[Thümmel, Moritz August von]: Wilhelmine oder der vermählte Pedant. [s. l.], 1764."Tafel schmücken, und Maderg -- Rhein- Wie vergnügt hörte nicht der Verliebte Cho-
”Tafel ſchmuͤcken, und Maderg — Rhein- Wie vergnuͤgt hoͤrte nicht der Verliebte Cho-
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”Tafel ſchmuͤcken, und Maderg — Rhein-
”wein — Champagner und aͤchte Heremi-
”tage ſollen in Ueberfluß fließen, wie in
”der heiligen Verſammlung der Cardinaͤle,
”wenn ſie eine ganze lange Woche hindurch
”in dem einſamen Conclave ſich weiſe gehun-
”gert, und nun das Oberhaupt der Kirche
”durch ein entſcheidendes Habet — habet —
”gewaͤhlt iſt.”
Wie vergnuͤgt hoͤrte nicht der Verliebte
dieſe freundlichen Reden! Gern und oh-
ne Anſtand verſprach er, dieſen leichten Be-
fehlen zu folgen, und ſich der hohen Eh-
re und Gnade wuͤrdig zu machen. Dar-
auf nahm er Abſchied, und ſchnappte nach
dem Zipfel des Schlafrocks; aber mit hoͤfli-
chen geuͤbten Haͤnden ſchlug der Hofmar-
ſchall beyde Theile zuruͤck, ſtrich mit dem
Fuße aus, und empfohl ſich dem Schwarz-
rocke. Bald nach ihm trat Wilhelmine her-
ein, und brachte ihrem gnaͤdigen Goͤnner
Cho-
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Zitationshilfe: | [Thümmel, Moritz August von]: Wilhelmine oder der vermählte Pedant. [s. l.], 1764, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thuemmel_wilhelmine_1764/49>, abgerufen am 16.07.2024. |