Thomasius, Christian: Ausübung Der SittenLehre. Halle (Saale), 1696.
Glück
Gluͤck
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Das 12. H. von der Vermiſchung
Keuſchheit. n. 10. Eine gute Haußwirthligkeit.
n. 11. Eine arbeitſame Munterkeit. n. 12. Eine
kluge an ſich Haltung des Zorns/ bis es Zeit iſt aus-
zubrechen. n. 13. Eine geſchickte Dienſtfertigkeit.
n. 14. Eine Welt-beruffene Gelahrheit. n. 15.
Aus der Miſchung endlich der Wohlluſt und des
Geld-Geitzes entſtehet ein ſehr elendes und miſera-
bles temperament, welches durch alle Claſſen beſchrie-
ben wird. n. 16. Dieſe Vermiſchungen alle fallen
gantz anders in die Augen/ nach dem unterſchiede-
nen Alter des Menſchen. n. 17. und der daraus ent-
ſtehenden Gelegenheit der converſation, welche auch
die geringſten pasſiones ſtarck irritiret. n. 18. Was
fuͤr ein Unterſchied zwiſchen der herrſchenden nnd
der durch die Gelegenheit ſtarck irritirten unterſten
pasſion ſey. n. 19. Viel Gelegenheiten machen eine
Gewohnheit. Dieſe wird nach Gelegenheit zur an-
dern Natur/ oder verdoppelt dieſelbe. n. 20. Stand
und Auferziehung thut das meiſte bey der Gewohn-
heit. Jedoch iſt zwiſchen der aus Gewonheit entſte-
henden andern Natur und der rechten erſten Natur
ein groſſer Unterſcheid. n. 21. Die Veraͤnderung der
Gluͤcks-Guͤter giebet auch denen Miſchungen der
Gemuͤths-Neigungen ein gantz ander Anſehen. n. 22.
Das Gluͤck des Menſchen dependiret nicht von ſei-
ner unterſchiedenen/ aus der unterſchiedenen Mi-
ſchung entſtehenden Geſchickligkeit und Verſtand des
Menſchen. n. 23. Jndem die wenigſten ſich Gele-
genheit zu ihren Begierden nach Willen verſchaffen
koͤnnen/ da hingegen anderen ſolche gleichſam zu-
flieſſet/ oder ſie ſelbige nicht gebrauchen. n. 24. Wie-
wohl jeder Menſch augenblicklich genung Gelegen-
heit hat/ ſeinen und ſeines Naͤheſten wahren Nutzen
zu befoͤrdern. n. 25. Daß ein Menſch ſich ſein
Gluͤck
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