo, daß ein
Fehler in der Fruchtfolge auf einem reichen Boden und
durch eine hoͤchſt ſorgfaͤltige Bearbeitung unſchaͤdlich ge-
macht werden kann. Ein ſolcher Verſtoß gegen die Re-
geln des Fruchtwechſels wuͤrde ſich dagegen auf aͤrmern
Boden ſtrenge beſtrafen.
Bemerkungen und Erklaͤrungen.
Was den Verfaſſer zu der Vergleichung zwiſchen der
belgiſchen und der mecklenburgiſchen Wirthſchaft bewog,
war das genauere Studium von Schwerz herrlichem
Werke uͤber die belgiſche Landwirthſchaft. Er fand in die-
ſem Werke eine ſolche Menge ſchaͤtzbarer Data, er fand
die Angaben mit ſolcher Vorſicht und Umſicht gewaͤhlt,
und in denſelben einen ſolchen innern Zuſammenhang, daß
er glaubte, durch die Zuſammenſtellung und Vergleichung
derſelben mit ſeinen eigenen Erfahrungen, eine fuͤr ihn
ſelbſt hoͤchſt lehrreiche Arbeit zu unternehmen — und dieſe
Erwartung hat ihn nicht getaͤuſcht.
Als der Verfaſſer dieſe Vergleichung unternahm, war
es nicht ſeine Abſicht, ſie dieſer Schrift, welche zum groͤ-
ßern Theil bereits vor 6 Jahren zum erſtenmal niederge-
ſchrieben wurde, einzuverleiben; aber nach Vollendung
derſelben fand er in den Reſultaten einen ſo nahen Zu-
ſammenhang mit den in dieſer Schrift bereits entwickel-
ten Saͤtzen, daß er glaubte die Reſultate ſelbſt dem Pu-
blikum hier mittheilen zu duͤrfen — obgleich er die Man-
gelhaftigkeit dieſer Vergleichung, fuͤr welche die Einheit
des Standpunktes fehlt, ſehr wohl erkennt, und deshalb
dieſe Arbeit nur fuͤr einen Verſuch ausgeben kann und
will.
Wo die Berechnungen auf Punkte kamen, die in dem
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Thünen, Johann Heinrich von: Der isolirte Staat in Beziehung auf Landwirthschaft und Nationalökonomie. Hamburg, 1826, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thuenen_staat_1826/123>, abgerufen am 03.03.2025.
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