Thomasius, Christian: Ernsthaffte, aber doch Muntere und Vernünfftige Thomasische Gedancken und Errinnerungen über allerhand außerlesene Juristische Händel. Zweyter Theil. Halle, 1724.laß genommen, nachzukommen. Ille sagt, er hätte sie nicht hinaus bestellet, sondern George hätte zu ihme Froschen gesagt, sie wolten spatzieren gehen, er wäre zwar gegen Abend hinaus vor das Clauß-Thor mit Jeremias Schumannen gegangen, und hätten Regenwürmer gesucht, wie sie hinaus gegangen, hätten die Schüler an der Schiefer-Brücke gestanden, und über sie hergewolt, in Meynung, sie wären diejenigen, so ihnen die Mäntel abgenommen, der Holtzwächter Buchner aber hätte gesagt, die Schüler solten sie gehen lassen, sie wären diejenigen nicht, damit wären sie fortgegangen, und wie sie Würmer gesucht gehabt, wären sie nach Passendorff gegangen, in die Schencke / woselbst sie Georgen und Christophen / (aber keine Weibs-Personen bey ihnen) angetroffen, die da gesessen und getruncken, dieselben hätten aber ihnen auf geschene Vorhaltung nicht gestehen wollen, daß sie die Schüler geschlagen. Jeremias Schumann wurde erfordert, u. berichtete auf Befragen, was ihm von dem Handel, der zwischen Christoph, Georgen und zween Schülern, wie auch zwo Weibs-Personen auf der Wiese vorgegangen, bewust sey. Ille, er habe zwar gehöret, was zwischen zween Schülern, Christoph und Georgen vorgegangen seyn solle, er wäre aber nicht dabey gewesen, sondern er wäre denselben Abend als dieses geschehen, auf E.E.Raths-Keller gewesen, u. als er nach Hause gehen wollen / da hätte ihm Christian Frosch begegnet, und gefragt, wo er hin wolte, er hätte geantwortet, ich will nach Hause und hernach auf die Weise gehen, und Regen-Würmer suchen, massen er dann auch nach Hause gegangen, und ein Stück Essen geholet, Frosch aber hätte vor dem Hause gewartet, sie wären darauf mit einander zwischen 7. und 8. Uhr, seines Behalts, denn es noch gantz Tag gewesen, hinaus vor das Thor gangen auf die Wiese; wie sie nun auf das Brückgen an der Wiese kommen, hätten ihnen die Schüler von ferne begegnet und dieselben gesagt: das seynd sie. Wie sie aber näher zu ihnen zukommen, hätte der eine Schüler gesagt: Nein, das sind sie nicht, den einen kenne ich, er ist ein Kannengiesser; er hätte gefragt, was sie von ihnen haben wolten, sie solten sie mit frieden lassen, die Schüler hätten geantwortet, zweene von euren Leuten nebst zwo Weibs-Personen haben uns geschlagen und seynd uns unsere Mäntel und Hüte wegkommen. Sie Schuhmann und Frosch wären darauf fort und auf die Wiese gegangen, da sie eine halbe Stunde herumgegangen und Würmer gesucht, wie sie nun wieder zurückgangen, hätten die Schüler an der Schiefer-Brücke bey dem Holtzwächter Buchnern gestanden, da hätte er Schuhmann den Wächter gefragt, was denn vorgegangen wäre mit denen Schülern, da hätte ihm der Wächter erzehlet, daß zwo Halleute nebst zwo Weibs-Menschen die Schüler geschlagen, er hätte den Holtzwächter gefragt, ob er sie nicht gekennet, der Wächter hätte gesagt, er kennete sie zwar mit Nahmen nicht, doch hätte er sie ihnen beschrieben, wie sie ausgesehen und in der Kleidung gegangen, da er sich denn so fort eingebildet, daß Christoph u. George es ge laß genommen, nachzukommen. Ille sagt, er hätte sie nicht hinaus bestellet, sondern George hätte zu ihme Froschen gesagt, sie wolten spatzieren gehen, er wäre zwar gegen Abend hinaus vor das Clauß-Thor mit Jeremias Schumannen gegangen, und hätten Regenwürmer gesucht, wie sie hinaus gegangen, hätten die Schüler an der Schiefer-Brücke gestanden, und über sie hergewolt, in Meynung, sie wären diejenigen, so ihnen die Mäntel abgenommen, der Holtzwächter Buchner aber hätte gesagt, die Schüler solten sie gehen lassen, sie wären diejenigen nicht, damit wären sie fortgegangen, und wie sie Würmer gesucht gehabt, wären sie nach Passendorff gegangen, in die Schencke / woselbst sie Georgen und Christophen / (aber keine Weibs-Personen bey ihnen) angetroffen, die da gesessen und getruncken, dieselben hätten aber ihnen auf geschene Vorhaltung nicht gestehen wollen, daß sie die Schüler geschlagen. Jeremias Schumann wurde erfordert, u. berichtete