Thomasius, Christian: Außübung Der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), [1691].die Warheit andern beyzubringen. 43. Uber dieses so ist auch die Vorstellung 44. Wann wir bißhero von der Deutlig- 45. Aber wo findestu viel solche Leute. Der oder
die Warheit andern beyzubringen. 43. Uber dieſes ſo iſt auch die Vorſtellung 44. Wann wir bißhero von der Deutlig- 45. Aber wo findeſtu viel ſolche Leute. Der oder
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0119" n="93"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">die Warheit andern beyzubringen.</hi> </fw><lb/> <p>43. Uber dieſes ſo iſt auch die <hi rendition="#fr">Vorſtellung<lb/> der Warheit</hi> deshalben nicht aller <hi rendition="#fr">Zierligkeit</hi><lb/> beraubet/ oder vielmehr es iſt kein nothwendig<lb/> Stuͤck zur <hi rendition="#fr">Zierligkeit/</hi> daß man <hi rendition="#fr">dunckel</hi><lb/> ſchreiben muͤſſe. Was iſt wohl netter geſetzt/<lb/> als des <hi rendition="#fr">Herrn</hi> <hi rendition="#aq">Pufendorffs</hi> Schrifften. Aber<lb/> was iſt auch deutlicher? Und ich glaube/ man<lb/> werde in denen von <hi rendition="#fr">meinem ſeeligen Vater</hi><lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">edirten</hi></hi> Buͤchern gleichfalls eine zierliche leich-<lb/> tigkeit und Deutligkeit antreffen.</p><lb/> <p>44. Wann wir bißhero von der Deutlig-<lb/> keit und deren nothwendigkeit geredet/ ſo ver-<lb/> ſtehet es ſich nun von ſich ſelbſt/ daß du auch<lb/><hi rendition="#fr">treu und</hi> <hi rendition="#aq">fidel</hi> <hi rendition="#fr">in deinen Unterweiſungen<lb/> ſeyn muſt/</hi> ſie moͤgen nun ſchrifftlich oder<lb/> muͤndlich geſchehen; du magſt Gelehrte oder<lb/> Ungelehrte vor dir haben. Denn wie wilt du<lb/> deutlich ſeyn/ wenn du nicht <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">fidel</hi></hi> biſt? Jndem<lb/> ein untreuer Lehrmeiſter kein beſſer Mittel<lb/> weiß dem andern die Lehre ſauer zu machen/<lb/> alß daß er alles auff das dunckelſte und zwey-<lb/> deutigſte vorbringe-</p><lb/> <p>45. Aber wo findeſtu viel ſolche Leute. <hi rendition="#fr">Der<lb/> Eigennutz/ die Ehrſucht</hi> und der <hi rendition="#fr">Neid/</hi> uͤ-<lb/> ber die wir nur itzo geklaget/ treibet viel <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Pro-<lb/> feſſores</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Scribenten</hi></hi> an/ mit der wahren<lb/> <fw place="bottom" type="catch">oder</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [93/0119]
die Warheit andern beyzubringen.
43. Uber dieſes ſo iſt auch die Vorſtellung
der Warheit deshalben nicht aller Zierligkeit
beraubet/ oder vielmehr es iſt kein nothwendig
Stuͤck zur Zierligkeit/ daß man dunckel
ſchreiben muͤſſe. Was iſt wohl netter geſetzt/
als des Herrn Pufendorffs Schrifften. Aber
was iſt auch deutlicher? Und ich glaube/ man
werde in denen von meinem ſeeligen Vater
edirten Buͤchern gleichfalls eine zierliche leich-
tigkeit und Deutligkeit antreffen.
44. Wann wir bißhero von der Deutlig-
keit und deren nothwendigkeit geredet/ ſo ver-
ſtehet es ſich nun von ſich ſelbſt/ daß du auch
treu und fidel in deinen Unterweiſungen
ſeyn muſt/ ſie moͤgen nun ſchrifftlich oder
muͤndlich geſchehen; du magſt Gelehrte oder
Ungelehrte vor dir haben. Denn wie wilt du
deutlich ſeyn/ wenn du nicht fidel biſt? Jndem
ein untreuer Lehrmeiſter kein beſſer Mittel
weiß dem andern die Lehre ſauer zu machen/
alß daß er alles auff das dunckelſte und zwey-
deutigſte vorbringe-
45. Aber wo findeſtu viel ſolche Leute. Der
Eigennutz/ die Ehrſucht und der Neid/ uͤ-
ber die wir nur itzo geklaget/ treibet viel Pro-
feſſores und Scribenten an/ mit der wahren
oder
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ausuebungvernunfftlehre_1691 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ausuebungvernunfftlehre_1691/119 |
Zitationshilfe: | Thomasius, Christian: Außübung Der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), [1691], S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ausuebungvernunfftlehre_1691/119>, abgerufen am 28.07.2024. |