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Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827.

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Leben
Jtalien mitgebracht hatte, in der Galerie dieses
Palasts aufzustellen.

Der Zug Bonaparte's über den großen
St. Bernhard rief die Erinnerung an den vor
2000 Jahren geschehenen Uebergang des kar-
thagischen Generals zurück. Auch Frankreich
hatte seinen Hannibal, hieß es.

Bei seiner Rückkehr von Marengo fiel es
Bonaparte wieder ein, sich von David malen
zu lassen, und er ließ ihn zu sich kommen. Lu-
cian Bonaparte, damals Minister des Jnnern,
war bei ihm.

"Womit beschäftigen Sie sich gegenwärtig?"
fragte der erste Consul.

"Jch arbeite an einem Gemälde, den Paß
von Thermopylä
darstellend."

"Das taugt nicht; Sie sollten Jhre Kunst
nicht an Ueberwundene verschwenden."

"Aber, Bürger-Consul, diese Ueberwunde-
nen waren eben so viel Helden, welche für das
Vaterland starben, und haben ungeachtet ihrer
Niederlage über ein Jahrhundert lang die Per-
ser von Griechenland verscheucht."

"Jmmerhin! Der einzige Name Leonidas

Leben
Jtalien mitgebracht hatte, in der Galerie dieſes
Palaſts aufzuſtellen.

Der Zug Bonaparte’s uͤber den großen
St. Bernhard rief die Erinnerung an den vor
2000 Jahren geſchehenen Uebergang des kar-
thagiſchen Generals zuruͤck. Auch Frankreich
hatte ſeinen Hannibal, hieß es.

Bei ſeiner Ruͤckkehr von Marengo fiel es
Bonaparte wieder ein, ſich von David malen
zu laſſen, und er ließ ihn zu ſich kommen. Lu-
cian Bonaparte, damals Miniſter des Jnnern,
war bei ihm.

„Womit beſchaͤftigen Sie ſich gegenwaͤrtig?“
fragte der erſte Conſul.

„Jch arbeite an einem Gemaͤlde, den Paß
von Thermopylaͤ
darſtellend.“

„Das taugt nicht; Sie ſollten Jhre Kunſt
nicht an Ueberwundene verſchwenden.“

„Aber, Buͤrger-Conſul, dieſe Ueberwunde-
nen waren eben ſo viel Helden, welche fuͤr das
Vaterland ſtarben, und haben ungeachtet ihrer
Niederlage uͤber ein Jahrhundert lang die Per-
ſer von Griechenland verſcheucht.“

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[116/0130] Leben Jtalien mitgebracht hatte, in der Galerie dieſes Palaſts aufzuſtellen. Der Zug Bonaparte’s uͤber den großen St. Bernhard rief die Erinnerung an den vor 2000 Jahren geſchehenen Uebergang des kar- thagiſchen Generals zuruͤck. Auch Frankreich hatte ſeinen Hannibal, hieß es. Bei ſeiner Ruͤckkehr von Marengo fiel es Bonaparte wieder ein, ſich von David malen zu laſſen, und er ließ ihn zu ſich kommen. Lu- cian Bonaparte, damals Miniſter des Jnnern, war bei ihm. „Womit beſchaͤftigen Sie ſich gegenwaͤrtig?“ fragte der erſte Conſul. „Jch arbeite an einem Gemaͤlde, den Paß von Thermopylaͤ darſtellend.“ „Das taugt nicht; Sie ſollten Jhre Kunſt nicht an Ueberwundene verſchwenden.“ „Aber, Buͤrger-Conſul, dieſe Ueberwunde- nen waren eben ſo viel Helden, welche fuͤr das Vaterland ſtarben, und haben ungeachtet ihrer Niederlage uͤber ein Jahrhundert lang die Per- ſer von Griechenland verſcheucht.“ „Jmmerhin! Der einzige Name Leonidas

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Zitationshilfe: Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thiers_david_1827/130>, abgerufen am 27.11.2024.