auf Befragen, was ihm von dem Handel, der zwischen Christoph, Georgen und zween Schülern, wie auch zwo Weibs-Personen auf der Wiese vorgegangen, bewust sey. Ille, er habe zwar gehöret, was zwischen zween Schülern, Christoph und Georgen vorgegangen seyn solle, er wäre aber nicht dabey gewesen, sondern er wäre denselben Abend als dieses geschehen, auf E.E.Raths-Keller gewesen, u. als er nach Hause gehen wollen / da hätte ihm Christian Frosch begegnet, und gefragt, wo er hin wolte, er hätte geantwortet, ich will nach Hause und hernach auf die Weise gehen, und Regen-Würmer suchen, massen er dann auch nach Hause gegangen, und ein Stück Essen geholet, Frosch aber hätte vor dem Hause gewartet, sie wären darauf mit einander zwischen 7. und 8. Uhr, seines Behalts, denn es noch gantz Tag gewesen, hinaus vor das Thor gangen auf die Wiese; wie sie nun auf das Brückgen an der Wiese kommen, hätten ihnen die Schüler von ferne begegnet und dieselben gesagt: das seynd sie. Wie sie aber näher zu ihnen zukommen, hätte der eine Schüler gesagt: Nein, das sind sie nicht, den einen kenne ich, er ist ein Kannengiesser; er hätte gefragt, was sie von ihnen haben wolten, sie solten sie mit frieden lassen, die Schüler hätten geantwortet, zweene von euren Leuten nebst zwo Weibs-Personen haben uns geschlagen und seynd uns unsere Mäntel und Hüte wegkommen. Sie Schuhmann und Frosch wären darauf fort und auf die Wiese gegangen, da sie eine halbe Stunde herumgegangen und Würmer gesucht, wie sie nun wieder zurückgangen, hätten die Schüler an der Schiefer-Brücke bey dem Holtzwächter Buchnern gestanden, da hätte er Schuhmann den Wächter gefragt, was denn vorgegangen wäre mit denen Schülern, da hätte ihm der Wächter erzehlet, daß zwo Halleute nebst zwo Weibs-Menschen die Schüler geschlagen, er hätte den Holtzwächter gefragt, ob er sie nicht gekennet, der Wächter hätte gesagt, er kennete sie zwar mit Nahmen nicht, doch hätte er sie ihnen beschrieben, wie sie ausgesehen und in der Kleidung gegangen, da er sich denn so fort eingebildet, daß Christoph u. George es ge <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0081" n="73"/> laß genommen, nachzukommen. Ille sagt, er hätte sie nicht hinaus bestellet, sondern George hätte zu ihme Froschen gesagt, sie wolten spatzieren gehen, er wäre zwar gegen Abend hinaus vor das Clauß-Thor mit Jeremias Schumannen gegangen, und hätten Regenwürmer gesucht, wie sie hinaus gegangen, hätten die Schüler an der Schiefer-Brücke gestanden, und über sie hergewolt, in Meynung, sie wären diejenigen, so ihnen die Mäntel abgenommen, der Holtzwächter Buchner aber hätte gesagt, die Schüler solten sie gehen lassen, sie wären diejenigen nicht, damit wären sie fortgegangen, und wie sie Würmer gesucht gehabt, wären sie nach Passendorff gegangen, in die Schencke / woselbst sie Georgen und Christophen / (aber keine Weibs-Personen bey ihnen) angetroffen, die da gesessen und getruncken, dieselben hätten aber ihnen auf geschene Vorhaltung nicht gestehen wollen, daß sie die Schüler geschlagen.</p> <p>Jeremias Schumann wurde erfordert, u. berichtete auf Befragen, was ihm von dem Handel, der zwischen Christoph, Georgen und zween Schülern, wie auch zwo Weibs-Personen auf der Wiese vorgegangen, bewust sey. Ille, er habe zwar gehöret, was zwischen zween Schülern, Christoph und Georgen vorgegangen seyn solle, er wäre aber nicht dabey gewesen, sondern er wäre denselben Abend als dieses geschehen, auf E.E.Raths-Keller gewesen, u. als er nach Hause gehen wollen / da hätte ihm Christian Frosch begegnet, und gefragt, wo er hin wolte, er hätte geantwortet, ich will nach Hause und hernach auf die Weise gehen, und Regen-Würmer suchen, massen er dann auch nach Hause gegangen, und ein Stück Essen geholet, Frosch aber hätte vor dem Hause gewartet, sie wären darauf mit einander zwischen 7. und 8. Uhr, seines Behalts, denn es noch gantz Tag gewesen, hinaus vor das Thor gangen auf die Wiese; wie sie nun auf das Brückgen an der Wiese kommen, hätten ihnen die Schüler von ferne begegnet und dieselben gesagt: das seynd sie. Wie sie aber näher zu ihnen zukommen, hätte der eine Schüler gesagt: