Thomasius, Christian: Von der Kunst Vernünfftig und Tugendhafft zu lieben. Halle (Saale), 1692.Zuschrifft. anbefohlen. Sie sind also beschaffen/ daßSie daß Lob einer Privat-Person/ wie ich bin/ übersteigen/ und mein Temperament ist am wenigsten geschickt jemand einen Pane- gyricum zu machen; Jedoch wird jederman/ dem die Gnade wiederfahren/ Ewre Hoch-Fürstliche Durchlauchtigkeit zu kennen/ oder Sie nur zu seben/ mich von aller Schmeicheley loß sprechen/ wenn ich sage/ daß Ewrer Hoch-Fürstlichen Durchlauchtigkeit gantzes Leben aus Ehre und Liebe zusammen gesetzet sey. Die Freundligkeit/ mit welcher Ewre Hoch- Fürstliche Durchlauchtigkeit jeder- man begegnen/ den Sie Jhrer Anrede wür- digen/ ziehet aller Hertzen an sich/ dieselbige zu lieben/ und die aus Dero Augen hervor leuchtende ernsthaffte Großmuth/ vermischet diese Liebe mit einer unterthänigen Ehrfurcht/ und Vertrauens-vollen Respect. So nehmen dann Ewre Hoch- lassen
Zuſchrifft. anbefohlen. Sie ſind alſo beſchaffen/ daßSie daß Lob einer Privat-Perſon/ wie ich bin/ uͤberſteigen/ und mein Temperament iſt am wenigſten geſchickt jemand einen Pane- gyricum zu machen; Jedoch wird jederman/ dem die Gnade wiederfahren/ Ewre Hoch-Fuͤrſtliche Durchlauchtigkeit zu kennen/ oder Sie nur zu ſeben/ mich von aller Schmeicheley loß ſprechen/ wenn ich ſage/ daß Ewrer Hoch-Fuͤrſtlichen Durchlauchtigkeit gantzes Leben aus Ehre und Liebe zuſammen geſetzet ſey. Die Freundligkeit/ mit welcher Ewre Hoch- Fuͤrſtliche Durchlauchtigkeit jeder- man begegnen/ den Sie Jhrer Anrede wuͤr- digen/ ziehet aller Hertzen an ſich/ dieſelbige zu lieben/ und die aus Dero Augen hervor leuchtende ernſthaffte Großmuth/ vermiſchet dieſe Liebe mit einer unterthaͤnigen Ehrfurcht/ und Vertrauens-vollen Reſpect. So nehmen dann Ewre Hoch- laſſen
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Zuſchrifft.
anbefohlen. Sie ſind alſo beſchaffen/ daß
Sie daß Lob einer Privat-Perſon/ wie ich
bin/ uͤberſteigen/ und mein Temperament
iſt am wenigſten geſchickt jemand einen Pane-
gyricum zu machen; Jedoch wird jederman/
dem die Gnade wiederfahren/ Ewre
Hoch-Fuͤrſtliche Durchlauchtigkeit
zu kennen/ oder Sie nur zu ſeben/ mich von
aller Schmeicheley loß ſprechen/ wenn ich
ſage/ daß Ewrer Hoch-Fuͤrſtlichen
Durchlauchtigkeit gantzes Leben aus
Ehre und Liebe zuſammen geſetzet ſey. Die
Freundligkeit/ mit welcher Ewre Hoch-
Fuͤrſtliche Durchlauchtigkeit jeder-
man begegnen/ den Sie Jhrer Anrede wuͤr-
digen/ ziehet aller Hertzen an ſich/ dieſelbige
zu lieben/ und die aus Dero Augen hervor
leuchtende ernſthaffte Großmuth/ vermiſchet
dieſe Liebe mit einer unterthaͤnigen Ehrfurcht/
und Vertrauens-vollen Reſpect.
So nehmen dann Ewre Hoch-
Fuͤrſtliche Durchlauchtigkeit dieſe oͤf-
fentliche Bezeugung meiner unterthaͤnigſten
Liebe und Hochachtung in Gnaden an/ und
laſſen
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