Thomasius, Christian: Von der Kunst Vernünfftig und Tugendhafft zu lieben. Halle (Saale), 1692.das Gute u. Böse zu erkennen überhaupt. geschwinde dieselbe auff unterschiedene undzumahln widerwärtige Dinge fallen läst/ weil dadurch die von GOtt eingeführte harmonische Veränderung auff beyderley Weise verändert wird. 37. Dieses/ was wir bisher angemercket/ et- 38. Jn der Machine seines Leibes ist zuför- 39. Dieses Leben ist nicht alleine gut/ son- 40. Der Tod ist theils böse theils gut. Böse/ wir B
das Gute u. Boͤſe zu erkennen uͤberhaupt. geſchwinde dieſelbe auff unterſchiedene undzumahln widerwaͤrtige Dinge fallen laͤſt/ weil dadurch die von GOtt eingefuͤhrte harmoniſche Veraͤnderung auff beyderley Weiſe veraͤndert wird. 37. Dieſes/ was wir bisher angemercket/ et- 38. Jn der Machine ſeines Leibes iſt zufoͤr- 39. Dieſes Leben iſt nicht alleine gut/ ſon- 40. Der Tod iſt theils boͤſe theils gut. Boͤſe/ wir B
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das Gute u. Boͤſe zu erkennen uͤberhaupt.
geſchwinde dieſelbe auff unterſchiedene und
zumahln widerwaͤrtige Dinge fallen laͤſt/ weil
dadurch die von GOtt eingefuͤhrte harmoniſche
Veraͤnderung auff beyderley Weiſe veraͤndert
wird.
37. Dieſes/ was wir bisher angemercket/ et-
was deutlicher zu begreiffen/ ſo beſtehet des
Menſchen Weſen theils in einem Leibe/ der
von der Machine des Leibes der Beſtien nicht
allzuſehr enſchieden iſt/ theils in einer Seele/ die
da dencket.
38. Jn der Machine ſeines Leibes iſt zufoͤr-
derſt des Leibes Leben zu betrachten/ welches in
eineꝛ proportionirlichen Bewegung des Gebluͤts
und anderer Saͤffte in denen Blut- und Puls-
Adern/ und andern innerlichen Theilen beſtehet.
39. Dieſes Leben iſt nicht alleine gut/ ſon-
dern auch der Grund alles Guten; und was
daſſelbige erhaͤlt/ das iſt/ was die/ von Gott
geordnete Proportion befoͤrdert/ und die Be-
wegung des Gebluͤts und anderer Saͤffte weder
hemmet noch allzugeſchwinde fort treibet/ iſt auch
gut; was aber dieſelbe langſam macht/ oder
allzuſehr ſchaͤrffet/ das liſt boͤſe.
40. Der Tod iſt theils boͤſe theils gut. Boͤſe/
ſo ferne durch des Menſchen Vorſatz oder Nach-
laͤßigkeit ſeine Dauerung unterbrochen wird.
Gut ſo ferne derſelbe nichts mehr andeutet/ als
das natuͤrliche Lebens Ende. Denn das Leben
iſt gantz gut/ und alſo auch deſſelben Ende/ und
wir
B
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Zitationshilfe: | Thomasius, Christian: Von der Kunst Vernünfftig und Tugendhafft zu lieben. Halle (Saale), 1692, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_einleitungsittenlehre_1692/49>, abgerufen am 04.03.2025. |