Thomasius, Christian: Einleitung zu der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), 1691.ersten und unbeweißlichen Warh. 40. Ja sprift du/ wer versichert mich aber 41. Gewiß/ wenn du deinen eigenen Sin- 42. Dein Einwurff aber ist sehr unver- 43. Denn antworte mir doch/ woher weist 44. Wenn wir nun dieses praesupponi- 45. Was aber die euserlichen Sinne (nach L
erſten und unbeweißlichen Warh. 40. Ja ſprift du/ wer verſichert mich aber 41. Gewiß/ wenn du deinen eigenen Sin- 42. Dein Einwurff aber iſt ſehr unver- 43. Denn antworte mir doch/ woher weiſt 44. Wenn wir nun dieſes præſupponi- 45. Was aber die euſerlichen Sinne (nach L
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erſten und unbeweißlichen Warh.
40. Ja ſprift du/ wer verſichert mich aber
dieſer Warheit/ daß ich geſund bin und wa-
che. Jch habe gleichwohl offte im Traume
gemeinet/ daß ich wachete/ alſo kan ich mich
auch itzo wohl triegen.
41. Gewiß/ wenn du deinen eigenen Sin-
nen und deiner innerlichen Vergewiſſerung
nicht trauen willſt/ ſo kan ich dir nicht helffen/
weil dieſes præſuppoſitum unter die un-
erweißlichen Warheiten mit gehoͤret.
42. Dein Einwurff aber iſt ſehr unver-
nuͤnfftig. Denn du ſolteſt daraus nur ſo viel
ſchluͤſſen/ daß ein traumender Menſch das
criterium veritatis nicht zubrauchen wiſſe/
und ſiehe nur/ wie du dich ſelbſt ſchlaͤgſt.
43. Denn antworte mir doch/ woher weiſt
du denn/ daß dich dein Traum betrogen hat/
wenn er dir vorſtellete/ daß du wacheteſt/
war es nicht das folgende wachen/ daß dich
dieſes Jrrthums uͤberzeugete?
44. Wenn wir nun dieſes præſupponi-
ret haben/ ſo iſt ferner zu wiſſen/ daß der in-
nerliche Sinn/ wie wir oben denſelben be-
ſchrieben haben/ den Menſchen niemahls/ auch
nur wahrſcheinlich/ betrogen habe.
45. Was aber die euſerlichen Sinne
(nach
L
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