Thomasius, Christian: Ausübung Der SittenLehre. Halle (Saale), 1696.
Ehr- U
Ehr- U
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <argument> <p> <hi rendition="#et"><pb facs="#f0317" n="305"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">der drey Haupt-Laſter.</hi></fw><lb/> Gluͤck und Ungluͤck ſelbſt mache/ iſt in gewiſſen<lb/> ob wohl gemeinen Verſtande falſch/ und auf ge-<lb/> wiſſe Maſſe wahr.. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n.</hi></hi> 26. Unterſchied zwiſchen<lb/> dem Heydniſchen Gluͤck und Goͤttlicher Fuͤrſehung/<lb/> ingleichen zwiſchen dem Gluͤck und Ungluͤck nach<lb/> dem Heydniſchen Verſtande heutiger Schein-Chri-<lb/> ſten/ und nach dem vernuͤnfftigen Verſtande der<lb/> Heyden. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n.</hi></hi> 27. Aus dem aͤuſſerlichen Scheine muß<lb/> man nicht ſo fort von den herrſchenden Gemuͤths-<lb/> Neigungen urtheilen. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n.</hi></hi> 28. Aus unterſchiedenen<lb/> Anſehen Leute von unterſchiedener <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">condition</hi></hi> muß<lb/> man nicht allemahl unterſchiedene Mixturen<lb/> ſchlieſſen. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n.</hi></hi> 29. Die Politiſche Regeln vom<lb/> kuͤnfftigen Gluͤck und Ungluͤck eines Menſchen ſind<lb/> nicht <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">uni<supplied>v</supplied>erſal</hi></hi> und unſtreitig. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n.</hi></hi> 30. Aus dem<lb/> Gluͤck und Ungluͤck eines Menſchen kan man von<lb/> ſeiner Gemuͤths-Miſchung nicht urtheilen. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n.</hi></hi> 31.<lb/> Eines Menſchen Gemuͤths-Miſchung endet ſich na-<lb/> tuͤrlicher Weiſe die Zeit ſeines Lebens nicht. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Præ-<lb/> judicia</hi>,</hi> aus denen die gegenſeitige Meinung ent-<lb/> ſtehet. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n.</hi></hi> 32. Ob die vernuͤnfftige Liebe nicht auch<lb/> mit Wohlluſt/ Ehr-Geitz und Geld-Geitz in eine<lb/> Mixtur koͤnne gebracht werden? <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n.</hi></hi> 33. Jeder<lb/> Menſch hat etwas vernuͤnfftige Liebe bey ſich. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n.</hi></hi> 34.<lb/> Vernuͤnfftige Liebe kan mit denen Laſtern nicht ge-<lb/> miſchet werden. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n.</hi></hi> 35. Jeder Menſch hat von<lb/> Wohlluſt/ Ehr-Geitz und Geld-Geitz etwas an ſich.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n.</hi></hi> 36. Die vernuͤnfftige Liebe wird bey allen Men-<lb/> ſchen von denen drey Haupt-Laſtern gefangen ge-<lb/> halten/ und unterdruckt. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n.</hi></hi> 37. Alſo iſt kein eini-<lb/> ger recht tugendhaffter Menſch in der Welt. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n.</hi></hi> 38.<lb/> Bey allen Menſchen iſt die vernuͤnfftige Liebe der<lb/> unterſte und geringſte <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">affect.</hi></hi> Urſachen/ warum<lb/> ich ſonſten anders gelehret. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n.</hi></hi> 39. Kein Menſch<lb/> thut was rechtſchaffen Gutes/ dabey Wohlluſt/<lb/> <fw place="bottom" type="sig">U</fw><fw place="bottom" type="catch">Ehr-</fw><lb/></hi> </p> </argument> </div> </body> </text> </TEI> [305/0317]
der drey Haupt-Laſter.
Gluͤck und Ungluͤck ſelbſt mache/ iſt in gewiſſen
ob wohl gemeinen Verſtande falſch/ und auf ge-
wiſſe Maſſe wahr.. n. 26. Unterſchied zwiſchen
dem Heydniſchen Gluͤck und Goͤttlicher Fuͤrſehung/
ingleichen zwiſchen dem Gluͤck und Ungluͤck nach
dem Heydniſchen Verſtande heutiger Schein-Chri-
ſten/ und nach dem vernuͤnfftigen Verſtande der
Heyden. n. 27. Aus dem aͤuſſerlichen Scheine muß
man nicht ſo fort von den herrſchenden Gemuͤths-
Neigungen urtheilen. n. 28. Aus unterſchiedenen
Anſehen Leute von unterſchiedener condition muß
man nicht allemahl unterſchiedene Mixturen
ſchlieſſen. n. 29. Die Politiſche Regeln vom
kuͤnfftigen Gluͤck und Ungluͤck eines Menſchen ſind
nicht univerſal und unſtreitig. n. 30. Aus dem
Gluͤck und Ungluͤck eines Menſchen kan man von
ſeiner Gemuͤths-Miſchung nicht urtheilen. n. 31.
Eines Menſchen Gemuͤths-Miſchung endet ſich na-
tuͤrlicher Weiſe die Zeit ſeines Lebens nicht. Præ-
judicia, aus denen die gegenſeitige Meinung ent-
ſtehet. n. 32. Ob die vernuͤnfftige Liebe nicht auch
mit Wohlluſt/ Ehr-Geitz und Geld-Geitz in eine
Mixtur koͤnne gebracht werden? n. 33. Jeder
Menſch hat etwas vernuͤnfftige Liebe bey ſich. n. 34.
Vernuͤnfftige Liebe kan mit denen Laſtern nicht ge-
miſchet werden. n. 35. Jeder Menſch hat von
Wohlluſt/ Ehr-Geitz und Geld-Geitz etwas an ſich.
n. 36. Die vernuͤnfftige Liebe wird bey allen Men-
ſchen von denen drey Haupt-Laſtern gefangen ge-
halten/ und unterdruckt. n. 37. Alſo iſt kein eini-
ger recht tugendhaffter Menſch in der Welt. n. 38.
Bey allen Menſchen iſt die vernuͤnfftige Liebe der
unterſte und geringſte affect. Urſachen/ warum
ich ſonſten anders gelehret. n. 39. Kein Menſch
thut was rechtſchaffen Gutes/ dabey Wohlluſt/
Ehr-
U
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ausuebungsittenlehre_1696 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ausuebungsittenlehre_1696/317 |
Zitationshilfe: | Thomasius, Christian: Ausübung Der SittenLehre. Halle (Saale), 1696, S. 305. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ausuebungsittenlehre_1696/317>, abgerufen am 24.07.2024. |