Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827.Leben schlagen. Galle, der die Kunst, den Stempel zuDenkmünzen zu schneiden, in Frankreich erneuert hat, erhielt den Auftrag dazu. Er unterzog sich dieser Arbeit mit besonderm Fleiß. Alle strebten nach dem Glück, dieselbe David in seinem Exil überreichen zu können. Doch wurde nur einer unter ihnen auserwählt, nämlich Gros, der die- sen Vorzug wohl verdiente. Diese Huldigung war für David von höherem Werth und rührte ihn mehr als alle übrigen, die er in seinem Le- ben erhalten hatte. Er zeigte die Denkmünze allen seinen Freunden, und gab sie allen Frem- den, die ihn auf ihrer Reise durch Brüssel be- suchten. Die Stadt Gand bewies David eine glei- Leben ſchlagen. Galle, der die Kunſt, den Stempel zuDenkmuͤnzen zu ſchneiden, in Frankreich erneuert hat, erhielt den Auftrag dazu. Er unterzog ſich dieſer Arbeit mit beſonderm Fleiß. Alle ſtrebten nach dem Gluͤck, dieſelbe David in ſeinem Exil uͤberreichen zu koͤnnen. Doch wurde nur einer unter ihnen auserwaͤhlt, naͤmlich Gros, der die- ſen Vorzug wohl verdiente. Dieſe Huldigung war fuͤr David von hoͤherem Werth und ruͤhrte ihn mehr als alle uͤbrigen, die er in ſeinem Le- ben erhalten hatte. Er zeigte die Denkmuͤnze allen ſeinen Freunden, und gab ſie allen Frem- den, die ihn auf ihrer Reiſe durch Bruͤſſel be- ſuchten. Die Stadt Gand bewies David eine glei- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0176" n="162"/><fw place="top" type="header">Leben</fw><lb/> ſchlagen. Galle, der die Kunſt, den Stempel zu<lb/> Denkmuͤnzen zu ſchneiden, in Frankreich erneuert<lb/> hat, erhielt den Auftrag dazu. Er unterzog ſich<lb/> dieſer Arbeit mit beſonderm Fleiß. Alle ſtrebten<lb/> nach dem Gluͤck, dieſelbe David in ſeinem Exil<lb/> uͤberreichen zu koͤnnen. Doch wurde nur einer<lb/> unter ihnen auserwaͤhlt, naͤmlich Gros, der die-<lb/> ſen Vorzug wohl verdiente. Dieſe Huldigung<lb/> war fuͤr David von hoͤherem Werth und ruͤhrte<lb/> ihn mehr als alle uͤbrigen, die er in ſeinem Le-<lb/> ben erhalten hatte. Er zeigte die Denkmuͤnze<lb/> allen ſeinen Freunden, und gab ſie allen Frem-<lb/> den, die ihn auf ihrer Reiſe durch Bruͤſſel be-<lb/> ſuchten.</p><lb/> <p>Die Stadt Gand bewies David eine glei-<lb/> che Ehrenbezeigung, da er den Ertrag der Aus-<lb/> ſtellung von mehreren ſeiner Gemaͤlde in dieſer<lb/> Stadt den Armen daſelbſt hatte zufließen laſſen.<lb/> Die Einwohner derſelben ſandten ihm im Sep-<lb/> tember 1825 eine ſchoͤne goldene Denkmuͤnze zu.<lb/> Ein Freund Davids und Mitglied der General-<lb/> ſtaaten des Koͤnigreichs, der Herr von Hulthem,<lb/> erhielt den Auftrag, ſie ihm einzuhaͤndigen. Da-<lb/> vid erſuchte die Stadt, als Gegengeſchenk vier<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [162/0176]
Leben
ſchlagen. Galle, der die Kunſt, den Stempel zu
Denkmuͤnzen zu ſchneiden, in Frankreich erneuert
hat, erhielt den Auftrag dazu. Er unterzog ſich
dieſer Arbeit mit beſonderm Fleiß. Alle ſtrebten
nach dem Gluͤck, dieſelbe David in ſeinem Exil
uͤberreichen zu koͤnnen. Doch wurde nur einer
unter ihnen auserwaͤhlt, naͤmlich Gros, der die-
ſen Vorzug wohl verdiente. Dieſe Huldigung
war fuͤr David von hoͤherem Werth und ruͤhrte
ihn mehr als alle uͤbrigen, die er in ſeinem Le-
ben erhalten hatte. Er zeigte die Denkmuͤnze
allen ſeinen Freunden, und gab ſie allen Frem-
den, die ihn auf ihrer Reiſe durch Bruͤſſel be-
ſuchten.
Die Stadt Gand bewies David eine glei-
che Ehrenbezeigung, da er den Ertrag der Aus-
ſtellung von mehreren ſeiner Gemaͤlde in dieſer
Stadt den Armen daſelbſt hatte zufließen laſſen.
Die Einwohner derſelben ſandten ihm im Sep-
tember 1825 eine ſchoͤne goldene Denkmuͤnze zu.
Ein Freund Davids und Mitglied der General-
ſtaaten des Koͤnigreichs, der Herr von Hulthem,
erhielt den Auftrag, ſie ihm einzuhaͤndigen. Da-
vid erſuchte die Stadt, als Gegengeſchenk vier
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |