Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Thomasius, Christian: Einleitung zu der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), 1691.

Bild:
<< vorherige Seite

wohl in privat-als öffentlichen conver-
sationen
durchgehends das beste von mir
geredet/ und meine unschuldigen actio-
nes justificir
et/ auch solcher gestalt/ wie-
wohl ohne Dero intention meine Wider-
sacher nicht wenig mortificiret. Zu ge-
schweigen/ daß Selbige bey der für ei-
niger Zeit mit mir erfolgten mutation,
bey der ich die Wercke Göttlicher Vorse-
hung allenhalben gespühret/ durch Dero
vielgültige recommendation mir nicht
wenig Gnade Hoher Personen zugewen-
det. Wannenhero meine Obligenheit
in Mangel anderer Gelegenheiten erfor-
dert/ zum wenigsten in Zuschreibung die-
ses meinen geringen Buchs/ die mir biß-
hiro erzeigte vielfältige Freundschafft öf-
fentlich zu rühmen/ und Eurer Ma-
gnificenz
mich als einen danckbegie-
rigen Schuldener darzustellen. Wie-
wohl ich nicht läugnen kan/ daß bey die-
ser Zuschrifft ich auch zugleich ein ziemli-
ches Absehen auff meinen eigenen Vor-
theil gehabt. Meine Feinde haben ei-

nige

wohl in privat-als oͤffentlichen conver-
ſationen
durchgehends das beſte von mir
geredet/ und meine unſchuldigen actio-
nes juſtificir
et/ auch ſolcher geſtalt/ wie-
wohl ohne Dero intention meine Wider-
ſacher nicht wenig mortificiret. Zu ge-
ſchweigen/ daß Selbige bey der fuͤr ei-
niger Zeit mit mir erfolgten mutation,
bey der ich die Wercke Goͤttlicher Vorſe-
hung allenhalben geſpuͤhret/ durch Dero
vielguͤltige recommendation mir nicht
wenig Gnade Hoher Perſonen zugewen-
det. Wannenhero meine Obligenheit
in Mangel anderer Gelegenheiten erfor-
dert/ zum wenigſten in Zuſchreibung die-
ſes meinen geringen Buchs/ die mir biß-
hiro erzeigte vielfaͤltige Freundſchafft oͤf-
fentlich zu ruͤhmen/ und Eurer Ma-
gnificenz
mich als einen danckbegie-
rigen Schuldener darzuſtellen. Wie-
wohl ich nicht laͤugnen kan/ daß bey die-
ſer Zuſchrifft ich auch zugleich ein ziemli-
ches Abſehen auff meinen eigenen Vor-
theil gehabt. Meine Feinde haben ei-

nige
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0015"/>
wohl in <hi rendition="#aq">privat-</hi>als o&#x0364;ffentlichen <hi rendition="#aq">conver-<lb/>
&#x017F;ationen</hi> durchgehends das be&#x017F;te von mir<lb/>
geredet/ und meine un&#x017F;chuldigen <hi rendition="#aq">actio-<lb/>
nes ju&#x017F;tificir</hi>et/ auch &#x017F;olcher ge&#x017F;talt/ wie-<lb/>
wohl ohne Dero <hi rendition="#aq">intention</hi> meine Wider-<lb/>
&#x017F;acher nicht wenig <hi rendition="#aq">mortificiret.</hi> Zu ge-<lb/>
&#x017F;chweigen/ daß Selbige bey der fu&#x0364;r ei-<lb/>
niger Zeit mit mir erfolgten <hi rendition="#aq">mutation,</hi><lb/>
bey der ich die Wercke Go&#x0364;ttlicher Vor&#x017F;e-<lb/>
hung allenhalben ge&#x017F;pu&#x0364;hret/ durch Dero<lb/>
vielgu&#x0364;ltige <hi rendition="#aq">recommendation</hi> mir nicht<lb/>
wenig Gnade Hoher Per&#x017F;onen zugewen-<lb/>
det. Wannenhero meine Obligenheit<lb/>
in Mangel anderer Gelegenheiten erfor-<lb/>
dert/ zum wenig&#x017F;ten in Zu&#x017F;chreibung die-<lb/>
&#x017F;es meinen geringen Buchs/ die mir biß-<lb/>
hiro erzeigte vielfa&#x0364;ltige Freund&#x017F;chafft o&#x0364;f-<lb/>
fentlich zu ru&#x0364;hmen/ und <hi rendition="#fr">Eurer</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ma-<lb/>
gnificenz</hi></hi> mich als einen danckbegie-<lb/>
rigen Schuldener darzu&#x017F;tellen. Wie-<lb/>
wohl ich nicht la&#x0364;ugnen kan/ daß bey die-<lb/>
&#x017F;er Zu&#x017F;chrifft ich auch zugleich ein ziemli-<lb/>
ches Ab&#x017F;ehen auff meinen eigenen Vor-<lb/>
theil gehabt. Meine Feinde haben ei-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">nige</fw><lb/></p>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[0015] wohl in privat-als oͤffentlichen conver- ſationen durchgehends das beſte von mir geredet/ und meine unſchuldigen actio- nes juſtificiret/ auch ſolcher geſtalt/ wie- wohl ohne Dero intention meine Wider- ſacher nicht wenig mortificiret. Zu ge- ſchweigen/ daß Selbige bey der fuͤr ei- niger Zeit mit mir erfolgten mutation, bey der ich die Wercke Goͤttlicher Vorſe- hung allenhalben geſpuͤhret/ durch Dero vielguͤltige recommendation mir nicht wenig Gnade Hoher Perſonen zugewen- det. Wannenhero meine Obligenheit in Mangel anderer Gelegenheiten erfor- dert/ zum wenigſten in Zuſchreibung die- ſes meinen geringen Buchs/ die mir biß- hiro erzeigte vielfaͤltige Freundſchafft oͤf- fentlich zu ruͤhmen/ und Eurer Ma- gnificenz mich als einen danckbegie- rigen Schuldener darzuſtellen. Wie- wohl ich nicht laͤugnen kan/ daß bey die- ſer Zuſchrifft ich auch zugleich ein ziemli- ches Abſehen auff meinen eigenen Vor- theil gehabt. Meine Feinde haben ei- nige

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_einleitungvernufftlehre_1691
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_einleitungvernufftlehre_1691/15
Zitationshilfe: Thomasius, Christian: Einleitung zu der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), 1691, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_einleitungvernufftlehre_1691/15>, abgerufen am 23.11.2024.