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Thieß, Johann Otto: Unser Herr! in den lezten Tagen seines ersten und in den ersten Tagen seines andern Menschenlebens. Neue Aufl. Hannover, 1794.

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Abendmahlsandachten.
Beim Aufbruch zum Altar.

Ich seh mich umher nach euch, Brüder und Schwe-
stern in Christo, die ihr mit mir eines Brodes theil-
haftig
werden, mit mir euch für Glieder eines Leibes
erklären wollt. Nicht nach ungleichem Stand und
Würden reihen wir uns also izt an einander, sondern
nach gleichem Bedürfnis des Herzens fügen wir uns
an einander, sammeln uns unter ein Haupt. Euer
Gang und euer Stand, sei mir erbaulich wie euch der
meinige, und unsre Blikke begegnen sich in Andacht
und Bruderliebe. Wir stehen heute alle vor dem
Herrn, unserm Gott!



Beim Hinnahn zum Altar.
Ich komme, Friedensfürst, zu dir;
erbarmend rufst du ia auch mir,
den Frieden zu empfangen.
Die Sündenlast ist mir zu schwer;
o laß mein Herz von Trost nicht leer,
laß es die Ruh erlangen,
die iedem tiefgebeugten Geist,
der zu dir flieht, dein Wort verheißt.
Wer tröster mich, als du allein?
Wer macht mein Herz von Sünden rein?
Herr Jesu, Christ!
mein Trost, mein Licht! mein Trost, mein Licht!
verwirf mich armen Sünder nicht!


Beim Empfang des Brods.

"Ich bin das Brod des Lebens. Wer zu mir kommt,
den wird nicht hungern, und wer an mich gläubet,
den wird nimmermehr dürsten. Ich bin das leben-
dige Brod vom Himmel kommen, wer von diesem Brod
essen wird, der wird leben in Ewigkeit. Und das Brod,
das ich geben werde, ist mein Fleisch, welches ich geben
werde für das Leben der Welt." -- Herr, gieb uns
allewege solch Brod. -- "Der Geist ists, der da

leben-
Abendmahlsandachten.
Beim Aufbruch zum Altar.

Ich ſeh mich umher nach euch, Brüder und Schwe-
ſtern in Chriſto, die ihr mit mir eines Brodes theil-
haftig
werden, mit mir euch für Glieder eines Leibes
erklären wollt. Nicht nach ungleichem Stand und
Würden reihen wir uns alſo izt an einander, ſondern
nach gleichem Bedürfnis des Herzens fügen wir uns
an einander, ſammeln uns unter ein Haupt. Euer
Gang und euer Stand, ſei mir erbaulich wie euch der
meinige, und unſre Blikke begegnen ſich in Andacht
und Bruderliebe. Wir ſtehen heute alle vor dem
Herrn, unſerm Gott!



Beim Hinnahn zum Altar.
Ich komme, Friedensfürſt, zu dir;
erbarmend rufſt du ia auch mir,
den Frieden zu empfangen.
Die Sündenlaſt iſt mir zu ſchwer;
o laß mein Herz von Troſt nicht leer,
laß es die Ruh erlangen,
die iedem tiefgebeugten Geiſt,
der zu dir flieht, dein Wort verheißt.
Wer tröſter mich, als du allein?
Wer macht mein Herz von Sünden rein?
Herr Jeſu, Chriſt!
mein Troſt, mein Licht! mein Troſt, mein Licht!
verwirf mich armen Sünder nicht!


Beim Empfang des Brods.

Ich bin das Brod des Lebens. Wer zu mir kommt,
den wird nicht hungern, und wer an mich gläubet,
den wird nimmermehr dürſten. Ich bin das leben-
dige Brod vom Himmel kommen, wer von dieſem Brod
eſſen wird, der wird leben in Ewigkeit. Und das Brod,
das ich geben werde, iſt mein Fleiſch, welches ich geben
werde für das Leben der Welt.” — Herr, gieb uns
allewege ſolch Brod. — “Der Geiſt iſts, der da

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[199/0213] Abendmahlsandachten. Beim Aufbruch zum Altar. Ich ſeh mich umher nach euch, Brüder und Schwe- ſtern in Chriſto, die ihr mit mir eines Brodes theil- haftig werden, mit mir euch für Glieder eines Leibes erklären wollt. Nicht nach ungleichem Stand und Würden reihen wir uns alſo izt an einander, ſondern nach gleichem Bedürfnis des Herzens fügen wir uns an einander, ſammeln uns unter ein Haupt. Euer Gang und euer Stand, ſei mir erbaulich wie euch der meinige, und unſre Blikke begegnen ſich in Andacht und Bruderliebe. Wir ſtehen heute alle vor dem Herrn, unſerm Gott! Beim Hinnahn zum Altar. Ich komme, Friedensfürſt, zu dir; erbarmend rufſt du ia auch mir, den Frieden zu empfangen. Die Sündenlaſt iſt mir zu ſchwer; o laß mein Herz von Troſt nicht leer, laß es die Ruh erlangen, die iedem tiefgebeugten Geiſt, der zu dir flieht, dein Wort verheißt. Wer tröſter mich, als du allein? Wer macht mein Herz von Sünden rein? Herr Jeſu, Chriſt! mein Troſt, mein Licht! mein Troſt, mein Licht! verwirf mich armen Sünder nicht! Beim Empfang des Brods. “Ich bin das Brod des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern, und wer an mich gläubet, den wird nimmermehr dürſten. Ich bin das leben- dige Brod vom Himmel kommen, wer von dieſem Brod eſſen wird, der wird leben in Ewigkeit. Und das Brod, das ich geben werde, iſt mein Fleiſch, welches ich geben werde für das Leben der Welt.” — Herr, gieb uns allewege ſolch Brod. — “Der Geiſt iſts, der da leben-

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Zitationshilfe: Thieß, Johann Otto: Unser Herr! in den lezten Tagen seines ersten und in den ersten Tagen seines andern Menschenlebens. Neue Aufl. Hannover, 1794, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thiess_andachtsbuch_1794/213>, abgerufen am 22.11.2024.