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Thomasius, Christian: Außübung Der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), [1691].

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Das 2. H von der Geschickligkeit
wenn er euch rauchrichten Gritze/ und mit
stinckichten Fett gemachtes Wasser muß
vorsetzte/ und mahnete euch an/ ihr soltet frisch
essen/ denn von Wasser muß und Grütze wür-
de man groß und starck.

147. Nun siehe dich wieder umb/ was man
dir für Trachten in den Disput ationibus und
andern gelehrt seyn sollenden Schrifften vor-
setzt/ und ob man nicht beynahe der abge-
schmackten Meinung sey/ es könne kein gelehrt
Buch geschrieben werden/ daß nicht secundum
quatuor genera causarum
eingerichtet wäre.
Und gewiß/ wir Juristen haben selbst nicht
Ursache/ uns in diesem Stücke vor andern Ge-
lehrten breit zu machen.

148. Endlich setze dem Leser keine leeren
Worte
vor/ da nichts darhinter ist. Denn
wie wolte dir es gefallen wenn man dich zu Ga-
ste bäte/ und legte dir kein Brodt vor/ oder setz-
te dir lauter Schau-Essen vor/ deren du nicht
geniessen köntest.

149. Der Verstand eines weisen Mannes
ist begierig Wahrheit in deiner Schrifft zu
finden/ und du kanst seine Begierde nicht bes-
ser stillen/ als wenn du ihm dieselbe mit Hauf-
fen giebst/ und mit vergeblichen Worten

nicht

Das 2. H von der Geſchickligkeit
wenn er euch rauchrichten Gritze/ und mit
ſtinckichten Fett gemachtes Waſſer muß
vorſetzte/ und mahnete euch an/ ihr ſoltet friſch
eſſen/ denn von Waſſer muß und Gruͤtze wuͤr-
de man groß und ſtarck.

147. Nun ſiehe dich wieder umb/ was man
dir fuͤr Trachten in den Diſput ationibus und
andern gelehrt ſeyn ſollenden Schrifften vor-
ſetzt/ und ob man nicht beynahe der abge-
ſchmackten Meinung ſey/ es koͤnne kein gelehrt
Buch geſchrieben werden/ daß nicht ſecundum
quatuor genera cauſarum
eingerichtet waͤre.
Und gewiß/ wir Juriſten haben ſelbſt nicht
Urſache/ uns in dieſem Stuͤcke vor andern Ge-
lehrten breit zu machen.

148. Endlich ſetze dem Leſer keine leeren
Worte
vor/ da nichts darhinter iſt. Denn
wie wolte dir es gefallen wenn man dich zu Ga-
ſte baͤte/ und legte dir kein Brodt vor/ oder ſetz-
te dir lauter Schau-Eſſen vor/ deren du nicht
genieſſen koͤnteſt.

149. Der Verſtand eines weiſen Mannes
iſt begierig Wahrheit in deiner Schrifft zu
finden/ und du kanſt ſeine Begierde nicht beſ-
ſer ſtillen/ als wenn du ihm dieſelbe mit Hauf-
fen giebſt/ und mit vergeblichen Worten

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[146/0172] Das 2. H von der Geſchickligkeit wenn er euch rauchrichten Gritze/ und mit ſtinckichten Fett gemachtes Waſſer muß vorſetzte/ und mahnete euch an/ ihr ſoltet friſch eſſen/ denn von Waſſer muß und Gruͤtze wuͤr- de man groß und ſtarck. 147. Nun ſiehe dich wieder umb/ was man dir fuͤr Trachten in den Diſput ationibus und andern gelehrt ſeyn ſollenden Schrifften vor- ſetzt/ und ob man nicht beynahe der abge- ſchmackten Meinung ſey/ es koͤnne kein gelehrt Buch geſchrieben werden/ daß nicht ſecundum quatuor genera cauſarum eingerichtet waͤre. Und gewiß/ wir Juriſten haben ſelbſt nicht Urſache/ uns in dieſem Stuͤcke vor andern Ge- lehrten breit zu machen. 148. Endlich ſetze dem Leſer keine leeren Worte vor/ da nichts darhinter iſt. Denn wie wolte dir es gefallen wenn man dich zu Ga- ſte baͤte/ und legte dir kein Brodt vor/ oder ſetz- te dir lauter Schau-Eſſen vor/ deren du nicht genieſſen koͤnteſt. 149. Der Verſtand eines weiſen Mannes iſt begierig Wahrheit in deiner Schrifft zu finden/ und du kanſt ſeine Begierde nicht beſ- ſer ſtillen/ als wenn du ihm dieſelbe mit Hauf- fen giebſt/ und mit vergeblichen Worten nicht

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Zitationshilfe: Thomasius, Christian: Außübung Der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), [1691], S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ausuebungvernunfftlehre_1691/172>, abgerufen am 24.11.2024.