Sabinerinnen," darstellend, öffentlich ausge- stellt wurde.
Später machte David noch drei andere Copien des Portraits zu Pferde. Die eine er- hielt das Nationalmuseum zu Paris, und die letzte bestimmte er zur Zierde seiner Wohnung. Er schätzte diese vor allen andern, ja höher als das Original selbst, weil er während der Arbeit mehrere Bemerkungen eines verständigen Kunst- richters benutzt hatte.
Jm Jahr 1814 nahmen die Preußen das Original aus dem Schlosse St. Cloud, wo es sich befand, hinweg, und stellten es im Museo zu Berlin auf, wo es noch zu sehen ist.
Diese öftern Copien, eine Menge Portraits und eine große Anzahl Unterrichtsstunden, wel- che David nicht zurückweisen konnte, nahmen während des Consulats seine ganze Zeit in An- spruch.
Jm Brumaire des Jahres 9 gaben David und seine Schüler dem Senator Vien, ihrem Meister, ein Fest. Die Gesellschaft bestand aus 120 Personen. Das Portrait des Bürgers Vien war in dem Saal, in welchem er in Em-
Davids.
Sabinerinnen,“ darſtellend, oͤffentlich ausge- ſtellt wurde.
Spaͤter machte David noch drei andere Copien des Portraits zu Pferde. Die eine er- hielt das Nationalmuſeum zu Paris, und die letzte beſtimmte er zur Zierde ſeiner Wohnung. Er ſchaͤtzte dieſe vor allen andern, ja hoͤher als das Original ſelbſt, weil er waͤhrend der Arbeit mehrere Bemerkungen eines verſtaͤndigen Kunſt- richters benutzt hatte.
Jm Jahr 1814 nahmen die Preußen das Original aus dem Schloſſe St. Cloud, wo es ſich befand, hinweg, und ſtellten es im Muſeo zu Berlin auf, wo es noch zu ſehen iſt.
Dieſe oͤftern Copien, eine Menge Portraits und eine große Anzahl Unterrichtsſtunden, wel- che David nicht zuruͤckweiſen konnte, nahmen waͤhrend des Conſulats ſeine ganze Zeit in An- ſpruch.
Jm Brumaire des Jahres 9 gaben David und ſeine Schuͤler dem Senator Vien, ihrem Meiſter, ein Feſt. Die Geſellſchaft beſtand aus 120 Perſonen. Das Portrait des Buͤrgers Vien war in dem Saal, in welchem er in Em-
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Davids.
Sabinerinnen,“ darſtellend, oͤffentlich ausge-
ſtellt wurde.
Spaͤter machte David noch drei andere
Copien des Portraits zu Pferde. Die eine er-
hielt das Nationalmuſeum zu Paris, und die
letzte beſtimmte er zur Zierde ſeiner Wohnung.
Er ſchaͤtzte dieſe vor allen andern, ja hoͤher als
das Original ſelbſt, weil er waͤhrend der Arbeit
mehrere Bemerkungen eines verſtaͤndigen Kunſt-
richters benutzt hatte.
Jm Jahr 1814 nahmen die Preußen das
Original aus dem Schloſſe St. Cloud, wo es
ſich befand, hinweg, und ſtellten es im Muſeo
zu Berlin auf, wo es noch zu ſehen iſt.
Dieſe oͤftern Copien, eine Menge Portraits
und eine große Anzahl Unterrichtsſtunden, wel-
che David nicht zuruͤckweiſen konnte, nahmen
waͤhrend des Conſulats ſeine ganze Zeit in An-
ſpruch.
Jm Brumaire des Jahres 9 gaben David
und ſeine Schuͤler dem Senator Vien, ihrem
Meiſter, ein Feſt. Die Geſellſchaft beſtand aus
120 Perſonen. Das Portrait des Buͤrgers
Vien war in dem Saal, in welchem er in Em-
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Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thiers_david_1827/135>, abgerufen am 16.07.2024.
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