beim Namen, bittet, beschwört ihn, zu öffnen, vergebens, keine Antwort! --
Jn voller Verzweiflung, weil er glaubt, David habe sich das Leben genommen, läßt Se- daine die Verwandten desselben rufen.
Unterdeß läuft er zu Doyen, einem Mitgliede der Academie, welcher damals gerade "die Ka- pelle des heiligen Gregorius" bei den Jnvaliden malte. Kein einziger von allen Rich- tern hatte sich Davids so eifrig angenommen, als er, und er war demselben bis zur Leiden- schaft zugethan. Sedaine theilte Doyen seine Besorgniß und seinen Verdacht mit, und bewog ihn ohne Schwierigkeit, mit nach der Wohnung der jungen Malers zu gehen.
Das Zimmer war noch immer verschlossen, und kein Geräusch ließ sich vernehmen. Beide rüttelten gewaltsam an der Thür, sie widersteht ihren Bemühungen, die Stille dauert fort.
Da rief Doyen mit lauter Stimme: "Da- vid! willst Du Deinen Neidern gewonnen Spiel geben? Glaube mir, sie werden sich über Deinen Tod herzlich freuen. Oeffne die Thür und laß Deinen unglücklichen Vorsatz fahren."
Diese Worte eines Kunstrichters, dessen
Leben
beim Namen, bittet, beſchwoͤrt ihn, zu oͤffnen, vergebens, keine Antwort! —
Jn voller Verzweiflung, weil er glaubt, David habe ſich das Leben genommen, laͤßt Se- daine die Verwandten deſſelben rufen.
Unterdeß laͤuft er zu Doyen, einem Mitgliede der Academie, welcher damals gerade „die Ka- pelle des heiligen Gregorius“ bei den Jnvaliden malte. Kein einziger von allen Rich- tern hatte ſich Davids ſo eifrig angenommen, als er, und er war demſelben bis zur Leiden- ſchaft zugethan. Sedaine theilte Doyen ſeine Beſorgniß und ſeinen Verdacht mit, und bewog ihn ohne Schwierigkeit, mit nach der Wohnung der jungen Malers zu gehen.
Das Zimmer war noch immer verſchloſſen, und kein Geraͤuſch ließ ſich vernehmen. Beide ruͤttelten gewaltſam an der Thuͤr, ſie widerſteht ihren Bemuͤhungen, die Stille dauert fort.
Da rief Doyen mit lauter Stimme: „Da- vid! willſt Du Deinen Neidern gewonnen Spiel geben? Glaube mir, ſie werden ſich uͤber Deinen Tod herzlich freuen. Oeffne die Thuͤr und laß Deinen ungluͤcklichen Vorſatz fahren.“
Dieſe Worte eines Kunſtrichters, deſſen
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Leben
beim Namen, bittet, beſchwoͤrt ihn, zu oͤffnen,
vergebens, keine Antwort! —
Jn voller Verzweiflung, weil er glaubt,
David habe ſich das Leben genommen, laͤßt Se-
daine die Verwandten deſſelben rufen.
Unterdeß laͤuft er zu Doyen, einem Mitgliede
der Academie, welcher damals gerade „die Ka-
pelle des heiligen Gregorius“ bei den
Jnvaliden malte. Kein einziger von allen Rich-
tern hatte ſich Davids ſo eifrig angenommen,
als er, und er war demſelben bis zur Leiden-
ſchaft zugethan. Sedaine theilte Doyen ſeine
Beſorgniß und ſeinen Verdacht mit, und bewog
ihn ohne Schwierigkeit, mit nach der Wohnung
der jungen Malers zu gehen.
Das Zimmer war noch immer verſchloſſen,
und kein Geraͤuſch ließ ſich vernehmen. Beide
ruͤttelten gewaltſam an der Thuͤr, ſie widerſteht
ihren Bemuͤhungen, die Stille dauert fort.
Da rief Doyen mit lauter Stimme: „Da-
vid! willſt Du Deinen Neidern gewonnen Spiel
geben? Glaube mir, ſie werden ſich uͤber Deinen
Tod herzlich freuen. Oeffne die Thuͤr und laß
Deinen ungluͤcklichen Vorſatz fahren.“
Dieſe Worte eines Kunſtrichters, deſſen
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Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thiers_david_1827/24>, abgerufen am 17.07.2024.
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