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Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827.

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Leben
des Jahres 9 vollendet, und stellte es vor dem
ersten Consul auf. Dieser heftete schweigend
eine ganze Weile lang sein Auge auf das Bild,
dann wandte er sich zu dem Maler und über-
häufte ihn mit Beifall und Lobeserhebungen.
Hierauf warf er einen Blick auf die Soldaten,
welche in Wolken gehüllt auch den Berg erstei-
gen, und der Perspective gemäß in einem sehr
kleinen Maßstabe erscheinen, und sagte lächelnd:
"Aber, Bürger David, was sollen denn diese
kleinen Männer da unten? Das Hufeisen meines
Pferdes ist ja so groß, wie sie, und scheint sie
mit einem Schlage zerstampfen zu wollen."

Die Bemerkung war nicht ganz am un-
rechten Orte.

Der Gesandte des Königs von Spanien,
Marquis Musques, bat David, im Namen
seines Monarchen, um ein Gemälde des ersten
Consuls. Er entwarf also eine Copie dieses
Portraits zu Pferde, welches mit dem Original
am Schluß des Jahres 9 nebst dem Gemälde
Davids, "der Kampf der Sabiner gegen
die Römer, nach der Entführung der

Leben
des Jahres 9 vollendet, und ſtellte es vor dem
erſten Conſul auf. Dieſer heftete ſchweigend
eine ganze Weile lang ſein Auge auf das Bild,
dann wandte er ſich zu dem Maler und uͤber-
haͤufte ihn mit Beifall und Lobeserhebungen.
Hierauf warf er einen Blick auf die Soldaten,
welche in Wolken gehuͤllt auch den Berg erſtei-
gen, und der Perſpective gemaͤß in einem ſehr
kleinen Maßſtabe erſcheinen, und ſagte laͤchelnd:
„Aber, Buͤrger David, was ſollen denn dieſe
kleinen Maͤnner da unten? Das Hufeiſen meines
Pferdes iſt ja ſo groß, wie ſie, und ſcheint ſie
mit einem Schlage zerſtampfen zu wollen.“

Die Bemerkung war nicht ganz am un-
rechten Orte.

Der Geſandte des Koͤnigs von Spanien,
Marquis Musquès, bat David, im Namen
ſeines Monarchen, um ein Gemaͤlde des erſten
Conſuls. Er entwarf alſo eine Copie dieſes
Portraits zu Pferde, welches mit dem Original
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[120/0134] Leben des Jahres 9 vollendet, und ſtellte es vor dem erſten Conſul auf. Dieſer heftete ſchweigend eine ganze Weile lang ſein Auge auf das Bild, dann wandte er ſich zu dem Maler und uͤber- haͤufte ihn mit Beifall und Lobeserhebungen. Hierauf warf er einen Blick auf die Soldaten, welche in Wolken gehuͤllt auch den Berg erſtei- gen, und der Perſpective gemaͤß in einem ſehr kleinen Maßſtabe erſcheinen, und ſagte laͤchelnd: „Aber, Buͤrger David, was ſollen denn dieſe kleinen Maͤnner da unten? Das Hufeiſen meines Pferdes iſt ja ſo groß, wie ſie, und ſcheint ſie mit einem Schlage zerſtampfen zu wollen.“ Die Bemerkung war nicht ganz am un- rechten Orte. Der Geſandte des Koͤnigs von Spanien, Marquis Musquès, bat David, im Namen ſeines Monarchen, um ein Gemaͤlde des erſten Conſuls. Er entwarf alſo eine Copie dieſes Portraits zu Pferde, welches mit dem Original am Schluß des Jahres 9 nebſt dem Gemaͤlde Davids, „der Kampf der Sabiner gegen die Roͤmer, nach der Entfuͤhrung der

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Zitationshilfe: Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thiers_david_1827/134>, abgerufen am 27.11.2024.