Thomasius, Christian: Ernsthaffte, aber doch Muntere und Vernünfftige Thomasische Gedancken und Errinnerungen über allerhand außerlesene Juristische Händel. Dritter Theil. Halle, 1724.1.) Er Herr D. Pfeiffer das Ministerium wieder ihn Thomasium aufgewiegelt; (da wir, die wir zugleich in Ministerio seyn, ein anders wissen.) 2.) Er Herr D. Pfeiffer beym Herrn Rectore und Concilio im Nahmen des Ministerii ohne dessen Vorbewust dem 22. Martii, als Thomasius vorstehen sollen, ein langes Memorial eingegeben habe; (da doch ich der Superintendens nach angelangten Churfürstl. Gnädigsten Rescript solches auf Begehren und Ansuchen des Concilii, so es durch den Actuarium Academiae von mir bitten lassen, an den Herrn Rectorem übersendet, auch selbiges nicht Herrn D. Pfeiffern sondern einen andern Collegen in Ministerio aus Thomasii Schrifften zu excerpiren anvertrauet, und aus dessen Händen empfangen gehabt.) 3.) Ich D. J. Bened. Carpzov, den Pfeifferischen Begünstigungen, wie er redet, eonsiliis & opera particeps sey, (welches er nimmermehr erweisen kan, ob ich gleich dessen, da ihm also wäre, mich weder zu scheuen noch zu schämen hätte.) Und anders mehr immisciret und annotiret; Als haben wir Amts-Pflichts- und Gewissen halber Ew. Churfürstl. Durchlauchtigkeit solches unterthänigst denuncren, und bitten sollen, gnädigst anordnen zu lassen, daß wieder mehr besagten Christian Thomasium ernstlich inquiriret, und er nach Befindung seines ärgerlichen und bösen Beginnens andern zum Abscheu exemplarisch abgestrafft und solches Ubel abgeschafft und ausgerottet werde. Welches wie es zu GOttes Ehre und Rettung der Wahrheit gereichet; also wird GOtt Ew. Churfürstl. Durchlauchtigkeit reichlich dafür segnen, und wir verharren &c. Und also hatte ich armer Mensch damahls nicht alleine das gesamte Ministerium, sondern auch die gantze Theologische Facultät öffentlich, insgeheim aber Herr D. A. und seinen Anhang von der Philosophischen Facultät nebst deren Clienten zu Leipzig und Patronen bey Hoffe auf dem Halse. §. XXXII. Die Beylagen, darauf sich das Schreiben der TheologischenDas Pf. Scriptum selbst / nebst denen Ursachen warumb selbiges hier- Facultät bezoge, bestanden lit. A. aus meiner bey der Universität eingegebenen und in 29. §. angeführten Supplique, lit. B. aber waren das gedruckte Pf. programma wegen seiner lectionum privatarum Anti-Atheisticarum und die demselben angehengte Quaestiones, worüber der Autor zu lesen gesonnen war. Ich wo te wünschen daß das Werckgen noch in jedermanns Händen wäre; daß ich mich kürtzlich auf dasselbe beziehen könte; nachdem aber dasselbige in Buchläden wohl 1.) Er Herr D. Pfeiffer das Ministerium wieder ihn Thomasium aufgewiegelt; (da wir, die wir zugleich in Ministerio seyn, ein anders wissen.) 2.) Er Herr D. Pfeiffer beym Herrn Rectore und Concilio im Nahmen des Ministerii ohne dessen Vorbewust dem 22. Martii, als Thomasius vorstehen sollen, ein langes Memorial eingegeben habe; (da doch ich der Superintendens nach angelangten Churfürstl. Gnädigsten Rescript solches auf Begehren und Ansuchen des Concilii, so es durch den Actuarium Academiae von mir bitten lassen, an den Herrn Rectorem übersendet, auch selbiges nicht Herrn D. Pfeiffern sondern einen andern Collegen in Ministerio aus Thomasii Schrifften zu excerpiren anvertrauet, und aus dessen Händen empfangen gehabt.) 