Thomasius, Christian: Außübung Der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), [1691].andere zu verstehen. Elend auff der Welt seyn kan/ als wenn er vonder Weißheit und Tugend entblösset bleibet/ und sich muthwillig in einen Zustand setzet/ der nothwendig mit allen erdencklichen Unglück umbgeben seyn muß. 11. Ja ein solcher Zuhörer muß sich auch 12. Weil dann guten Theils die Jugend 13. (1.)
andere zu verſtehen. Elend auff der Welt ſeyn kan/ als weñ er vonder Weißheit und Tugend entbloͤſſet bleibet/ und ſich muthwillig in einen Zuſtand ſetzet/ der nothwendig mit allen erdencklichen Ungluͤck umbgeben ſeyn muß. 11. Ja ein ſolcher Zuhoͤrer muß ſich auch 12. Weil dann guten Theils die Jugend 13. (1.)
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andere zu verſtehen.
Elend auff der Welt ſeyn kan/ als weñ er von
der Weißheit und Tugend entbloͤſſet bleibet/
und ſich muthwillig in einen Zuſtand ſetzet/ der
nothwendig mit allen erdencklichen Ungluͤck
umbgeben ſeyn muß.
11. Ja ein ſolcher Zuhoͤrer muß ſich auch
beſorgen/ daß er mit ſeiner Nachlaͤßigkeit/
Mißtrauen und Verachtung ſeines Lehrers/
deſſen Deutligkeit/ Treue und Freund-
ligkeit erſtecket. Denn ein Lehrer wird ver-
droſſen/ ſich ferner angelegen ſeyn zu laſſen/
ſeine Lehren deutlich zu machen/ wenn der Zu-
hoͤrer nachlaͤßig iſt/ und nicht achtung drauff
giebet. Und was nutzt einem Lehrer ſeine
Treue/ wenn der Zuhoͤrer ein ſtetes Miß-
trauen zu ihm hat. Ja wie kan er endlich
fortfahren freundlich und leutſelig gegen dem
Zuhoͤrer zu ſeyn/ wenn ihn dieſer nicht ach-
tet/ ſondern allen Verdruß anthut.
12. Weil dann guten Theils die Jugend
durch allgemeine Fehler und Jrrthuͤmer ver-
leitet/ ihre attention, Vertrauen und Liebe ge-
gen die Lehrer ohnbedachtſam hindert und un-
terdruͤckt/ wollen wir ihnen zu gute etliche
Lectiones geben/ ſich dadurch dieſer Fehler
zu entbrechen.
13. (1.)
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