Thomasius, Christian: Ausübung Der SittenLehre. Halle (Saale), 1696.der drey Hauptlaster. von zimlicher Kostbarkeit seyn müßten. Bey bey-den würde eine unaffectirte submission wohl das meiste thun u. s. w. 50. Bey denen in gemeinen Leben vorkom- Ver- (a) Einleitung zur Sittenlehre. cap. 8. §. 6. seq. Aa 3
der drey Hauptlaſter. von zimlicher Koſtbarkeit ſeyn muͤßten. Bey bey-den wuͤrde eine unaffectirte ſubmisſion wohl das meiſte thun u. ſ. w. 50. Bey denen in gemeinen Leben vorkom- Ver- (a) Einleitung zur Sittenlehre. cap. 8. §. 6. ſeq. Aa 3
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der drey Hauptlaſter.
von zimlicher Koſtbarkeit ſeyn muͤßten. Bey bey-
den wuͤrde eine unaffectirte ſubmisſion wohl
das meiſte thun u. ſ. w.
50. Bey denen in gemeinen Leben vorkom-
menden Faͤllen laͤſſet ſich dieſes alles beſſer zeigen/
als wenn man nur ſo in abſtracto ſich ſelbſten
Exempel macht. Und muß man in dem ange-
fuͤhrten Exempel nicht dafuͤr halten/ als ob der
jenige/ ſo Wohlluſt mit Ehrgeitz ſtarck vermiſchet
hat/ von allen Maͤngeln befreyet und kein Miß-
trauen u. d. g. in ihm zu ſetzen waͤre/ ſondern es
ſind bey ihm eben dergleichen Anmerckungen und
cautelen vorzunehmen als bey den andern. Man
muß auch nicht meinen daß dieſe Regeln ſeine
Lebens-Art einzurichten unbetrieglich waͤren/
und man ſich darauff zu verlaſſen haͤtte.
Sondern es iſt damit alſo beſchaffen/ wie wir
anderswo (a) von denen Regeln der Geſund-
heit gemeldet. GOTT hat ſelbige dem Men-
ſchen geordnet darnach zu leben/ nicht aber ſich
ſelbſten dadurch zu verbinden. Und wenn dem-
nach der Menſch dieſelbigen nicht beobachtet und
in ſeine Geſundheit hinein ſtuͤrmet/ hat er kein gut
Gewiſſen daß er die ihm von GOtt in der Natur
geſetzte Mittel nicht gebrauchet und muthwillig
ſein Leben verkuͤrtzet. Lebet er aber darnach/ ſo
muß er ſich nicht einbilden/ als ob er dadurch ſein
Leben verlaͤngern muͤſſe/ und daß es ihm nicht feh-
len koͤnte. Sondern er muß bloß auff Gott ſein
Ver-
(a) Einleitung zur Sittenlehre. cap. 8. §. 6. ſeq.
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