Thomasius, Christian: Einleitung zu der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), 1691.Classen warer u. warscheinl. Dinge 73. Dannenhero wollen wir uns wieder zu 74. Das meiste ja fast alles/ was wir von 75. Und ob wir schon von denen Thieren/ 76. Also sind wir nun wieder an den Men- der R 2
Claſſen warer u. warſcheinl. Dinge 73. Dannenhero wollen wir uns wieder zu 74. Das meiſte ja faſt alles/ was wir von 75. Und ob wir ſchon von denen Thieren/ 76. Alſo ſind wir nun wieder an den Men- der R 2
<TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0277" n="259"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Claſſen warer u. warſcheinl. Dinge</hi> </fw><lb/> <p>73. Dannenhero wollen wir uns wieder zu<lb/> denen <hi rendition="#fr">erdenen</hi> Coͤrpern wenden/ und geſtehen<lb/> unſere Unwißheit/ daß wir nicht gewiß begreif-<lb/> fen koͤnnen/ ob unter denenſelben ſolche Coͤr-<lb/> per ſind/ die <hi rendition="#fr">niemahlen</hi> leben/ ja wir halten<lb/> vielmehr wahrſcheinlicher zu ſeyn/ daß die<lb/><hi rendition="#fr">Steine/ Metallen</hi> und <hi rendition="#fr">Mineralien</hi> unter<lb/> der Erden ſo wohl <hi rendition="#fr">wachſen/</hi> als die <hi rendition="#fr">Pflan-<lb/> tzen</hi> und <hi rendition="#fr">Baͤume</hi> uͤber der Erden.</p><lb/> <p>74. Das meiſte ja faſt alles/ was wir von<lb/> beyden (<hi rendition="#fr">Pflantzen</hi> und <hi rendition="#fr">Steinen</hi> <hi rendition="#aq">&c.</hi>) verſte-<lb/> hen/ iſt nur <hi rendition="#fr">wahrſcheinlich</hi> und <hi rendition="#fr">ungewiß/</hi><lb/> und wenn wir mit unſerer Vernunfft tauſend<lb/> Jahr daruͤber <hi rendition="#aq">ſpeculir</hi>ten.</p><lb/> <p>75. Und ob wir ſchon von denen <hi rendition="#fr">Thieren/</hi><lb/> als die unſern Weſen naͤher kommen/ noch<lb/> mehrere gewiſſe Erkaͤntnuͤß haben/ ſo iſt doch<lb/> auch dieſelbige ſo geringe und wenig/ daß nach<lb/><hi rendition="#aq">proportion</hi> gegen 100000. <hi rendition="#fr">Wahrſchein-<lb/> ligkeiten</hi> kaum eine <hi rendition="#fr">unſtreitige Warheit</hi><lb/> kan rorgebracht werden.</p><lb/> <p>76. Alſo ſind wir nun wieder an den <hi rendition="#fr">Men-<lb/> ſchen</hi> ſelbſt kommen. Dieſer/ wenn er die Er-<lb/> kaͤntnuͤß/ die er von ſich ſelbſt haben kan/ gegen<lb/> die Warheiten/ die er von andern Dingen zu<lb/> erlangen ſucht/ haͤlt/ befindet er/ daß gleichwie<lb/> <fw place="bottom" type="sig">R 2</fw><fw place="bottom" type="catch">der</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [259/0277]
Claſſen warer u. warſcheinl. Dinge
73. Dannenhero wollen wir uns wieder zu
denen erdenen Coͤrpern wenden/ und geſtehen
unſere Unwißheit/ daß wir nicht gewiß begreif-
fen koͤnnen/ ob unter denenſelben ſolche Coͤr-
per ſind/ die niemahlen leben/ ja wir halten
vielmehr wahrſcheinlicher zu ſeyn/ daß die
Steine/ Metallen und Mineralien unter
der Erden ſo wohl wachſen/ als die Pflan-
tzen und Baͤume uͤber der Erden.
74. Das meiſte ja faſt alles/ was wir von
beyden (Pflantzen und Steinen &c.) verſte-
hen/ iſt nur wahrſcheinlich und ungewiß/
und wenn wir mit unſerer Vernunfft tauſend
Jahr daruͤber ſpeculirten.
75. Und ob wir ſchon von denen Thieren/
als die unſern Weſen naͤher kommen/ noch
mehrere gewiſſe Erkaͤntnuͤß haben/ ſo iſt doch
auch dieſelbige ſo geringe und wenig/ daß nach
proportion gegen 100000. Wahrſchein-
ligkeiten kaum eine unſtreitige Warheit
kan rorgebracht werden.
76. Alſo ſind wir nun wieder an den Men-
ſchen ſelbſt kommen. Dieſer/ wenn er die Er-
kaͤntnuͤß/ die er von ſich ſelbſt haben kan/ gegen
die Warheiten/ die er von andern Dingen zu
erlangen ſucht/ haͤlt/ befindet er/ daß gleichwie
der
R 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |