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Thomasius, Christian: Ernsthaffte, aber doch Muntere und Vernünfftige Thomasische Gedancken und Errinnerungen über allerhand außerlesene Juristische Händel. Vierdter Theil. Halle, 1725.

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ist, kan auch keine weltliche Straffe seyn. Wer mein Responsum gelesen hat, wird darinnen gar vieles finden, was ich daraus nehmen können, den Autorem zu überzeigen, daß er genuinum statum controversiae mutirt, und den Binde-Schlüssel der heil. Schrifft mit dem Papistischen Dietrich vermischt hätte, und daß es mir dannenhero, wenn ich auch syllogistice dem Autori hätte antworten wollen, an responsionibus formalibus so wohl ad Majorem als Minorem und zwar auf [fremdsprachliches Material] Lutherische Art per distinguo, applico, limito gantz nicht würde gemangelt haben; ja daß, wann ich meine alte dialectische Gauckeltasche hätte vorsuchen wollen, selbige mir die schönste Gelegenheit würde an die Hand gegeben haben, dem Autori folgende Nuß aufzuknacken, wieder vorzulegen. Wer dasjenige, was der liebe Heyland zu dem heiligen Petro absonderlich gesagt, auf die heutigen Evangelischen Prediger (die doch so bescheiden sind, daß sie sich nicht wie der Pabst pro successoribus Petri ausgeben,) oder doch zum wenigsten auf sich appliciret; der hat noch mehr als einen Gern-Pabst in Leibe, und den müssen weltliche Fürsten als einen ungemeinen Anti-Christ consideriren, und sich äuserst vor ihn hüten. Atqui der Autor &c. Ergo u. s. w.

(II) Falsche und erdichtete Anführungen der Worte aus meinen Bedencken.

§. XV. (II.) Was die Beantwortungen auf meine rationes decidendi und die replicas auf meine Wiederlegung der rationum dubitandi betrifft, wird der Leseser befinden daß er meine Worte nicht ordentlich und aufrichtig angeführet, sondern (nach seinen Stylo p. 35.) hier und dar herumgewühlet, um etwas zufinden, darwieder er sein unzeitiges Gewäsche anbringen könte. Er allegiret zwar öffters bey Anführung meiner Worte die paginas aus meinen gedruckten Bedencken; Aber zum öfftern führet er selbige an, ohne zu melden wo sie zubefinden: Wo dieses letzte geschehen, darff sich der Leser gewiß versichern, daß er es deßwegen gethan, weil die Verfälschung oder sonst verstümmelte Anführung meiner Worte gar zu mercklich und handgreiflich gewesen wäre, die er daselbst begangen; Aber er hat auch solche Streiche gar öffters an denen Orten, wo er die paginas citiret, vorgenommen; und sich doch dabey eingebildet, daß hoc non obstante ihn iederman für einen Jünger des HErrn, dafür er sich zum öfftern in dem Scartecgen ausgiebt, werde passiren lassen. Nur ein paar Exempel anzuführen, so verfälscht er gleich bey Anfang des 2. Capitels p. 13. mein p. 63. des Bedenckens befindliche Worte: Denn da ich geschrieben hatte, man hätte damahls als die Articuli Smalcaldici geschrieben worden, nicht so viel subsidia historiae Ecclesiasticae die wahre Beschaffenheit der Kirchen-

ist, kan auch keine weltliche Straffe seyn. Wer mein Responsum gelesen hat, wird darinnen gar vieles finden, was ich daraus nehmen können, den Autorem zu überzeigen, daß er genuinum statum controversiae mutirt, und den Binde-Schlüssel der heil. Schrifft mit dem Papistischen Dietrich vermischt hätte, und daß es mir dannenhero, wenn ich auch syllogistice dem Autori hätte antworten wollen, an responsionibus formalibus so wohl ad Majorem als Minorem und zwar auf [fremdsprachliches Material] Lutherische Art per distinguo, applico, limito gantz nicht würde gemangelt haben; ja daß, wann ich meine alte dialectische Gauckeltasche hätte vorsuchen wollen, selbige mir die schönste Gelegenheit würde an die Hand gegeben haben, dem Autori folgende Nuß aufzuknacken, wieder vorzulegen. Wer dasjenige, was der liebe Heyland zu dem heiligen Petro absonderlich gesagt, auf die heutigen Evangelischen Prediger (die doch so bescheiden sind, daß sie sich nicht wie der Pabst pro successoribus Petri ausgeben,) oder doch zum wenigsten auf sich appliciret; der hat noch mehr als einen Gern-Pabst in Leibe, und den müssen weltliche Fürsten als einen ungemeinen Anti-Christ consideriren, und sich äuserst vor ihn hüten. Atqui der Autor &c. Ergo u. s. w.

(II) Falsche und erdichtete Anführungen der Worte aus meinen Bedencken.

§. XV. (II.) Was die Beantwortungen auf meine rationes decidendi und die replicas auf meine Wiederlegung der rationum dubitandi betrifft, wird der Leseser befinden daß er meine Worte nicht ordentlich und aufrichtig angeführet, sondern (nach seinen Stylo p. 35.) hier und dar herumgewühlet, um etwas zufinden, darwieder er sein unzeitiges Gewäsche anbringen könte. Er allegiret zwar öffters bey Anführung meiner Worte die paginas aus meinen gedruckten Bedencken; Aber zum öfftern führet er selbige an, ohne zu melden wo sie zubefinden: Wo dieses letzte geschehen, darff sich der Leser gewiß versichern, daß er es deßwegen gethan, weil die Verfälschung oder sonst verstümmelte Anführung meiner Worte gar zu mercklich und handgreiflich gewesen wäre, die er daselbst begangen; Aber er hat auch solche Streiche gar öffters an denen Orten, wo er die paginas citiret, vorgenommen; und sich doch dabey eingebildet, daß hoc non obstante ihn iederman für einen Jünger des HErrn, dafür er sich zum öfftern in dem Scartecgen ausgiebt, werde passiren lassen. Nur ein paar Exempel anzuführen, so verfälscht er gleich bey Anfang des 2. Capitels p. 13. mein p. 63. des Bedenckens befindliche Worte: Denn da ich geschrieben hatte, man hätte damahls als die Articuli Smalcaldici geschrieben worden, nicht so viel subsidia historiae Ecclesiasticae die wahre Beschaffenheit der Kirchen-

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[200/0208] ist, kan auch keine weltliche Straffe seyn. Wer mein Responsum gelesen hat, wird darinnen gar vieles finden, was ich daraus nehmen können, den Autorem zu überzeigen, daß er genuinum statum controversiae mutirt, und den Binde-Schlüssel der heil. Schrifft mit dem Papistischen Dietrich vermischt hätte, und daß es mir dannenhero, wenn ich auch syllogistice dem Autori hätte antworten wollen, an responsionibus formalibus so wohl ad Majorem als Minorem und zwar auf _ Lutherische Art per distinguo, applico, limito gantz nicht würde gemangelt haben; ja daß, wann ich meine alte dialectische Gauckeltasche hätte vorsuchen wollen, selbige mir die schönste Gelegenheit würde an die Hand gegeben haben, dem Autori folgende Nuß aufzuknacken, wieder vorzulegen. Wer dasjenige, was der liebe Heyland zu dem heiligen Petro absonderlich gesagt, auf die heutigen Evangelischen Prediger (die doch so bescheiden sind, daß sie sich nicht wie der Pabst pro successoribus Petri ausgeben,) oder doch zum wenigsten auf sich appliciret; der hat noch mehr als einen Gern-Pabst in Leibe, und den müssen weltliche Fürsten als einen ungemeinen Anti-Christ consideriren, und sich äuserst vor ihn hüten. Atqui der Autor &c. Ergo u. s. w. §. XV. (II.) Was die Beantwortungen auf meine rationes decidendi und die replicas auf meine Wiederlegung der rationum dubitandi betrifft, wird der Leseser befinden daß er meine Worte nicht ordentlich und aufrichtig angeführet, sondern (nach seinen Stylo p. 35.) hier und dar herumgewühlet, um etwas zufinden, darwieder er sein unzeitiges Gewäsche anbringen könte. Er allegiret zwar öffters bey Anführung meiner Worte die paginas aus meinen gedruckten Bedencken; Aber zum öfftern führet er selbige an, ohne zu melden wo sie zubefinden: Wo dieses letzte geschehen, darff sich der Leser gewiß versichern, daß er es deßwegen gethan, weil die Verfälschung oder sonst verstümmelte Anführung meiner Worte gar zu mercklich und handgreiflich gewesen wäre, die er daselbst begangen; Aber er hat auch solche Streiche gar öffters an denen Orten, wo er die paginas citiret, vorgenommen; und sich doch dabey eingebildet, daß hoc non obstante ihn iederman für einen Jünger des HErrn, dafür er sich zum öfftern in dem Scartecgen ausgiebt, werde passiren lassen. Nur ein paar Exempel anzuführen, so verfälscht er gleich bey Anfang des 2. Capitels p. 13. mein p. 63. des Bedenckens befindliche Worte: Denn da ich geschrieben hatte, man hätte damahls als die Articuli Smalcaldici geschrieben worden, nicht so viel subsidia historiae Ecclesiasticae die wahre Beschaffenheit der Kirchen-

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Zitationshilfe: Thomasius, Christian: Ernsthaffte, aber doch Muntere und Vernünfftige Thomasische Gedancken und Errinnerungen über allerhand außerlesene Juristische Händel. Vierdter Theil. Halle, 1725, S. 200. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ernsthaffte04_1725/208>, abgerufen am 23.11.2024.