3.) Ich D. J. Bened. Carpzov, den Pfeifferischen Begünstigungen, wie er redet, eonsiliis & opera particeps sey, (welches er nimmermehr erweisen kan, ob ich gleich dessen, da ihm also wäre, mich weder zu scheuen noch zu schämen hätte.) Und anders mehr immisciret und annotiret; Als haben wir Amts-Pflichts- und Gewissen halber Ew. Churfürstl. Durchlauchtigkeit solches unterthänigst denuncren, und bitten sollen, gnädigst anordnen zu lassen, daß wieder mehr besagten Christian Thomasium ernstlich inquiriret, und er nach Befindung seines ärgerlichen und bösen Beginnens andern zum Abscheu exemplarisch abgestrafft und solches Ubel abgeschafft und ausgerottet werde. Welches wie es zu GOttes Ehre und Rettung der Wahrheit gereichet; also wird GOtt Ew. Churfürstl. Durchlauchtigkeit reichlich dafür segnen, und wir verharren &c. Und also hatte ich armer Mensch damahls nicht alleine das gesamte Ministerium, sondern auch die gantze Theologische Facultät öffentlich, insgeheim aber Herr D. A. und seinen Anhang von der Philosophischen Facultät nebst deren Clienten zu Leipzig und Patronen bey Hoffe auf dem Halse. §. XXXII. Die Beylagen, darauf sich das Schreiben der TheologischenDas Pf. Scriptum selbst / nebst denen Ursachen warumb selbiges hier- Facultät bezoge, bestanden lit. A. aus meiner bey der Universität eingegebenen und in 29. §. angeführten Supplique, lit. B. aber waren das gedruckte Pf. programma wegen seiner lectionum privatarum Anti-Atheisticarum und die demselben angehengte Quaestiones, worüber der Autor zu lesen gesonnen war. Ich wo te wünschen daß das Werckgen noch in jedermanns Händen wäre; daß ich mich kürtzlich auf dasselbe beziehen könte; nachdem aber dasselbige in Buchläden wohl <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0075" n="69"/> <p>1.) Er Herr D. Pfeiffer das Ministerium wieder ihn Thomasium aufgewiegelt; (da wir, die wir zugleich in Ministerio seyn, ein anders wissen.)</p> <p>2.) Er Herr D. Pfeiffer beym Herrn Rectore und Concilio im Nahmen des Ministerii ohne dessen Vorbewust dem 22. Martii, als Thomasius vorstehen sollen, ein langes Memorial eingegeben habe; (da doch ich der Superintendens nach angelangten Churfürstl. Gnädigsten Rescript solches auf Begehren und Ansuchen des Concilii, so es durch den Actuarium Academiae von mir bitten lassen, an den Herrn Rectorem übersendet, auch selbiges nicht Herrn D. Pfeiffern sondern einen andern Collegen in Ministerio aus Thomasii Schrifften zu excerpiren anvertrauet, und aus dessen Händen empfangen gehabt.)</p> <p>3.) Ich D. J. Bened. Carpzov, den Pfeifferischen Begünstigungen, wie er redet, eonsiliis & opera particeps sey, (welches er nimmermehr erweisen kan, ob ich gleich dessen, da ihm also wäre, mich weder zu scheuen noch zu schämen hätte.)</p> <p>Und anders mehr immisciret und annotiret; Als haben wir Amts-Pflichts- und Gewissen halber Ew. Churfürstl. Durchlauchtigkeit solches unterthänigst denuncren, und bitten sollen, gnädigst anordnen zu lassen, daß wieder mehr besagten Christian Thomasium ernstlich inquiriret, und er nach Befindung seines ärgerlichen und bösen Beginnens andern zum Abscheu exemplarisch abgestrafft und solches Ubel abgeschafft und ausgerottet werde. Welches wie es zu GOttes Ehre und Rettung der Wahrheit gereichet; also wird GOtt Ew. Churfürstl. Durchlauchtigkeit reichlich dafür segnen, und wir verharren &c.</p> <p>Und also hatte ich armer Mensch damahls nicht alleine das gesamte Ministerium, sondern auch die gantze Theologische Facultät öffentlich, insgeheim aber Herr D. A. und seinen Anhang von der Philosophischen Facultät nebst deren Clienten zu Leipzig und Patronen bey Hoffe auf dem Halse.</p> <p>§. XXXII. Die Beylagen, darauf sich das Schreiben der Theologischen<note place="right">Das <hi rendition="#i">Pf. 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1.) Er Herr D. Pfeiffer das Ministerium wieder ihn Thomasium aufgewiegelt; (da wir, die wir zugleich in Ministerio seyn, ein anders wissen.)
2.) Er Herr D. Pfeiffer beym Herrn Rectore und Concilio im Nahmen des Ministerii ohne dessen Vorbewust dem 22. Martii, als Thomasius vorstehen sollen, ein langes Memorial eingegeben habe; (da doch ich der Superintendens nach angelangten Churfürstl. Gnädigsten Rescript solches auf Begehren und Ansuchen des Concilii, so es durch den Actuarium Academiae von mir bitten lassen, an den Herrn Rectorem übersendet, auch selbiges nicht Herrn D. Pfeiffern sondern einen andern Collegen in Ministerio aus Thomasii Schrifften zu excerpiren anvertrauet, und aus dessen Händen empfangen gehabt.)
3.) Ich D. J. Bened. Carpzov, den Pfeifferischen Begünstigungen, wie er redet, eonsiliis & opera particeps sey, (welches er nimmermehr erweisen kan, ob ich gleich dessen, da ihm also wäre, mich weder zu scheuen noch zu schämen hätte.)
Und anders mehr immisciret und annotiret; Als haben wir Amts-Pflichts- und Gewissen halber Ew. Churfürstl. Durchlauchtigkeit solches unterthänigst denuncren, und bitten sollen, gnädigst anordnen zu lassen, daß wieder mehr besagten Christian Thomasium ernstlich inquiriret, und er nach Befindung seines ärgerlichen und bösen Beginnens andern zum Abscheu exemplarisch abgestrafft und solches Ubel abgeschafft und ausgerottet werde. Welches wie es zu GOttes Ehre und Rettung der Wahrheit gereichet; also wird GOtt Ew. Churfürstl. Durchlauchtigkeit reichlich dafür segnen, und wir verharren &c.
Und also hatte ich armer Mensch damahls nicht alleine das gesamte Ministerium, sondern auch die gantze Theologische Facultät öffentlich, insgeheim aber Herr D. A. und seinen Anhang von der Philosophischen Facultät nebst deren Clienten zu Leipzig und Patronen bey Hoffe auf dem Halse.
§. XXXII. Die Beylagen, darauf sich das Schreiben der Theologischen Facultät bezoge, bestanden lit. A. aus meiner bey der Universität eingegebenen und in 29. §. angeführten Supplique, lit. B. aber waren das gedruckte Pf. programma wegen seiner lectionum privatarum Anti-Atheisticarum und die demselben angehengte Quaestiones, worüber der Autor zu lesen gesonnen war. Ich wo te wünschen daß das Werckgen noch in jedermanns Händen wäre; daß ich mich kürtzlich auf dasselbe beziehen könte; nachdem aber dasselbige in Buchläden wohl
Das Pf. Scriptum selbst / nebst denen Ursachen warumb selbiges hier-
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Zitationshilfe: | Thomasius, Christian: Ernsthaffte, aber doch Muntere und Vernünfftige Thomasische Gedancken und Errinnerungen über allerhand außerlesene Juristische Händel. Dritter Theil. Halle, 1724, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ernsthaffte03_1724/75>, abgerufen am 16.02.2025. |