Thomasius, Christian: Einleitung zu der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), 1691.Das 3. Hauptstück von der 2. Er ist etwas/ das ist kein Zweiffel; Er 3. So wird man auch nicht leichte den Men- 4. Derowegen müssen wir uns hier etwas ver-
Das 3. Hauptſtuͤck von der 2. Er iſt etwas/ das iſt kein Zweiffel; Er 3. So wird man auch nicht leichte den Men- 4. Derowegen muͤſſen wir uns hier etwas ver-
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Das 3. Hauptſtuͤck von der
2. Er iſt etwas/ das iſt kein Zweiffel; Er
iſt eine Creatur ſeines Schoͤpffers der Geburt
und Sterben unterworffen/ das zeiget ihm
die taͤgliche Erfahrung. So darff man ſich
auch nicht befahren/ daß man ihn mit denen
Engeln vermiſchen werde. Denn von die-
ſen weiß die Vernunfft ohne dem nichts/ ſon-
dern ſie glaubet hierinnen der heiligen Schrifft/
ob ſie gleich keine klahre Erkaͤntnuͤß von denen
Engeln hat.
3. So wird man auch nicht leichte den Men-
ſchen mit denen himmliſchen Coͤrpern/ als
Sonnen Mond und Sternen in eine Claſſe
ſetzen/ vielweniger mit denen Baͤumen/ Stei-
nen/ Metallen/ Mineralien und andern der-
gleichen Dingen vermiſchen. Alſo bleiben
alleine die Thiere uͤbrig/ als welche unter al-
len Creaturen/ die umb uns ſind/ dem Men-
ſchen am naͤchſten kommen/ ſo gar/ daß auch et-
liche/ als die Affen/ bey denen/ die nicht genau
ſich in acht nehmen/ fuͤr halbe Menſchen paßi-
ren koͤnnen.
4. Derowegen muͤſſen wir uns hier etwas
laͤnger auffhalten/ und den Unterſcheid/ der zwi-
ſchen denen Menſchen und Beſtien iſt/ etwas
genauer unterſuchen/ umb uns deſtomehr zu
ver-
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