Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827.Leben des Directoriums, Lagarde, erhielt er eine Einla-dung zum Mittagsessen. Bonaparte erwiederte hierauf: "Jch werde kommen, aber David muß von der Gesellschaft seyn." Lagarde ging nun selbst zu dem Maler, um ihn einzuladen, und dieser kam. Er war, wie Jedermann, begierig, mit "Jch werde Sie auf dem Schlachtfelde, "Nein," versetzte Bonaparte; "nicht mehr David hatte mehrere Gemälde angefangen, Leben des Directoriums, Lagarde, erhielt er eine Einla-dung zum Mittagseſſen. Bonaparte erwiederte hierauf: „Jch werde kommen, aber David muß von der Geſellſchaft ſeyn.“ Lagarde ging nun ſelbſt zu dem Maler, um ihn einzuladen, und dieſer kam. Er war, wie Jedermann, begierig, mit „Jch werde Sie auf dem Schlachtfelde, „Nein,“ verſetzte Bonaparte; „nicht mehr David hatte mehrere Gemaͤlde angefangen, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0128" n="114"/><fw place="top" type="header">Leben</fw><lb/> des Directoriums, Lagarde, erhielt er eine Einla-<lb/> dung zum Mittagseſſen. Bonaparte erwiederte<lb/> hierauf: „Jch werde kommen, aber David<lb/> muß von der Geſellſchaft ſeyn.“ Lagarde ging<lb/> nun ſelbſt zu dem Maler, um ihn einzuladen,<lb/> und dieſer kam.</p><lb/> <p>Er war, wie Jedermann, begierig, mit<lb/> dem Ueberwinder Jtaliens in Geſpraͤch zu gera-<lb/> then. Auch wollte er ihm fuͤr das Anerbieten,<lb/> welches ihm dieſer gemacht, bei ſeiner Armee<lb/> einen Zufluchtsort zu ſuchen, ſeinen Dank ab-<lb/> ſtatten. Sobald Bonaparte David in Lagarde’s<lb/> Salon anſichtig ward, knuͤpfte er ein Geſpraͤch<lb/> mit ihm an. Er ſprach hierbei den Wunſch<lb/> aus, von David gemalt zu werden.</p><lb/> <p>„Jch werde Sie auf dem Schlachtfelde,<lb/> den Degen in der Hand, malen,“ rief David.</p><lb/> <p>„Nein,“ verſetzte Bonaparte; „nicht mehr<lb/> mit dem Degen gewinnt man Schlachten; ma-<lb/> len Sie mich, wie ich ruhig auf einem wilden<lb/> Pferde ſitze.“</p><lb/> <p>David hatte mehrere Gemaͤlde angefangen,<lb/> deren Vollendung er nicht ausſetzen konnte, und<lb/> auch Bonaparte fehlte es, wichtiger Geſchaͤfte<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [114/0128]
Leben
des Directoriums, Lagarde, erhielt er eine Einla-
dung zum Mittagseſſen. Bonaparte erwiederte
hierauf: „Jch werde kommen, aber David
muß von der Geſellſchaft ſeyn.“ Lagarde ging
nun ſelbſt zu dem Maler, um ihn einzuladen,
und dieſer kam.
Er war, wie Jedermann, begierig, mit
dem Ueberwinder Jtaliens in Geſpraͤch zu gera-
then. Auch wollte er ihm fuͤr das Anerbieten,
welches ihm dieſer gemacht, bei ſeiner Armee
einen Zufluchtsort zu ſuchen, ſeinen Dank ab-
ſtatten. Sobald Bonaparte David in Lagarde’s
Salon anſichtig ward, knuͤpfte er ein Geſpraͤch
mit ihm an. Er ſprach hierbei den Wunſch
aus, von David gemalt zu werden.
„Jch werde Sie auf dem Schlachtfelde,
den Degen in der Hand, malen,“ rief David.
„Nein,“ verſetzte Bonaparte; „nicht mehr
mit dem Degen gewinnt man Schlachten; ma-
len Sie mich, wie ich ruhig auf einem wilden
Pferde ſitze.“
David hatte mehrere Gemaͤlde angefangen,
deren Vollendung er nicht ausſetzen konnte, und
auch Bonaparte fehlte es, wichtiger Geſchaͤfte
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