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Thomasius, Christian: Ernsthaffte, aber doch Muntere und Vernünfftige Thomasische Gedancken und Errinnerungen über allerhand außerlesene Juristische Händel. Vierdter Theil. Halle, 1725.

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chet, heissen die Mittel der Seeligkeit und rühren allein von GOtt her 1. Cor. 1. v. 21. 3) Diese Mittel der Seeligkeit sind das Göttliche Wort. Jacob. 1. v. 2. die heiligen Gnaden-Siegel (Sacramenta) Marc. 16. v. 16. 1. Joh. 5. v. 6. 8. der Glaube an JEsum Christum den HErrn Joh. 3. v. 16. Rom. 3. v. 28. die Gnade GOttes Eph. 2. v. 8. und das Verdienst JEsu Christi unsers HErrn Act. 4. v. 12. 4) Diese Mittel der Seeligkeit müssen von einem jeden, welcher gerecht und seelig werden will, nach dem Willen GOttes, durch dessen gnädige Würckung angenommen, und gebrauchet werden. 2. Cor. 6. v. 14. 15. Gal. 1. v. 6. 7. c. 3. v. 1. 2. 3. c. 5. v. 7. 8. 9. 10. 2. Tim. 1. v. 13. 14. 5) Diese Mittel der ewigen Seeligkeit sind vollkömmlich zulänglich, und nothwendig zur ewigen Seeligkeit. Joh. 5. v. 24. cap. 12. v. 48. 50. 2. Tim. 3. v. 16. 17. 6) Zu diesen Mitteln der Seeligkeit darf nichts gesetzet, nichts von ihnen weggenommen, nichts an ihnen geändert werden. Gal. 1. v. 8. 9. Matth. 18. v. 8. 9. 7) Diese Mittel der Seeligkeit müssen nicht nur sonderlich, sondern auch öffentlich gebrauchet werden. Joh. 12. v. 42. 43. Act. 13. v. 4. 6. v. 30. 31. 32. 8) Diese Mittel der Seeligkeit sind öffentlich zu bekennen. Rom. 10. v. 4. Matth. 10. v. 32. 33.

Applicitung derselben auf die erste Frage.

Hierauf ist bey der ersten Frage, welche also lautet: Ob nicht ein jeder Mensch, es lebe derselbe in der Lutherischen oder Catholischen Religion, wenn er JEsum Christum für das Mittel der Seeligkeit hält, dessen Verdienst und Gerechtigkeit durch den rechten Glauben ergreifft, und ihm appliciret, die ewige Seeligkeit erlange? Wohl zu behertzigen, daß zwar JEsus Christus allerdings unser Erlöser und Mittel der Seeligkeit sey, und die, so sein Verdienst und Gerechtigkeit durch den Glauben ergreiffen und ihnen appliciren, die ewige Seeligkeit erlangen; aber dabey wohl zugesehen werden müsse, ob sie, indem sie sich des Glaubens rühmen, und vor gläubig halten, den rechten Glauben haben, JEsum Christum den HErrn nach GOttes Willen und durch rechten Glauben ergreiffen und ihnen appliciren. Denn es meynen ja leyder! viele, sie halten JEsum Christum vor das Mittel der Seeligkeit, sie ergreiffen und appliciren ihnen dessen Verdienst und Gerechtigkeit durch den rechten Glauben, und werden also die ewige Seeligkeit erlangen; da sie doch ohne Glauben sind, und nichts weniger thun, als JEsum Christum für das Mittel der Seeligkeit halten, sein Verdienst und Gerechtigkeit ergreiffen, und ihnen appliciren. Dieses ist leicht zu erkennen, wenn man erweget, daß der rechte Glaube nicht nur JEsum Christum ergreiffet, und ihn dem Menschen,

chet, heissen die Mittel der Seeligkeit und rühren allein von GOtt her 1. Cor. 1. v. 21. 3) Diese Mittel der Seeligkeit sind das Göttliche Wort. Jacob. 1. v. 2. die heiligen Gnaden-Siegel (Sacramenta) Marc. 16. v. 16. 1. Joh. 5. v. 6. 8. der Glaube an JEsum Christum den HErrn Joh. 3. v. 16. Rom. 3. v. 28. die Gnade GOttes Eph. 2. v. 8. und das Verdienst JEsu Christi unsers HErrn Act. 4. v. 12. 4) Diese Mittel der Seeligkeit müssen von einem jeden, welcher gerecht und seelig werden will, nach dem Willen GOttes, durch dessen gnädige Würckung angenommen, und gebrauchet werden. 2. Cor. 6. v. 14. 15. Gal. 1. v. 6. 7. c. 3. v. 1. 2. 3. c. 5. v. 7. 8. 9. 10. 2. Tim. 1. v. 13. 14. 5) Diese Mittel der ewigen Seeligkeit sind vollkömmlich zulänglich, und nothwendig zur ewigen Seeligkeit. Joh. 5. v. 24. cap. 12. v. 48. 50. 2. Tim. 3. v. 16. 17. 6) Zu diesen Mitteln der Seeligkeit darf nichts gesetzet, nichts von ihnen weggenommen, nichts an ihnen geändert werden. Gal. 1. v. 8. 9. Matth. 18. v. 8. 9. 7) Diese Mittel der Seeligkeit müssen nicht nur sonderlich, sondern auch öffentlich gebrauchet werden. Joh. 12. v. 42. 43. Act. 13. v. 4. 6. v. 30. 31. 32. 8) Diese Mittel der Seeligkeit sind öffentlich zu bekennen. Rom. 10. v. 4. Matth. 10. v. 32. 33.

Applicitung derselben auf die erste Frage.

Hierauf ist bey der ersten Frage, welche also lautet: Ob nicht ein jeder Mensch, es lebe derselbe in der Lutherischen oder Catholischen Religion, wenn er JEsum Christum für das Mittel der Seeligkeit hält, dessen Verdienst und Gerechtigkeit durch den rechten Glauben ergreifft, und ihm appliciret, die ewige Seeligkeit erlange? Wohl zu behertzigen, daß zwar JEsus Christus allerdings unser Erlöser und Mittel der Seeligkeit sey, und die, so sein Verdienst und Gerechtigkeit durch den Glauben ergreiffen und ihnen appliciren, die ewige Seeligkeit erlangen; aber dabey wohl zugesehen werden müsse, ob sie, indem sie sich des Glaubens rühmen, und vor gläubig halten, den rechten Glauben haben, JEsum Christum den HErrn nach GOttes Willen und durch rechten Glauben ergreiffen und ihnen appliciren. Denn es meynen ja leyder! viele, sie halten JEsum Christum vor das Mittel der Seeligkeit, sie ergreiffen und appliciren ihnen dessen Verdienst und Gerechtigkeit durch den rechten Glauben, und werden also die ewige Seeligkeit erlangen; da sie doch ohne Glauben sind, und nichts weniger thun, als JEsum Christum für das Mittel der Seeligkeit halten, sein Verdienst und Gerechtigkeit ergreiffen, und ihnen appliciren. Dieses ist leicht zu erkennen, wenn man erweget, daß der rechte Glaube nicht nur JEsum Christum ergreiffet, und ihn dem Menschen,

