Thünen, Johann Heinrich von: Der isolirte Staat in Beziehung auf Landwirthschaft und Nationalökonomie. Hamburg, 1826.schwindet dagegen erst, wenn der Acker nur 5,32 Körner Ein Acker, der in 100000 #R. 39334° Reichthum Dies mag wohl zur Warnung dienen, keine Wirth- Dies mag ferner erklären, warum die Ansetzung von In dem nördlichen Brabant liegen noch jetzt große ſchwindet dagegen erſt, wenn der Acker nur 5,32 Koͤrner Ein Acker, der in 100000 □R. 39334° Reichthum Dies mag wohl zur Warnung dienen, keine Wirth- Dies mag ferner erklaͤren, warum die Anſetzung von In dem noͤrdlichen Brabant liegen noch jetzt große <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0116" n="102"/> ſchwindet dagegen erſt, wenn der Acker nur 5,32 Koͤrner<lb/> traͤgt, und alſo einen Reichthum von <formula/><lb/> enthaͤlt.</p><lb/> <p>Ein Acker, der in 100000 □R. 39334° Reichthum<lb/> enthaͤlt und der durch B. W. genutzt gar keine Landrente<lb/> abwirft, wird durch K. W. genutzt einen Ertrag von<lb/><formula/> Koͤrnern geben, und eine Landrente von<lb/><formula/> Thlr. abwerfen. Wenn<lb/> nun umgekehrt auf einem Boden von dieſer Fruchtbarkeit<lb/> die B. W. eingefuͤhrt wird: ſo wird dadurch die ganze<lb/> Landrente von 925,1 Thlr., welche die K. W. hier bisher<lb/> gegeben hat, vernichtet.</p><lb/> <p>Dies mag wohl zur Warnung dienen, keine Wirth-<lb/> ſchaft aus fremden Laͤndern nachzuahmen und bei ſich ein-<lb/> zufuͤhren, wenn man nicht alle Verhaͤltniſſe, worin dieſe<lb/> ihre Begruͤndung findet, klar uͤberſchauet, und das innere<lb/> Weſen des Landbaues zuvor erforſcht hat.</p><lb/> <p>Dies mag ferner erklaͤren, warum die Anſetzung von<lb/> Koloniſten aus Belgien und der Pfalz faſt immer un-<lb/> gluͤckliche Reſultate geliefert hat: man gab ihnen in der<lb/> Regel einen Boden, wo die Fortfuͤhrung ihrer heimathli-<lb/> chen Wirthſchaft eine Thorheit war, wo ſie verderben muß-<lb/> ten, wenn ſie nicht zur landuͤblichen Wirthſchaft uͤbergin-<lb/> gen — und ſo wurde ihr Beiſpiel, anſtatt zur Nacheife-<lb/> rung zu reizen, eine Warnung gegen alle Neuerungen.</p><lb/> <p>In dem noͤrdlichen Brabant liegen noch jetzt große<lb/> mit Heide bewachſene Flaͤchen oͤde und wuͤſt. Da dieſer<lb/> Boden in ſeiner phyſiſchen Beſchaffenheit nicht zu dem<lb/> ganz ſchlechten gehoͤrt, indem er noch Heide und theilweiſe<lb/> Eichen traͤgt, und in einer Ebene liegt, die nur wenig<lb/> uͤber den Waſſerſpiegel des nahen Meers erhaben iſt; da<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [102/0116]
ſchwindet dagegen erſt, wenn der Acker nur 5,32 Koͤrner
traͤgt, und alſo einen Reichthum von [FORMEL]
enthaͤlt.
Ein Acker, der in 100000 □R. 39334° Reichthum
enthaͤlt und der durch B. W. genutzt gar keine Landrente
abwirft, wird durch K. W. genutzt einen Ertrag von
[FORMEL] Koͤrnern geben, und eine Landrente von
[FORMEL] Thlr. abwerfen. Wenn
nun umgekehrt auf einem Boden von dieſer Fruchtbarkeit
die B. W. eingefuͤhrt wird: ſo wird dadurch die ganze
Landrente von 925,1 Thlr., welche die K. W. hier bisher
gegeben hat, vernichtet.
Dies mag wohl zur Warnung dienen, keine Wirth-
ſchaft aus fremden Laͤndern nachzuahmen und bei ſich ein-
zufuͤhren, wenn man nicht alle Verhaͤltniſſe, worin dieſe
ihre Begruͤndung findet, klar uͤberſchauet, und das innere
Weſen des Landbaues zuvor erforſcht hat.
Dies mag ferner erklaͤren, warum die Anſetzung von
Koloniſten aus Belgien und der Pfalz faſt immer un-
gluͤckliche Reſultate geliefert hat: man gab ihnen in der
Regel einen Boden, wo die Fortfuͤhrung ihrer heimathli-
chen Wirthſchaft eine Thorheit war, wo ſie verderben muß-
ten, wenn ſie nicht zur landuͤblichen Wirthſchaft uͤbergin-
gen — und ſo wurde ihr Beiſpiel, anſtatt zur Nacheife-
rung zu reizen, eine Warnung gegen alle Neuerungen.
In dem noͤrdlichen Brabant liegen noch jetzt große
mit Heide bewachſene Flaͤchen oͤde und wuͤſt. Da dieſer
Boden in ſeiner phyſiſchen Beſchaffenheit nicht zu dem
ganz ſchlechten gehoͤrt, indem er noch Heide und theilweiſe
Eichen traͤgt, und in einer Ebene liegt, die nur wenig
uͤber den Waſſerſpiegel des nahen Meers erhaben iſt; da
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |