Thomasius, Christian: Einleitung zu der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), 1691.Das 5. H. von der Warheit &c. Mensch/ eine kalte Glut ist weder in unsernVerstande noch ausser demselben/ sondern ein blosses gar nichts bedeutendes Wort/ das sich also weder zur harmonie noch disharmo- nie schickt/ und weder wahr noch falsch werden kan. 48. (4) Daß weil jede harmonie eine 49. (5) Daß von denen zweiffelhaffti- Das
Das 5. H. von der Warheit &c. Menſch/ eine kalte Glut iſt weder in unſernVerſtande noch auſſer demſelben/ ſondern ein bloſſes gar nichts bedeutendes Wort/ das ſich alſo weder zur harmonie noch diſharmo- nie ſchickt/ und weder wahr noch falſch werden kan. 48. (4) Daß weil jede harmonie eine 49. (5) Daß von denen zweiffelhaffti- Das
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Das 5. H. von der Warheit &c.
Menſch/ eine kalte Glut iſt weder in unſern
Verſtande noch auſſer demſelben/ ſondern ein
bloſſes gar nichts bedeutendes Wort/ das ſich
alſo weder zur harmonie noch diſharmo-
nie ſchickt/ und weder wahr noch falſch
werden kan.
48. (4) Daß weil jede harmonie eine
relation, dieſe aber allezeit zwey Dinge er-
fordert/ daß eigentlich zu reden in conceptu
termini ſimplicis weder veritas noch falſi-
tas ſey/ ſondern daß beyde zum wenigſten ei-
ne propoſition erfordern.
49. (5) Daß von denen zweiffelhaffti-
gen Gedancken oder qvæſtionibus animi
keine Warheit oder Falſchheit geſagt werden
koͤnne/ ſondern bloß von denen unzweiffel-
hafften/ die etwas bejahen oder verneinen.
Denn jene haben allezeit pro objecto
eine unerkante Sache.
Das
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