werden, Bürger, wollte ich Euch alle Gegenstän- de der Kunst, welche aus Nachlässigkeit dem Verderben ausgesetzt worden, aufzählen."
"Als die Siege unserer Legionen, inmitten der von der Geburt der Freiheit unzertrennlichen Wesen, die Freude in Eure Herzen und auf Euer Antlitz riefen, da ruhten auch Eure Blicke günstig auf den schönen Künsten, die eben so sehr den Frieden, als die Freudenfeste des Krie- ges, zu verschönern vermögen. Die Liebe zum Vaterland und zur Bürgertugend, welche Eure Brust erweiterte, erweckte auch die Ueberzeu- gung in Euch, daß große Thaten und Bege- benheiten ewiger Denkmäler bedürfen. Laßt uns das Reich der Kunst fernerhin aus diesem ho- hen Standpunkt betrachten. Dieser erhabene Jmpuls gab dem Decrete, das unsern vierzehn Armeen an ein und demselben Tage einen Tri- umph bewilligte, von dem das Volk die Zierde, so wie der Gegenstand war, seine Entstehung."
Hierauf verlas David einen Decretsentwurf über die definitive Einrichtung des Nationalmuse- ums, und das zu bestimmende Gehalt seiner Mitglieder, der auch angenommen wurde.
Davids.
werden, Buͤrger, wollte ich Euch alle Gegenſtaͤn- de der Kunſt, welche aus Nachlaͤſſigkeit dem Verderben ausgeſetzt worden, aufzaͤhlen.“
„Als die Siege unſerer Legionen, inmitten der von der Geburt der Freiheit unzertrennlichen Weſen, die Freude in Eure Herzen und auf Euer Antlitz riefen, da ruhten auch Eure Blicke guͤnſtig auf den ſchoͤnen Kuͤnſten, die eben ſo ſehr den Frieden, als die Freudenfeſte des Krie- ges, zu verſchoͤnern vermoͤgen. Die Liebe zum Vaterland und zur Buͤrgertugend, welche Eure Bruſt erweiterte, erweckte auch die Ueberzeu- gung in Euch, daß große Thaten und Bege- benheiten ewiger Denkmaͤler beduͤrfen. Laßt uns das Reich der Kunſt fernerhin aus dieſem ho- hen Standpunkt betrachten. Dieſer erhabene Jmpuls gab dem Decrete, das unſern vierzehn Armeen an ein und demſelben Tage einen Tri- umph bewilligte, von dem das Volk die Zierde, ſo wie der Gegenſtand war, ſeine Entſtehung.“
Hierauf verlas David einen Decretsentwurf uͤber die definitive Einrichtung des Nationalmuſe- ums, und das zu beſtimmende Gehalt ſeiner Mitglieder, der auch angenommen wurde.
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0103"n="89"/><fwplace="top"type="header">Davids.</fw><lb/>
werden, Buͤrger, wollte ich Euch alle Gegenſtaͤn-<lb/>
de der Kunſt, welche aus Nachlaͤſſigkeit dem<lb/>
Verderben ausgeſetzt worden, aufzaͤhlen.“</p><lb/><p>„Als die Siege unſerer Legionen, inmitten<lb/>
der von der Geburt der Freiheit unzertrennlichen<lb/>
Weſen, die Freude in Eure Herzen und auf<lb/>
Euer Antlitz riefen, da ruhten auch Eure Blicke<lb/>
guͤnſtig auf den ſchoͤnen Kuͤnſten, die eben ſo<lb/>ſehr den Frieden, als die Freudenfeſte des Krie-<lb/>
ges, zu verſchoͤnern vermoͤgen. Die Liebe zum<lb/>
Vaterland und zur Buͤrgertugend, welche Eure<lb/>
Bruſt erweiterte, erweckte auch die Ueberzeu-<lb/>
gung in Euch, daß große Thaten und Bege-<lb/>
benheiten ewiger Denkmaͤler beduͤrfen. Laßt uns<lb/>
das Reich der Kunſt fernerhin aus dieſem ho-<lb/>
hen Standpunkt betrachten. Dieſer erhabene<lb/>
Jmpuls gab dem Decrete, das unſern vierzehn<lb/>
Armeen an ein und demſelben Tage einen Tri-<lb/>
umph bewilligte, von dem das Volk die Zierde,<lb/>ſo wie der Gegenſtand war, ſeine Entſtehung.“</p><lb/><p>Hierauf verlas David einen Decretsentwurf<lb/>
uͤber die definitive Einrichtung des Nationalmuſe-<lb/>
ums, und das zu beſtimmende Gehalt ſeiner<lb/>
Mitglieder, der auch angenommen wurde.</p><lb/></div></body></text></TEI>
[89/0103]
Davids.
werden, Buͤrger, wollte ich Euch alle Gegenſtaͤn-
de der Kunſt, welche aus Nachlaͤſſigkeit dem
Verderben ausgeſetzt worden, aufzaͤhlen.“
„Als die Siege unſerer Legionen, inmitten
der von der Geburt der Freiheit unzertrennlichen
Weſen, die Freude in Eure Herzen und auf
Euer Antlitz riefen, da ruhten auch Eure Blicke
guͤnſtig auf den ſchoͤnen Kuͤnſten, die eben ſo
ſehr den Frieden, als die Freudenfeſte des Krie-
ges, zu verſchoͤnern vermoͤgen. Die Liebe zum
Vaterland und zur Buͤrgertugend, welche Eure
Bruſt erweiterte, erweckte auch die Ueberzeu-
gung in Euch, daß große Thaten und Bege-
benheiten ewiger Denkmaͤler beduͤrfen. Laßt uns
das Reich der Kunſt fernerhin aus dieſem ho-
hen Standpunkt betrachten. Dieſer erhabene
Jmpuls gab dem Decrete, das unſern vierzehn
Armeen an ein und demſelben Tage einen Tri-
umph bewilligte, von dem das Volk die Zierde,
ſo wie der Gegenſtand war, ſeine Entſtehung.“
Hierauf verlas David einen Decretsentwurf
uͤber die definitive Einrichtung des Nationalmuſe-
ums, und das zu beſtimmende Gehalt ſeiner
Mitglieder, der auch angenommen wurde.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thiers_david_1827/103>, abgerufen am 16.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.