Nein, das sind sie nicht, den einen kenne ich, er ist ein Kannengiesser; er hätte gefragt, was sie von ihnen haben wolten, sie solten sie mit frieden lassen, die Schüler hätten geantwortet, zweene von euren Leuten nebst zwo Weibs-Personen haben uns geschlagen und seynd uns unsere Mäntel und Hüte wegkommen. Sie Schuhmann und Frosch wären darauf fort und auf die Wiese gegangen, da sie eine halbe Stunde herumgegangen und Würmer gesucht, wie sie nun wieder zurückgangen, hätten die Schüler an der Schiefer-Brücke bey dem Holtzwächter Buchnern gestanden, da hätte er Schuhmann den Wächter gefragt, was denn vorgegangen wäre mit denen Schülern, da hätte ihm der Wächter erzehlet, daß zwo Halleute nebst zwo Weibs-Menschen die Schüler geschlagen, er hätte den Holtzwächter gefragt, ob er sie nicht gekennet, der Wächter hätte gesagt, er kennete sie zwar mit Nahmen nicht, doch hätte er sie ihnen beschrieben, wie sie ausgesehen und in der Kleidung gegangen, da er sich denn so fort eingebildet, daß Christoph u. George es ge </p> </div> </body> </text> </TEI> [73/0081]
laß genommen, nachzukommen. Ille sagt, er hätte sie nicht hinaus bestellet, sondern George hätte zu ihme Froschen gesagt, sie wolten spatzieren gehen, er wäre zwar gegen Abend hinaus vor das Clauß-Thor mit Jeremias Schumannen gegangen, und hätten Regenwürmer gesucht, wie sie hinaus gegangen, hätten die Schüler an der Schiefer-Brücke gestanden, und über sie hergewolt, in Meynung, sie wären diejenigen, so ihnen die Mäntel abgenommen, der Holtzwächter Buchner aber hätte gesagt, die Schüler solten sie gehen lassen, sie wären diejenigen nicht, damit wären sie fortgegangen, und wie sie Würmer gesucht gehabt, wären sie nach Passendorff gegangen, in die Schencke / woselbst sie Georgen und Christophen / (aber keine Weibs-Personen bey ihnen) angetroffen, die da gesessen und getruncken, dieselben hätten aber ihnen auf geschene Vorhaltung nicht gestehen wollen, daß sie die Schüler geschlagen.
Jeremias Schumann wurde erfordert, u. berichtete auf Befragen, was ihm von dem Handel, der zwischen Christoph, Georgen und zween Schülern, wie auch zwo Weibs-Personen auf der Wiese vorgegangen, bewust sey. Ille, er habe zwar gehöret, was zwischen zween Schülern, Christoph und Georgen vorgegangen seyn solle, er wäre aber nicht dabey gewesen, sondern er wäre denselben Abend als dieses geschehen, auf E.E.Raths-Keller gewesen, u. als er nach Hause gehen wollen / da hätte ihm Christian Frosch begegnet, und gefragt, wo er hin wolte, er hätte geantwortet, ich will nach Hause und hernach auf die Weise gehen, und Regen-Würmer suchen, massen er dann auch nach Hause gegangen, und ein Stück Essen geholet, Frosch aber hätte vor dem Hause gewartet, sie wären darauf mit einander zwischen 7. und 8. Uhr, seines Behalts, denn es noch gantz Tag gewesen, hinaus vor das Thor gangen auf die Wiese; wie sie nun auf das Brückgen an der Wiese kommen, hätten ihnen die Schüler von ferne begegnet und dieselben gesagt: das seynd sie. Wie sie aber näher zu ihnen zukommen, hätte der eine Schüler gesagt: Nein, das sind sie nicht, den einen kenne ich, er ist ein Kannengiesser; er hätte gefragt, was sie von ihnen haben wolten, sie solten sie mit frieden lassen, die Schüler hätten geantwortet, zweene von euren Leuten nebst zwo Weibs-Personen haben uns geschlagen und seynd uns unsere Mäntel und Hüte wegkommen. Sie Schuhmann und Frosch wären darauf fort und auf die Wiese gegangen, da sie eine halbe Stunde herumgegangen und Würmer gesucht, wie sie nun wieder zurückgangen, hätten die Schüler an der Schiefer-Brücke bey dem Holtzwächter Buchnern gestanden, da hätte er Schuhmann den Wächter gefragt, was denn vorgegangen wäre mit denen Schülern, da hätte ihm der Wächter erzehlet, daß zwo Halleute nebst zwo Weibs-Menschen die Schüler geschlagen, er hätte den Holtzwächter gefragt, ob er sie nicht gekennet, der Wächter hätte gesagt, er kennete sie zwar mit Nahmen nicht, doch hätte er sie ihnen beschrieben, wie sie ausgesehen und in der Kleidung gegangen, da er sich denn so fort eingebildet, daß Christoph u. George es ge
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |