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Thomasius, Christian: Ernsthaffte, aber doch Muntere und Vernünfftige Thomasische Gedancken und Errinnerungen über allerhand außerlesene Juristische Händel. Erster Theil. Halle, 1723.

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seinen Gemahlinnen erwehnet, wird der Leser gantz richtig in denen Gedichten unsers Hanß Sachsens in des dritten Buchs 1. Theil p. 530. seq. und in des fünfften Buchs dritten Theil am Ende p. 154. seq. finden; und wird ein jeder vernünfftiger Mensch dem guten Hanß Sachsen, daß er seine zwey Weiber mit dem Gemahl-Titel belegt, nicht zum Stoltz ausdeuten, wenn er bedenckt, daß dieses damahls so gebräuchlich gewesen, wie unter andern D. Luthers Auslegung des 6. Gebots in dem kleinen Catechismo jederman unterrichtet.

Summarische Benennung etlicher aus seinen operibus hieher gehöriger Schrifften.

§. XLIII. Nun habe ich zwar gar vieles in Hanß Sachsens Schrifften gefunden, das ich dem Herrn Quaerenten wieder mit Poetischen Sachen zu regaliren hätte können beydrucken lassen, als z. E. aus des ersten Buchs dritten Theil fol. 222. b. seq. 1. die Comödie von einem Vater und zwey Söhnen, davon der eine zu karg, der andere zu verschwenderisch war, die aber beyde zu Vertheidigung ihrer Laster gar viele Sprüche aus heiliger Schrifft anzuführen wissen, und darinnen unserm Herrn Quaerenten nichts nachgeben. Ferner aus besagten dritten Theil fol. 301. a. des Klaffers Zung: ingleichen fol. 303. b. den Streuner und Klaffer aus dem 21. Capitel Jesus Syrachs. Item fol. 332. seq. den Eigennutz, das greuliche Thier, mit seinen zwölff Eigenschafften, sonderlich denen Eberzähnen, da er unter andern diese nachdrückliche Worte braucht.

Durch Gesetz, Statut, und Policey, Haut er der Löcher mancherley.

Noch fol. 334. b. seq. die Vergleichung eines kargen reichen Mannes mit einer Sau in 40. Stücken. Aus dem vierten Theil fol. 395. b. eine artige Beschreibung der Wanckelmüthigkeit (als mit welcher die Leute von melancholico sanguinischen Temperament, ihrer gewöhnlichen Hartnäckigkeit unbeschadet, insgemein sehr geplagt sind,) und fol. 489. b. von einem Neidischen und Geitzigen: Aus des andern Buchs vierten Theil p. 85. die Fabel von Schmeichler und Warhafften bey dem Affen-König: aus des dritten Buchs dritten Theil p. 84. seq. das Fastnachtsspiel: die Warheit will niemand herbergen; ingleichen p. 75. seq. den unersättlichen Geitzhunger: Aus des vierten Buchs andern Theil p. 220. seq. drey Philosophische Sprüche wieder den Neid, Müßiggang und Geitz. p. 239. seq. die Vergleichung eines geitzigen Mannes mit einer Otter. Aus des fünfften Buchs ersten Theil p. 23. & 88. den 14. und 53. Psalm von denen Thoren, die in ihren Hertzen sprechen: es ist kein GOtt; aus dem andern Theil p. 238. seq. von neun Stücken, die in Armuth bringen 1. Bauen, 2. Bergwerck, 3. Alchymie, 4. Haderey, 5. Rechten, 6. Pracht, 7. Bu-

seinen Gemahlinnen erwehnet, wird der Leser gantz richtig in denen Gedichten unsers Hanß Sachsens in des dritten Buchs 1. Theil p. 530. seq. und in des fünfften Buchs dritten Theil am Ende p. 154. seq. finden; und wird ein jeder vernünfftiger Mensch dem guten Hanß Sachsen, daß er seine zwey Weiber mit dem Gemahl-Titel belegt, nicht zum Stoltz ausdeuten, wenn er bedenckt, daß dieses damahls so gebräuchlich gewesen, wie unter andern D. Luthers Auslegung des 6. Gebots in dem kleinen Catechismo jederman unterrichtet.

Summarische Benennung etlicher aus seinen operibus hieher gehöriger Schrifften.

§. XLIII. Nun habe ich zwar gar vieles in Hanß Sachsens Schrifften gefunden, das ich dem Herrn Quaerenten wieder mit Poetischen Sachen zu regaliren hätte können beydrucken lassen, als z. E. aus des ersten Buchs dritten Theil fol. 222. b. seq. 1. die Comödie von einem Vater und zwey Söhnen, davon der eine zu karg, der andere zu verschwenderisch war, die aber beyde zu Vertheidigung ihrer Laster gar viele Sprüche aus heiliger Schrifft anzuführen wissen, und darinnen unserm Herrn Quaerenten nichts nachgeben. Ferner aus besagten dritten Theil fol. 301. a. des Klaffers Zung: ingleichen fol. 303. b. den Streuner und Klaffer aus dem 21. Capitel Jesus Syrachs. Item fol. 332. seq. den Eigennutz, das greuliche Thier, mit seinen zwölff Eigenschafften, sonderlich denen Eberzähnen, da er unter andern diese nachdrückliche Worte braucht.

Durch Gesetz, Statut, und Policey, Haut er der Löcher mancherley.

