Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827.Leben zugezogen. Jndeß beweisen alle seine Verhält-nisse in Beziehung auf den Kaiser das Gegen- theil. Als Stifter einer großen Monarchie suchte dieser Fürst dieselbe durch den Schutz emporzu- heben, welchen er den Wissenschaften und Kün- sten angedeihen ließ. Es ist schon angeführt worden, daß er David zu seinem ersten Maler erneinnte; später schickte er ihm das Patent als Co[m]mandant der Ehrenlegion. Napoleon ließ ihn einst zu sich kommen, "Jtalien," sagte er, "besitzt die Galerie David gab dem Kaiser für diese Eröffnung, "Sire, ich glaube, es ist nicht wohl mög- Leben zugezogen. Jndeß beweiſen alle ſeine Verhaͤlt-niſſe in Beziehung auf den Kaiſer das Gegen- theil. Als Stifter einer großen Monarchie ſuchte dieſer Fuͤrſt dieſelbe durch den Schutz emporzu- heben, welchen er den Wiſſenſchaften und Kuͤn- ſten angedeihen ließ. Es iſt ſchon angefuͤhrt worden, daß er David zu ſeinem erſten Maler erneinnte; ſpaͤter ſchickte er ihm das Patent als Co[m]mandant der Ehrenlegion. Napoleon ließ ihn einſt zu ſich kommen, „Jtalien,“ ſagte er, „beſitzt die Galerie David gab dem Kaiſer fuͤr dieſe Eroͤffnung, „Sire, ich glaube, es iſt nicht wohl moͤg- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0152" n="138"/><fw place="top" type="header">Leben</fw><lb/> zugezogen. Jndeß beweiſen alle ſeine Verhaͤlt-<lb/> niſſe in Beziehung auf den Kaiſer das Gegen-<lb/> theil. Als Stifter einer großen Monarchie ſuchte<lb/> dieſer Fuͤrſt dieſelbe durch den Schutz emporzu-<lb/> heben, welchen er den Wiſſenſchaften und Kuͤn-<lb/> ſten angedeihen ließ. Es iſt ſchon angefuͤhrt<lb/> worden, daß er David zu ſeinem erſten Maler<lb/> erneinnte; ſpaͤter ſchickte er ihm das Patent als<lb/> Co<supplied>m</supplied>mandant der Ehrenlegion.</p><lb/> <p>Napoleon ließ ihn einſt zu ſich kommen,<lb/> und ſagte ihm, er habe den Plan, die ſaͤmmtli-<lb/> chen Gemaͤlde Davids im kaiſerlichen Muſeo zu<lb/> vereinigen.</p><lb/> <p>„Jtalien,“ ſagte er, „beſitzt die Galerie<lb/> von Rubens; Frankreich ſoll mir die Galerie<lb/> Davids verdanken.“</p><lb/> <p>David gab dem Kaiſer fuͤr dieſe Eroͤffnung,<lb/> wie natuͤrlich, ſeinen Dank zu erkennen. Hier-<lb/> auf ſagte er:</p><lb/> <p>„Sire, ich glaube, es iſt nicht wohl moͤg-<lb/> lich, dieſe Sammlung zu veranſtalten; meine<lb/> Gemaͤlde ſind zu zerſtreut und in den Haͤnden<lb/> ſo reicher Liebhaber, daß ſie ſich nicht davon<lb/> trennen werden. So weiß ich zum Beiſpiel,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [138/0152]
Leben
zugezogen. Jndeß beweiſen alle ſeine Verhaͤlt-
niſſe in Beziehung auf den Kaiſer das Gegen-
theil. Als Stifter einer großen Monarchie ſuchte
dieſer Fuͤrſt dieſelbe durch den Schutz emporzu-
heben, welchen er den Wiſſenſchaften und Kuͤn-
ſten angedeihen ließ. Es iſt ſchon angefuͤhrt
worden, daß er David zu ſeinem erſten Maler
erneinnte; ſpaͤter ſchickte er ihm das Patent als
Commandant der Ehrenlegion.
Napoleon ließ ihn einſt zu ſich kommen,
und ſagte ihm, er habe den Plan, die ſaͤmmtli-
chen Gemaͤlde Davids im kaiſerlichen Muſeo zu
vereinigen.
„Jtalien,“ ſagte er, „beſitzt die Galerie
von Rubens; Frankreich ſoll mir die Galerie
Davids verdanken.“
David gab dem Kaiſer fuͤr dieſe Eroͤffnung,
wie natuͤrlich, ſeinen Dank zu erkennen. Hier-
auf ſagte er:
„Sire, ich glaube, es iſt nicht wohl moͤg-
lich, dieſe Sammlung zu veranſtalten; meine
Gemaͤlde ſind zu zerſtreut und in den Haͤnden
ſo reicher Liebhaber, daß ſie ſich nicht davon
trennen werden. So weiß ich zum Beiſpiel,
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