Thomasius, Christian: Ausübung Der SittenLehre. Halle (Saale), 1696.nach denen untersch. Mein. der Gelehr. Affecten könten nicht alleine/ sondern müstenauch von einem weisen und tugendhafften Mann bezäumet/ und gäntzlich ausgereutet werden; d) wiewohl sie demselben noch eine leichte und geringe Bewegung zuliessen/ die sie mit einer Narbe vergliechen/ und kleine Vermu- thungen oder Schatten der Affecten zu nennen pflegten. e) 17. So konte es auch nicht anders seyn/ sie 18. Sie hatten vier Haupt-Affecten/ zwey das d) Seneca lib. 2. de ira c. 12. & epist. 85. p. m. 336. sq. e) Seneca lib. 1. de Ira c. 16. f) Seneca lib. 1. de Ira cap. 3. D
nach denen unterſch. Mein. der Gelehr. Affecten koͤnten nicht alleine/ ſondern muͤſtenauch von einem weiſen und tugendhafften Mann bezaͤumet/ und gaͤntzlich ausgereutet werden; d) wiewohl ſie demſelben noch eine leichte und geringe Bewegung zulieſſen/ die ſie mit einer Narbe vergliechen/ und kleine Vermu- thungen oder Schatten der Affecten zu nennen pflegten. e) 17. So konte es auch nicht anders ſeyn/ ſie 18. Sie hatten vier Haupt-Affecten/ zwey das d) Seneca lib. 2. de ira c. 12. & epiſt. 85. p. m. 336. ſq. e) Seneca lib. 1. de Ira c. 16. f) Seneca lib. 1. de Ira cap. 3. D
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nach denen unterſch. Mein. der Gelehr.
Affecten koͤnten nicht alleine/ ſondern muͤſten
auch von einem weiſen und tugendhafften
Mann bezaͤumet/ und gaͤntzlich ausgereutet
werden; d) wiewohl ſie demſelben noch eine
leichte und geringe Bewegung zulieſſen/ die ſie
mit einer Narbe vergliechen/ und kleine Vermu-
thungen oder Schatten der Affecten zu nennen
pflegten. e)
17. So konte es auch nicht anders ſeyn/ ſie
muſten auch ſagen/ daß die unvernuͤnfftigen
Thiere keines Affects theilhafftig waͤren/ ſon-
dern nur einige denen Affecten gleichende Trie-
be des Leibes haͤtten. f)
18. Sie hatten vier Haupt-Affecten/ zwey
gegen das Gute/ und zwey gegen das Boͤſe/
zwey die auf das gegenwaͤrtige/ und zwey die auf
das zukuͤnfftige zielen. Die Begierde/ (Cupi-
ditas, Libido) die Frende oder Wolluſt/ (Læ-
titia, voluptas) die Furcht (Metus) und der
Kummer oder Schmertz. (Ægritudo) dieſen
ſetzten ſie bey einem weiſen Manne drey gute
Leidenſchafften oder Bewegungen entgegen:
Den Willen/ (Voluntatem) das Vergnuͤgen
(Gaudium) und die Behutſamkeit; (Cautio-
nem) durch den Willen verſtunden ſie ein ver-
nuͤnfftiges Verlangen des abweſenden Guten/
welches ſie der Begierde entgegen ſetzten; durch
das
d) Seneca lib. 2. de ira c. 12. & epiſt. 85. p. m. 336. ſq.
e) Seneca lib. 1. de Ira c. 16.
f) Seneca lib. 1. de Ira
cap. 3.
D
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