Thomasius, Christian: Ausübung Der SittenLehre. Halle (Saale), 1696.Das 13. H. Von denen euserl. Kennzeichen Kunst wird deutlicher mit Exempeln/ als mit blos-sen Lebrsätzen gezeiget. n. 3. (2) Willstu andre Lente kennen lernen/ must du dich erst selbst kennen. n. 4. (3) Jn Erkäntnis anderer lege alle Affecten beyselt. n. 5. (4) Lerne das affectirte Thun und Lassen von dem natürlichen wohl entschelden. n. 6. (5) Halte unterschiedenes Thun und Lassen eines Menschen gegen einander. n. 7. (6) Gieb ihm acht auf das was er nicht verbergen will/ oder nicht verbergen kan. n. 8. (7) Gieb sonderlich acht auff der Menschen Müßig- gang/ Zorn/ und Neid. n. 9. Warumb die Men- schen entweder diese Affecten nicht bergen/ oder un- ter was für Praetext sie solche zu entschuldigen suchen. n. 10. Der Müßiggang bestehet nicht in schlaffen. n. 11. Auch nicht darinnen/ daß ein Mensch nichts oder wenig thäte. n. 12. Auch nicht darinnen/ daß einem die Arheit sauer werde. n 13. 14. Auch nicht darinnen/ daß ihm die Zeit zu lang wird. n. 15. 16. 17. 18. Die unruhige Ungedult ist Ursache/ daß denen Menschen die Zeit zu lang oder zu kurtz wird. Hand- greifliche Thorheit dieser Ungedult. n. 19. Das Wesen des Müßiggangs bestehet darinnen/ daß der Mensch in seinen Thun und Lassen bloß auff seine Lust siehet. n. 20. Dreyerley Classen des Menschlichen Thun und Lassens in ansehen des Mütziggangs und der Ar- beitsamkeit. n. 21. Etliches gehöret allezeit zum Müßiggang. n. 22. etliches mehrentheils/ n. 23. et- liches selten. n. 24. Nutzen dieser Classen/ zu Ent- scheidung des groben und subtilen Müßiggangs. n. 25. Ein gelahrter/ ja auch ein sehr gelahrter Mann kan doch auch in ausehen dieser seiner Ge- lahrheit ein grosser Müßiggäuger seyn. n. 26. Die grösien Polyhistores und Helluones librorum sind die grösten Müßiggänger n. 27. 28. Aus solchem studirenden Müßiggang kan man von eines Men- schen
Das 13. H. Von denen euſerl. Kennzeichen Kunſt wird deutlicher mit Exempeln/ als mit bloſ-ſen Lebrſaͤtzen gezeiget. n. 3. (2) Willſtu andre Lente kennen lernen/ muſt du dich erſt ſelbſt kennen. n. 4. (3) Jn Erkaͤntnis anderer lege alle Affecten beyſelt. n. 5. (4) Lerne das affectirte Thun und Laſſen von dem natuͤrlichen wohl entſchelden. n. 6. (5) Halte unterſchiedenes Thun und Laſſen eines Menſchen gegen einander. n. 7. (6) Gieb ihm acht auf das was er nicht verbergen will/ oder nicht verbergen kan. n. 8. (7) Gieb ſonderlich acht auff der Menſchen Muͤßig- gang/ Zorn/ und Neid. n. 9. Warumb die Men- ſchen entweder dieſe Affecten nicht bergen/ oder un- ter was fuͤr Prætext ſie ſolche zu entſchuldigen ſuchen. n. 10. Der Muͤßiggang beſtehet nicht in ſchlaffen. n. 11. Auch nicht darinnen/ daß ein Menſch nichts oder wenig thaͤte. n. 12. Auch nicht darinnen/ daß einem die Arheit ſauer werde. n 13. 14. Auch nicht darinnen/ daß ihm die Zeit zu lang wird. n. 15. 