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Thomasius, Christian: Ernsthaffte, aber doch Muntere und Vernünfftige Thomasische Gedancken und Errinnerungen über allerhand außerlesene Juristische Händel. Zweyter Theil. Halle, 1724.

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Tags in der Zacharischen Hauß die Wachte gehalten, seye Abends nach Hause gegangen, und habe, nachdem sie das Licht angezündet, solches auch in dem Hauß-Aehren brennend hangen lassen, sich wieder in der Zacharischen Hauß, umb ihre beyde Kinder, welche darinnen gewesen, abzuhohlen, begeben, und sich eine gute halbe Stunde darinn aufgehalten, hierauff sey sie mit ihren Kindern nach Hauß gangen. 43. Wer denselbigen Abend und dieselbige Nacht bey ihr in ihrer Stube gewesen? Sie wisse von nichts, es wäre niemand bey ihr gewesen, als der liebe GOtt und alle seine Heiligen, darauff verlasse sie sich, hoffe, dieselbe sollen bey ihr seyn, sie habe ein gut Gewissen, und hoffe die himmlische Crone durch ihre Unschuld zu bekommen. 44. Ob nicht damahlen des Abends, als es schon duncke! gewesen, ein ungewöhnliches Licht sich in ihrer Stuben sehen lassen? Nescit. Sie habe nichts gesehen, und wann sie solches gesehen, wolte sie es selbst gesagt haben, das Miracul müste daher entstanden seyn, weilen sie pflege in ihrer Stuben mit dem Stahl Feuer in den Zunder zu schlagen, hernach den angezündeten Zunder in Schäbenwerck zu legen, darmit herumb zu weiffen, und wenn solches Flammen fängt, dabey Strohe, und mit diesem brennenden Strohe das Licht anzuzünden, welches sie auch selbigen Abend gethan habe. Sie habe nichts gesehen, und weilen es andere Leut gesehen, sie aber nicht, so müsse es ein sonderbahr Verhängniß seyn, es wäre ein Greuel, wie sie es von andern fremden Leuten gehöret. Interrogata was dieses vor fremde Leute wären? Resp. Sie wisse dieselbe so gleich nicht zu nennen. Endlichen nennete sie Johann Hahn und Adam Engelhardt. Als sie nun erinnert wurde, daß dieses keine fremde Leute wären. Resp. Sie wisse sonst keine kremde Leute. 45. Ob nicht damahlen in ihrer Stuben bey der Eck-Säulen sich etwas herfür gethan, welches sehr groß gewesen? Nescit. 46. Was dieses gewesen? Nescit. 47. Ob nicht dieses grosse Ding gleichsam den Arm jemanden zugereichet und in ihrer Stuben mit jemand herum gewischet, als ob es mit jemand tantzete? Nescit. 48. Ob nicht Inquisita mit diesem grossen Ding in ihrer Stuben getantzet habe? Negat. 49. Ob nicht Inquisita des andern Tags von dem Amts Vogt allhier wegen dieses den Abend vorher und sonst in ihrer Stuben gesehenen Dings und hellen Lichts befraget worden? Affirmat. 50. Was sie darauf geantwortet habe? Sie habe geantwortet, sie wisse es nicht, es müste daher rühren, weilen sie pflege ihre Katze des Abends auf den Boden zu bringen, und das Licht in den Hauß Aehren zu hangen, sie hätte sich aber hierinnen verschwätzet, und habe selbigen Abend nicht bey Licht, sondern des Abends noch bey Tag die Katze auf den Boden gebracht, denn sie habe von Andreas Sieborgers Eheweib den andern Oster-Tag eine Katze bekommen, selbige zwar gleich in der Stuben und im Hauß herum lauffen lassen, 5. Abend aber nach einander auf die Cammer oben auf den Boden eingesperret, um daselbst des Nachts

Tags in der Zacharischen Hauß die Wachte gehalten, seye Abends nach Hause gegangen, und habe, nachdem sie das Licht angezündet, solches auch in dem Hauß-Aehren brennend hangen lassen, sich wieder in der Zacharischen Hauß, umb ihre beyde Kinder, welche darinnen gewesen, abzuhohlen, begeben, und sich eine gute halbe Stunde darinn aufgehalten, hierauff sey sie mit ihren Kindern nach Hauß gangen. 43. Wer denselbigen Abend und dieselbige Nacht bey ihr in ihrer Stube gewesen? Sie wisse von nichts, es wäre niemand bey ihr gewesen, als der liebe GOtt und alle seine Heiligen, darauff verlasse sie sich, hoffe, dieselbe sollen bey ihr seyn, sie habe ein gut Gewissen, und hoffe die himmlische Crone durch ihre Unschuld zu bekommen. 44. Ob nicht damahlen des Abends, als es schon duncke! gewesen, ein ungewöhnliches Licht sich in ihrer Stuben sehen lassen? Nescit. Sie habe nichts gesehen, und wann sie solches gesehen, wolte sie es selbst gesagt haben, das Miracul müste daher entstanden seyn, weilen sie pflege in ihrer Stuben mit dem Stahl Feuer in den Zunder zu schlagen, hernach den angezündeten Zunder in Schäbenwerck zu legen, darmit herumb zu weiffen, und wenn solches Flammen fängt, dabey Strohe, und mit diesem brennenden Strohe das Licht anzuzünden, welches sie auch selbigen Abend gethan habe. Sie habe nichts gesehen, und weilen es andere Leut gesehen, sie aber nicht, so müsse es ein sonderbahr Verhängniß seyn, es wäre ein Greuel, wie sie es von andern fremden Leuten gehöret. Interrogata was dieses vor fremde Leute wären? Resp. Sie wisse dieselbe so gleich nicht zu nennen. Endlichen nennete sie Johann Hahn und Adam Engelhardt. Als sie nun erinnert wurde, daß dieses keine fremde Leute wären. Resp. Sie wisse sonst keine kremde Leute. 45. Ob nicht damahlen in ihrer Stuben bey der Eck-Säulen sich etwas herfür gethan, welches sehr groß gewesen? Nescit. 46. Was dieses gewesen? Nescit. 47. Ob nicht dieses grosse Ding gleichsam den Arm jemanden zugereichet und in ihrer Stuben mit jemand herum gewischet, als ob es mit jemand tantzete? Nescit. 48. Ob nicht Inquisita mit diesem grossen Ding in ihrer Stuben getantzet habe? Negat. 49. Ob nicht Inquisita des andern Tags von dem Amts Vogt allhier wegen dieses den Abend vorher und sonst in ihrer Stuben gesehenen Dings und hellen Lichts befraget worden? Affirmat. 50. Was sie darauf geantwortet habe? Sie habe geantwortet, sie wisse es nicht, es müste daher rühren, weilen sie pflege ihre Katze des Abends auf den Boden zu bringen, und das Licht in den Hauß Aehren zu hangen, sie hätte sich aber hierinnen verschwätzet, und habe selbigen Abend nicht bey Licht, sondern des Abends noch bey Tag die Katze auf den Boden gebracht, denn sie habe von Andreas Sieborgers Eheweib den andern Oster-Tag eine Katze bekommen, selbige zwar gleich in der Stuben und im Hauß herum lauffen lassen, 5. Abend aber nach einander auf die Cammer oben auf den Boden eingesperret, um daselbst des Nachts

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[312/0320] Tags in der Zacharischen Hauß die Wachte gehalten, seye Abends nach Hause gegangen, und habe, nachdem sie das Licht angezündet, solches auch in dem Hauß-Aehren brennend hangen lassen, sich wieder in der Zacharischen Hauß, umb ihre beyde Kinder, welche darinnen gewesen, abzuhohlen, begeben, und sich eine gute halbe Stunde darinn aufgehalten, hierauff sey sie mit ihren Kindern nach Hauß gangen. 43. Wer denselbigen Abend und dieselbige Nacht bey ihr in ihrer Stube gewesen? Sie wisse von nichts, es wäre niemand bey ihr gewesen, als der liebe GOtt und alle seine Heiligen, darauff verlasse sie sich, hoffe, dieselbe sollen bey ihr seyn, sie habe ein gut Gewissen, und hoffe die himmlische Crone durch ihre Unschuld zu bekommen. 44. Ob nicht damahlen des Abends, als es schon duncke! gewesen, ein ungewöhnliches Licht sich in ihrer Stuben sehen lassen? Nescit. Sie habe nichts gesehen, und wann sie solches gesehen, wolte sie es selbst gesagt haben, das Miracul müste daher entstanden seyn, weilen sie pflege in ihrer Stuben mit dem Stahl Feuer in den Zunder zu schlagen, hernach den angezündeten Zunder in Schäbenwerck zu legen, darmit herumb zu weiffen, und wenn solches Flammen fängt, dabey Strohe, und mit diesem brennenden Strohe das Licht anzuzünden, welches sie auch selbigen Abend gethan habe. Sie habe nichts gesehen, und weilen es andere Leut gesehen, sie aber nicht, so müsse es ein sonderbahr Verhängniß seyn, es wäre ein Greuel, wie sie es von andern fremden Leuten gehöret. Interrogata was dieses vor fremde Leute wären? Resp. Sie wisse dieselbe so gleich nicht zu nennen. Endlichen nennete sie Johann Hahn und Adam Engelhardt. Als sie nun erinnert wurde, daß dieses keine fremde Leute wären. Resp. Sie wisse sonst keine kremde Leute. 45. Ob nicht damahlen in ihrer Stuben bey der Eck-Säulen sich etwas herfür gethan, welches sehr groß gewesen? Nescit. 46. Was dieses gewesen? Nescit. 47. Ob nicht dieses grosse Ding gleichsam den Arm jemanden zugereichet und in ihrer Stuben mit jemand herum gewischet, als ob es mit jemand tantzete? Nescit. 48. Ob nicht Inquisita mit diesem grossen Ding in ihrer Stuben getantzet habe? Negat. 49. Ob nicht Inquisita des andern Tags von dem Amts Vogt allhier wegen dieses den Abend vorher und sonst in ihrer Stuben gesehenen Dings und hellen Lichts befraget worden? Affirmat. 50. Was sie darauf geantwortet habe? Sie habe geantwortet, sie wisse es nicht, es müste daher rühren, weilen sie pflege ihre Katze des Abends auf den Boden zu bringen, und das Licht in den Hauß Aehren zu hangen, sie hätte sich aber hierinnen verschwätzet, und habe selbigen Abend nicht bey Licht, sondern des Abends noch bey Tag die Katze auf den Boden gebracht, denn sie habe von Andreas Sieborgers Eheweib den andern Oster-Tag eine Katze bekommen, selbige zwar gleich in der Stuben und im Hauß herum lauffen lassen, 5. Abend aber nach einander auf die Cammer oben auf den Boden eingesperret, um daselbst des Nachts

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Zitationshilfe: Thomasius, Christian: Ernsthaffte, aber doch Muntere und Vernünfftige Thomasische Gedancken und Errinnerungen über allerhand außerlesene Juristische Händel. Zweyter Theil. Halle, 1724, S. 312. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ernsthaffte02_1724/320>, abgerufen am 25.11.2024.