Thomasius, Christian: Einleitung zu der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), 1691.Menschl. Vern. u. deren Wirckung. 12. Aber inwendig findest du so wohl an 13. Sprichst du gleich/ es hätte der Mensch 14. Nun wohl dann/ vieleicht wissen die 15. Aber du hältest dieses für thöricht/ denn 16. Doch G 2
Menſchl. Vern. u. deren Wirckung. 12. Aber inwendig findeſt du ſo wohl an 13. Sprichſt du gleich/ es haͤtte der Menſch 14. Nun wohl dann/ vieleicht wiſſen die 15. Aber du haͤlteſt dieſes fuͤr thoͤricht/ denn 16. Doch G 2
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Menſchl. Vern. u. deren Wirckung.
12. Aber inwendig findeſt du ſo wohl an
Thieren als Menſchen Gehirne/ Hertz/ Lun-
gen/ Leber/ Eingeweide/ Blut/ Pulß-und
Sennadern u. ſ. w.
13. Sprichſt du gleich/ es haͤtte der Menſch
nach proportion mehr Gehirne als ein Och-
ſe/ ſein Blut ſey mehr und waͤrmer als an-
dere Thiere/ die Sennadern ſeyn anders ge-
ordnet/ als in andern Thieren/ das Zwerch-
fell ſey mit dem Hertzbaͤndel gleichſam verei-
niget u. ſ. w. ſo wird man dir entgegen ſetzen/
daß auch eine Beſtie/ was die innerſte Theile
betrifft/ nicht durchgehends ſo beſchaffen ſey/
als die andere; und ein anderer wird vielleicht
wollen obſerviret haben/ daß ein Eſel nach
proportion mehr Gehirne habe/ als ein
Menſche.
14. Nun wohl dann/ vieleicht wiſſen die
Thiere ſelbſten den Unterſcheid beſſer/ der zwi-
ſchen ihnen iſt und dir. Derowegen frage
dieſelben.
15. Aber du haͤlteſt dieſes fuͤr thoͤricht/ denn
ſagſt du/ die Thiere koͤnnen nicht mit mir re-
den. Es iſt wahr/ auch die Affen koͤnnen nicht.
Siehe/ da haſt du vielleicht den begehrten Un-
terſcheid.
16. Doch
G 2
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