Noch fol. 334. b. seq. die Vergleichung eines kargen reichen Mannes mit einer Sau in 40. Stücken. Aus dem vierten Theil fol. 395. b. eine artige Beschreibung der Wanckelmüthigkeit (als mit welcher die Leute von melancholico sanguinischen Temperament, ihrer gewöhnlichen Hartnäckigkeit unbeschadet, insgemein sehr geplagt sind,) und fol. 489. b. von einem Neidischen und Geitzigen: Aus des andern Buchs vierten Theil p. 85. die Fabel von Schmeichler und Warhafften bey dem Affen-König: aus des dritten Buchs dritten Theil p. 84. seq. das Fastnachtsspiel: die Warheit will niemand herbergen; ingleichen p. 75. seq. den unersättlichen Geitzhunger: Aus des vierten Buchs andern Theil p. 220. seq. drey Philosophische Sprüche wieder den Neid, Müßiggang und Geitz. p. 239. seq. die Vergleichung eines geitzigen Mannes mit einer Otter. Aus des fünfften Buchs ersten Theil p. 23. & 88. den 14. und 53. Psalm von denen Thoren, die in ihren Hertzen sprechen: es ist kein GOtt; aus dem andern Theil p. 238. seq. von neun Stücken, die in Armuth bringen 1. Bauen, 2. Bergwerck, 3. Alchymie, 4. Haderey, 5. Rechten, 6. Pracht, 7. Bu-

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seinen Gemahlinnen erwehnet, wird der Leser gantz                      richtig in denen Gedichten unsers Hanß Sachsens in des dritten Buchs 1. Theil p.                      530. seq. und in des fünfften Buchs dritten Theil am Ende p. 154. seq. finden;                      und wird ein jeder vernünfftiger Mensch dem guten Hanß Sachsen, daß er seine                      zwey Weiber mit dem Gemahl-Titel belegt, nicht zum Stoltz ausdeuten, wenn er                      bedenckt, daß dieses damahls so gebräuchlich gewesen, wie unter andern D.                      Luthers Auslegung des 6. Gebots in dem kleinen Catechismo jederman unterrichtet.</p>
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[326/0342] seinen Gemahlinnen erwehnet, wird der Leser gantz richtig in denen Gedichten unsers Hanß Sachsens in des dritten Buchs 1. Theil p. 530. seq. und in des fünfften Buchs dritten Theil am Ende p. 154. seq. finden; und wird ein jeder vernünfftiger Mensch dem guten Hanß Sachsen, daß er seine zwey Weiber mit dem Gemahl-Titel belegt, nicht zum Stoltz ausdeuten, wenn er bedenckt, daß dieses damahls so gebräuchlich gewesen, wie unter andern D. Luthers Auslegung des 6. Gebots in dem kleinen Catechismo jederman unterrichtet. §. XLIII. Nun habe ich zwar gar vieles in Hanß Sachsens Schrifften gefunden, das ich dem Herrn Quaerenten wieder mit Poetischen Sachen zu regaliren hätte können beydrucken lassen, als z. E. aus des ersten Buchs dritten Theil fol. 222. b. seq. 1. die Comödie von einem Vater und zwey Söhnen, davon der eine zu karg, der andere zu verschwenderisch war, die aber beyde zu Vertheidigung ihrer Laster gar viele Sprüche aus heiliger Schrifft anzuführen wissen, und darinnen unserm Herrn Quaerenten nichts nachgeben. Ferner aus besagten dritten Theil fol. 301. a. des Klaffers Zung: ingleichen fol. 303. b. den Streuner und Klaffer aus dem 21. Capitel Jesus Syrachs. Item fol. 332. seq. den Eigennutz, das greuliche Thier, mit seinen zwölff Eigenschafften, sonderlich denen Eberzähnen, da er unter andern diese nachdrückliche Worte braucht. Durch Gesetz, Statut, und Policey, Haut er der Löcher mancherley. Noch fol. 334. b. seq. die Vergleichung eines kargen reichen Mannes mit einer Sau in 40. Stücken. Aus dem vierten Theil fol. 395. b. eine artige Beschreibung der Wanckelmüthigkeit (als mit welcher die Leute von melancholico sanguinischen Temperament, ihrer gewöhnlichen Hartnäckigkeit unbeschadet, insgemein sehr geplagt sind,) und fol. 489. b. von einem Neidischen und Geitzigen: Aus des andern Buchs vierten Theil p. 85. die Fabel von Schmeichler und Warhafften bey dem Affen-König: aus des dritten Buchs dritten Theil p. 84. seq. das Fastnachtsspiel: die Warheit will niemand herbergen; ingleichen p. 75. seq. den unersättlichen Geitzhunger: Aus des vierten Buchs andern Theil p. 220. seq. drey Philosophische Sprüche wieder den Neid, Müßiggang und Geitz. p. 239. seq. die Vergleichung eines geitzigen Mannes mit einer Otter. Aus des fünfften Buchs ersten Theil p. 23. & 88. den 14. und 53. Psalm von denen Thoren, die in ihren Hertzen sprechen: es ist kein GOtt; aus dem andern Theil p. 238. seq. von neun Stücken, die in Armuth bringen 1. Bauen, 2. Bergwerck, 3. Alchymie, 4. Haderey, 5. Rechten, 6. Pracht, 7. Bu-

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Zitationshilfe: Thomasius, Christian: Ernsthaffte, aber doch Muntere und Vernünfftige Thomasische Gedancken und Errinnerungen über allerhand außerlesene Juristische Händel. Erster Theil. Halle, 1723, S. 326. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ernsthaffte01_1723/342>, abgerufen am 27.11.2024.