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Thomasius, Christian: Einleitung zu der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), 1691.

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Vorrede.
trauet/ oder daß er mir sonsten ex liberalitate
eine völlige Sächsische Frist mit einigen Dila-
tionibus
einräumen wollen/ so kame dieses
Specimen erst nach vier oder fünff Monden
nach Distribuirung des Titels an das Tage-
Licht. Es wurden auch die einzelen Bogen/
die bey dem Drucker nach Anleitung des
Symboli Kaysers Augusti verfertiget worden/
so heimlich gehalten/ daß ich/ wie gerne
ich bey Zeiten meines Jrrthums mich wolte
entnehmen lassen/ eine gute Zeit davon nichts
zu sehen bekommen konte/ massen es scharff ver-
boten war/ kein Exemplar wegzugeben. Und
könte es seyn/ daß sich vielleicht der Autor be-
fahret hätte/ ich möchte/ wenn ich sein examen
so geschwind zu sehen kriegte/ mit meiner Ant-
wort etwa eher fertig seyn/ als er mit seinen
Fragstücken. Doch schaffte mir endlich ein
guter Freund noch ziemlich zeitig die ersten vier
Bogen/ welche ich sehr begierig und mit gutem
Bedacht gelesen/ auch mir zu destobesserer
Nachricht excerpta daraus gemacht: Aus
welchen ich aber so viel gesehen/ daß ich keiner
weitern Curiosität die folgenden Bogen zu le-
sen würde vonnöthen haben/ weil ich schon aus
diesen Specimine Speciminis, klar und deut-

lich

Vorrede.
trauet/ oder daß er mir ſonſten ex liberalitate
eine voͤllige Saͤchſiſche Friſt mit einigen Dila-
tionibus
einraͤumen wollen/ ſo kame dieſes
Specimen erſt nach vier oder fuͤnff Monden
nach Diſtribuirung des Titels an das Tage-
Licht. Es wurden auch die einzelen Bogen/
die bey dem Drucker nach Anleitung des
Symboli Kayſers Auguſti verfertiget worden/
ſo heimlich gehalten/ daß ich/ wie gerne
ich bey Zeiten meines Jrrthums mich wolte
entnehmen laſſen/ eine gute Zeit davon nichts
zu ſehen bekommen konte/ maſſen es ſcharff ver-
boten war/ kein Exemplar wegzugeben. Und
koͤnte es ſeyn/ daß ſich vielleicht der Autor be-
fahret haͤtte/ ich moͤchte/ wenn ich ſein examen
ſo geſchwind zu ſehen kriegte/ mit meiner Ant-
wort etwa eher fertig ſeyn/ als er mit ſeinen
Fragſtuͤcken. Doch ſchaffte mir endlich ein
guter Freund noch ziemlich zeitig die erſten vier
Bogen/ welche ich ſehr begierig und mit gutem
Bedacht geleſen/ auch mir zu deſtobeſſerer
Nachricht excerpta daraus gemacht: Aus
welchen ich aber ſo viel geſehen/ daß ich keiner
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[31/0049] Vorrede. trauet/ oder daß er mir ſonſten ex liberalitate eine voͤllige Saͤchſiſche Friſt mit einigen Dila- tionibus einraͤumen wollen/ ſo kame dieſes Specimen erſt nach vier oder fuͤnff Monden nach Diſtribuirung des Titels an das Tage- Licht. Es wurden auch die einzelen Bogen/ die bey dem Drucker nach Anleitung des Symboli Kayſers Auguſti verfertiget worden/ ſo heimlich gehalten/ daß ich/ wie gerne ich bey Zeiten meines Jrrthums mich wolte entnehmen laſſen/ eine gute Zeit davon nichts zu ſehen bekommen konte/ maſſen es ſcharff ver- boten war/ kein Exemplar wegzugeben. Und koͤnte es ſeyn/ daß ſich vielleicht der Autor be- fahret haͤtte/ ich moͤchte/ wenn ich ſein examen ſo geſchwind zu ſehen kriegte/ mit meiner Ant- wort etwa eher fertig ſeyn/ als er mit ſeinen Fragſtuͤcken. Doch ſchaffte mir endlich ein guter Freund noch ziemlich zeitig die erſten vier Bogen/ welche ich ſehr begierig und mit gutem Bedacht geleſen/ auch mir zu deſtobeſſerer Nachricht excerpta daraus gemacht: Aus welchen ich aber ſo viel geſehen/ daß ich keiner weitern Curioſitaͤt die folgenden Bogen zu le- ſen wuͤrde vonnoͤthen haben/ weil ich ſchon aus dieſen Specimine Speciminis, klar und deut- lich

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Zitationshilfe: Thomasius, Christian: Einleitung zu der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), 1691, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_einleitungvernufftlehre_1691/49>, abgerufen am 24.11.2024.