16. 17. 18. Die unruhige Ungedult iſt Urſache/ daß denen Menſchen die Zeit zu lang oder zu kurtz wird. Hand- greifliche Thorheit dieſer Ungedult. n. 19. Das Weſen des Muͤßiggangs beſtehet darinnen/ daß der Menſch in ſeinen Thun und Laſſen bloß auff ſeine Luſt ſiehet. n. 20. Dꝛeyerley Claſſen des Menſchlichen Thun und Laſſens in anſehen des Muͤtziggangs und der Ar- beitſamkeit. n. 21. Etliches gehoͤret allezeit zum Muͤßiggang. n. 22. etliches mehrentheils/ n. 23. et- liches ſelten. n. 24. Nutzen dieſer Claſſen/ zu Ent- ſcheidung des groben und ſubtilen Muͤßiggangs. n. 25. Ein gelahrter/ ja auch ein ſehr gelahrter Mann kan doch auch in auſehen dieſer ſeiner Ge- lahrheit ein groſſer Muͤßiggaͤuger ſeyn. n. 26. Die groͤſien Polyhiſtores und Helluones librorum ſind die groͤſten Muͤßiggaͤnger n. 27. 28. Aus ſolchem ſtudirenden Muͤßiggang kan man von eines Men- ſchen
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Das 13. H. Von denen euſerl. Kennzeichen
Kunſt wird deutlicher mit Exempeln/ als mit bloſ-
ſen Lebrſaͤtzen gezeiget. n. 3. (2) Willſtu andre Lente
kennen lernen/ muſt du dich erſt ſelbſt kennen. n. 4.
(3) Jn Erkaͤntnis anderer lege alle Affecten beyſelt.
n. 5. (4) Lerne das affectirte Thun und Laſſen von
dem natuͤrlichen wohl entſchelden. n. 6. (5) Halte
unterſchiedenes Thun und Laſſen eines Menſchen
gegen einander. n. 7. (6) Gieb ihm acht auf das was
er nicht verbergen will/ oder nicht verbergen kan. n. 8.
(7) Gieb ſonderlich acht auff der Menſchen Muͤßig-
gang/ Zorn/ und Neid. n. 9. Warumb die Men-
ſchen entweder dieſe Affecten nicht bergen/ oder un-
ter was fuͤr Prætext ſie ſolche zu entſchuldigen ſuchen.
n. 10. Der Muͤßiggang beſtehet nicht in ſchlaffen.
n. 11. Auch nicht darinnen/ daß ein Menſch nichts
oder wenig thaͤte. n. 12. Auch nicht darinnen/ daß
einem die Arheit ſauer werde. n 13. 14. Auch nicht
darinnen/ daß ihm die Zeit zu lang wird. n. 15. 16. 17.
18. Die unruhige Ungedult iſt Urſache/ daß denen
Menſchen die Zeit zu lang oder zu kurtz wird. Hand-
greifliche Thorheit dieſer Ungedult. n. 19. Das
Weſen des Muͤßiggangs beſtehet darinnen/ daß der
Menſch in ſeinen Thun und Laſſen bloß auff ſeine Luſt
ſiehet. n. 20. Dꝛeyerley Claſſen des Menſchlichen Thun
und Laſſens in anſehen des Muͤtziggangs und der Ar-
beitſamkeit. n. 21. Etliches gehoͤret allezeit zum
Muͤßiggang. n. 22. etliches mehrentheils/ n. 23. et-
liches ſelten. n. 24. Nutzen dieſer Claſſen/ zu Ent-
ſcheidung des groben und ſubtilen Muͤßiggangs.
n. 25. Ein gelahrter/ ja auch ein ſehr gelahrter
Mann kan doch auch in auſehen dieſer ſeiner Ge-
lahrheit ein groſſer Muͤßiggaͤuger ſeyn. n. 26. Die
groͤſien Polyhiſtores und Helluones librorum ſind
die groͤſten Muͤßiggaͤnger n. 27. 28. Aus ſolchem
ſtudirenden Muͤßiggang kan man von eines Men-
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