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        <note place="left">Applicitung derselben auf die erste Frage.</note>
        <p>Hierauf ist bey der ersten Frage, welche also lautet: Ob nicht ein jeder Mensch,                      es lebe derselbe in der Lutherischen oder Catholischen Religion, wenn er JEsum                      Christum für das Mittel der Seeligkeit hält, dessen Verdienst und Gerechtigkeit                      durch den rechten Glauben ergreifft, und ihm <hi rendition="#i">applicir</hi>et,                      die ewige Seeligkeit erlange? Wohl zu behertzigen, daß zwar JEsus Christus                      allerdings unser Erlöser und Mittel der Seeligkeit sey, und die, so sein                      Verdienst und Gerechtigkeit durch den Glauben ergreiffen und ihnen appliciren,                      die ewige Seeligkeit erlangen; aber dabey wohl zugesehen werden müsse, ob sie,                      indem sie sich des Glaubens rühmen, und vor gläubig halten, den rechten Glauben                      haben, JEsum Christum den HErrn nach GOttes Willen und durch rechten Glauben                      ergreiffen und ihnen appliciren. Denn es meynen ja leyder! viele, sie halten                      JEsum Christum vor das Mittel der Seeligkeit, sie ergreiffen und appliciren                      ihnen dessen Verdienst und Gerechtigkeit durch den rechten Glauben, und werden                      also die ewige Seeligkeit erlangen; da sie doch ohne Glauben sind, und nichts                      weniger thun, als JEsum Christum für das Mittel der Seeligkeit halten, sein                      Verdienst und Gerechtigkeit ergreiffen, und ihnen appliciren. Dieses ist leicht                      zu erkennen, wenn man erweget, daß der rechte Glaube nicht nur JEsum Christum                      ergreiffet, und ihn dem Menschen,
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[44/0052] chet, heissen die Mittel der Seeligkeit und rühren allein von GOtt her 1. Cor. 1. v. 21. 3) Diese Mittel der Seeligkeit sind das Göttliche Wort. Jacob. 1. v. 2. die heiligen Gnaden-Siegel (Sacramenta) Marc. 16. v. 16. 1. Joh. 5. v. 6. 8. der Glaube an JEsum Christum den HErrn Joh. 3. v. 16. Rom. 3. v. 28. die Gnade GOttes Eph. 2. v. 8. und das Verdienst JEsu Christi unsers HErrn Act. 4. v. 12. 4) Diese Mittel der Seeligkeit müssen von einem jeden, welcher gerecht und seelig werden will, nach dem Willen GOttes, durch dessen gnädige Würckung angenommen, und gebrauchet werden. 2. Cor. 6. v. 14. 15. Gal. 1. v. 6. 7. c. 3. v. 1. 2. 3. c. 5. v. 7. 8. 9. 10. 2. Tim. 1. v. 13. 14. 5) Diese Mittel der ewigen Seeligkeit sind vollkömmlich zulänglich, und nothwendig zur ewigen Seeligkeit. Joh. 5. v. 24. cap. 12. v. 48. 50. 2. Tim. 3. v. 16. 17. 6) Zu diesen Mitteln der Seeligkeit darf nichts gesetzet, nichts von ihnen weggenommen, nichts an ihnen geändert werden. Gal. 1. v. 8. 9. Matth. 18. v. 8. 9. 7) Diese Mittel der Seeligkeit müssen nicht nur sonderlich, sondern auch öffentlich gebrauchet werden. Joh. 12. v. 42. 43. Act. 13. v. 4. 6. v. 30. 31. 32. 8) Diese Mittel der Seeligkeit sind öffentlich zu bekennen. Rom. 10. v. 4. Matth. 10. v. 32. 33. Hierauf ist bey der ersten Frage, welche also lautet: Ob nicht ein jeder Mensch, es lebe derselbe in der Lutherischen oder Catholischen Religion, wenn er JEsum Christum für das Mittel der Seeligkeit hält, dessen Verdienst und Gerechtigkeit durch den rechten Glauben ergreifft, und ihm appliciret, die ewige Seeligkeit erlange? Wohl zu behertzigen, daß zwar JEsus Christus allerdings unser Erlöser und Mittel der Seeligkeit sey, und die, so sein Verdienst und Gerechtigkeit durch den Glauben ergreiffen und ihnen appliciren, die ewige Seeligkeit erlangen; aber dabey wohl zugesehen werden müsse, ob sie, indem sie sich des Glaubens rühmen, und vor gläubig halten, den rechten Glauben haben, JEsum Christum den HErrn nach GOttes Willen und durch rechten Glauben ergreiffen und ihnen appliciren. Denn es meynen ja leyder! viele, sie halten JEsum Christum vor das Mittel der Seeligkeit, sie ergreiffen und appliciren ihnen dessen Verdienst und Gerechtigkeit durch den rechten Glauben, und werden also die ewige Seeligkeit erlangen; da sie doch ohne Glauben sind, und nichts weniger thun, als JEsum Christum für das Mittel der Seeligkeit halten, sein Verdienst und Gerechtigkeit ergreiffen, und ihnen appliciren. Dieses ist leicht zu erkennen, wenn man erweget, daß der rechte Glaube nicht nur JEsum Christum ergreiffet, und ihn dem Menschen,

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Zitationshilfe: Thomasius, Christian: Ernsthaffte, aber doch Muntere und Vernünfftige Thomasische Gedancken und Errinnerungen über allerhand außerlesene Juristische Händel. Vierdter Theil. Halle, 1725, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ernsthaffte04_1725/52>, abgerufen am 23.11.2024.